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Löcher im Käse: #3 Martinsloch Traditional Cache

Hidden : 6/22/2014
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
4.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Martinsloch

Löcher im Käse: #3 Martinsloch

Eine Serie zu Felslöchern in der Schweiz

Die Schweizer Alpen sind durchlöchert wie ein Käse. Tunnels, Militäranlagen und Minen wurden von Menschenhand in die Berge gebohrt. In dieser Serie sollen aber die Löcher im Zentrum stehen, die durch Erosion entstanden sind. Einige kann man sogar durchschreiten oder zumindest hinein- oder darunter stehen. Das Martinsloch ist das Dritte dieser Serie. Weitere Caches sind geplant und werden gepublisht, sobald es Zeit und Verhältnisse zulassen.

Bereits veröffentlichte Käselöcher
#1 Stoggloch (GL - Mürtschenstock)
#2 Bogartenfenster (SG - Alpstein)
#3 Martinsloch (GL/GR - Sardona)
#4 Gämsiloch (SZ - Silberen, Pragel)
#5 Wändlispitzloch (SZ - Fluebrig, Sihlsee)
#6 Greina Bogen (TI/GR - Greina)
#7 Himmelstor (GR - Julier)
#8 Das Tor (UR - Grosstal [Isenthal])
#9 Flying Dirloch (BE - Hinteres Lauterbrunnental)
#10 Chöpfliloch (SG - Beim Speer)

Erklärung zum Phänomen von Felsenlöchern

Den folgenden Text bekam ich von «Geologie erleben», als Antwort auf meine Frage, wie solche Felslöcher entstehen:

Jedes Felsenloch und deshalb auch jeder Arch/Gesteinsbogen entsteht aufgrund von Unterschieden in der Felsfestigkeit. Karst ist die Folge von vorher angelegten Schwächezonen wie Brüchen, Unterschieden im Schichtaufbau, manchmal Überschiebungen oder anderen sedimentären oder strukturellen Phänomenen. Die Erosion führt meistens zu einer Verwitterung/Entfestigung des Gesteins, das anschliessend abgetragen wird.
Karsterscheinungen gehören zur chemischen Erosion, da Kalk durch Regenwasser gelöst und andernorts wieder ausgefällt wird. Auch wenn chemische Erosion wie Karst im Untergrund bereits solche Strukturen formen kann, überwiegt wahrscheinlich die physikalische Verwitterung. Dazu gehört das Ausweiten von bereits bestehenden feinen Rissen/Klüften aufgrund von Temperaturschwankungen an der Erdoberfläche. Auch trägt wohl der gravitative Abtrag des stark entfestigten Gesteins dazu bei, dass schlussendich das Loch freigelegt wird. Bei den meisten Felslöchern kann man gut sehen, dass das Kalkgestein, feinmaschig geklüftet und stark zermürbt ist (Gämsiloch, Martinsloch, Mürtschenloch, etc).
Die Erosion (Verwitterung und Abtrag) ist mehr eine Folge von früher angelegten Unterschieden in der Gesteinsfestigkeit. Diese entsteht beispielsweise bereits durch die Ablagerung leicht unterschiedlicher Gesteine, aber noch häufiger aufgrund Strukturen die während der Alpenbildung angelegt wurden (grössere Brüche, kleinere Klüfte, Überschiebungen, etc.). Als letztes spielt dann noch die Morphologie (Oberflächenform) eine Rolle, hier sind typischerweise Gratlagen notwendig um die Freilegung eines Felsenloches zu ermöglichen.

Der Cache

Das Martinsloch ist das wahrscheinlich bekannteste Felsenfenster in der Schweiz. Zweimal im Jahr scheint die Sonne durch und die Strahlen treffen genau auf den Kirchturm von Elm. Das Loch kann durchstiegen werden, ist also von der Glarner- wie von der Bündnerseite her, erreichbar. Der Zustieg ist steil, abschüssig und man bewegt sich oft in rutschigen Schutthalden. Helm und Pickel gehören hier unbedingt ins Gepäck. Im Frühling helfen Steigeisen, die steilen Schneeflanken einfacher zu bewältigen. Ich wär beim auslegen sehr froh drum gewesen ;-) Die Schwierigkeit SAC Skala schätze ich auf eine gute T5. Der Cache liegt direkt unter dem Felsenbuch in einer kleinen Felsrinne, mit Steinen getarnt. Bitte darauf achten, dass die Steine wieder gut halten.

Martinsloch

Routenvorschlag:

Elm Station - Nideri - Pt. 2399 - Martinsloch - Segnas Sut - Station Grauberg - Grischsattel - Martinsmadhütte - Nideren
Start in Elm P1, dem Wanderweg folgen bis Nideren, dann den Abzweiger zum Segnaspass bis Pt. 2399 (REF1) folgen. Dort zuerst, leicht aufsteigend die Schutthalden queren und dann ziemlich direkt hinauf ins Loch. Im obersten Abschnitt sind auf der rechten Seite auf den letzten Metern Seile montiert. Auf Steinschlag achten! Für den Abstieg den Seilen auf der rechten Seite bis zur Nase folgen und dort über die Schutthaufen absteigen. Tendenziell rechts halten, da es links in ein steiles, extrem steinschlaggefährliches Couloir geht. Es liegen auch noch verschiedene abgeschlagene Sicherungsseile in diesem Gelände herum, von denen man sich nicht fehlleiten lassen darf. Die Wegspuren sollten aber sichtbar sein. Danach dem Wanderweg folgen oder weglos in die atemberaubende Ebene der Segnas Sut absteigen. Bei Pt. 2107 den Abzweiger nach rechts nehmen und dem Weg Richtung Bergstation Grauberg folgen. Danach weiter auf Blau/Weisser Route zum Grischasattel. Im Frühsommer bleibt hier oben der Schnee oft lange liegen. Gamaschen helfen die Füsse trocken zu halten, Steigeisen sind nicht Pflicht, können aber zum Laufkomfort beitragen. Danach den steilen Abstieg zur Martinsmadhütte über abschüssige, aber mit Seilen gesicherte Felspassagen. Ab Martinsmadhütte dann zuürck nach Niederen und weiter nach Elm. 2400 Hm Auf- und Abstieg, ca. 24 km.
Wers bisschen weniger heftig mag: Auto bei der Seilbahn Niederen parken und die ersten Höhenmeter mit einer ziemlich spektakulären Seilbahnfart über die Schlucht nach Niederen geniessen. Wer zeitig dran ist, kann sich natürlich auch wieder ins Tal gondeln lassen. Die letzte Bahn fährt um 18:20.

Weitere Varianten
Abstieg nach Flims: Nach dem Martinsloch ebenfalls Abstieg nach Segnas-Sut, dem Wanderweg folgen. Bei Pt. 2092 weiter nach Naraus. Wer zeitig dran ist, kann von dort mit der Sesselbahn ins Tal.
Natürlich sind von Flims aus diverse Alternativen möglich, die bin ich aber noch nicht gelaufen. Auf jeden Fall darf die Strecke von Flims ins Martinsloch nicht unterschätzt werden. Da kommen schnell ein paar Stunden und Höhenmeter zusammen.

Finkenmann wünscht viel Spass, bei der Wanderung zum Martinsloch und freut sich über viele schöne Fotos von unterwegs.
Und bitte dran denken: Kluge Köpfe schützen sich. Helm und Pickel einpacken!

Additional Hints (No hints available.)