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Codebreaker 5 - Der Kalte Krieg Mystery Cache

Hidden : 4/21/2013
Difficulty:
4.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:





Zu dieser Serie

Als bekennender Fan der Cryptomanic-Serie von mbretter und auch weil mich dieses Thema schon immer sehr interessiert hat, habe ich beschlossen, selbst eine kleine Serie von Kryptografie-Caches zu publizieren. Ähnlich wie ihr Vorbild wird auch diese Serie aus fünf Teilen und einem Bonus-Cache bestehen, die sukzessive, und nicht notgedrungen in der Reihenfolge ihrer Nummerierung erscheinen werden. Ein Unterschied zum bekannten Vorbild wird allerdings die Wahl der verwendeten Verschlüsselungsmethoden sein, die allesamt sogenannte manuelle Verfahren sind, d.h. zum Entschlüsseln der Codes werden keine besonderen Softwarekenntnisse oder -werkzeuge erforderlich sein. Ein Blatt Papier und ein Bleistift sollte reichen - Online-Tools und Smartphone-Apps wird man vergeblich suchen. Der Schwierigkeitsgrad der Caches bewegt sich zwischen ziemlich einfach und sehr schwierig. Auch der historische Hintergrund soll nicht unerwähnt bleiben, da ich gerade diesen Aspekt für besonders interessant halte.







Der Kalte Krieg







Jüngere Geocacher kennen ihn wohl nur mehr aus Erzählungen, die aus meiner Generation haben ihn teilweise noch selbst erlebt - den Kalten Krieg. Obwohl "erleben" spektakulärer klingt, als sich das Ganze aus meiner damaligen Sicht in der Realität darstellte. Natürlich war der Ost-West-Konflikt von meinen frühen Kindheitstagen an bis hin zum Erwachsenenalter ein ständiger Begleiter. Vor allem aber in Form einer, für mich langweiligen Abfolge sich ewig wiederholender Gipfeltreffen, Abrüstungskonferenzen und nichtssagender Abkommen und mit wechselnden Akteuren und immer den gleichen unbefriedigenden Ergebnissen. So mag es nicht weiter verwunderlich erscheinen, dass mich die große Politik in meiner Jugend herzlich wenig interessierte. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die, zwar ständig vorhandene, aber doch irgendwie abstrakte Bedrohung meinen normalen Alltag irgendwie beeinträchtigt hätte, und auch bei meinen Freunden war das nicht der Fall. Für uns waren damals ohnehin andere Dinge viel wichtiger, als die große Weltpolitik.
Nur einmal in meiner Kindheit hatte ich Gelegenheit, einen Blick auf das zu werfen, was zwar immer da war, aber von meiner Welt Lichtjahre entfernt zu sein schien. Während eines Niederösterreich-Besuches mit meinem Vater, irgendwann in den Siebzigerjahren, machten wir einen Spaziergang entlang der damaligen tschechoslowakischen Grenze. Ich weiß leider nicht mehr genau, wo das war, aber es gab da einen Wanderweg, der auf der österreichischen Seite direkt an der Grenze entlang führte. Hier sah ich ihn das erste Mal mit eigenen Augen - den Eisernen Vorhang. Genau so, wie man ihn von den Bildern her kannte - mit doppeltem Stacheldrahtzaun, Minenfeldern, Todesstreifen, Wachtürmen und mit Grenzsoldaten, die bewaffnet mit Kalaschnikows und abgerichteten Wachhunden auf und ab patrouillierten. Das hat mich damals doch ziemlich beeindruckt und ich erinnere mich, dass ich irgendwie froh darüber war, auf der "richtigen Seite" dieses Zauns zu leben ...





Natürlich war der Kalte Krieg längst nicht so harmlos, wie er mir damals in meiner jugendlichen Unbeschwertheit erschien. Mehrmals drohte er sogar "heiß" zu werden. Die Kubakrise von 1962 ist wohl jedem bekannt, und viel hatte damals nicht gefehlt, um die Welt in einen neuen Weltkrieg schlittern zu lassen, der mit Sicherheit der verheerendste aller bisherigen Kriege geworden wäre. Doch, auch wenn die Kubakrise der bekannteste dieser Zwischenfälle war, so war sie nicht der Einzige. Viel weniger bekannt ist, wie knapp die Welt im Herbst 1983 an einem Atomkrieg vorbeischrammte und das gleich zweimal.
Einmal im November während eines NATO-Manövers mit dem Namen Able Archer 83, das unter Einbeziehung der westlichen Regierungschefs möglichst realitätsnah einen Atomkrieg simulieren sollte und das vom Warschauer Pakt als Vorbereitung eines unmittelbar bevorstehenden nuklearen Erstschlages der NATO missverstanden wurde. Einer der Gründe für die besondere Nervosität der Sowjets war (unter anderem) die Tatsache, dass die NATO gleichzeitig mit den Vorbereitungen zum Manöver auch ein neues Verschlüsselungssystem eingeführt und das sowjetische Militär somit plötzlich keinen Überblick mehr hatte, was da im Westen vor sich ging. Man ging jedenfalls vom Schlimmsten aus. Wie man heute weiß, wurden damals sowjetische Truppen auch in der DDR bereits in höchsten Alarmzustand versetzt, und es gibt Berichte, dass Piloten in startbereiten und mit Atomwaffen bestückten Flugzeugen mit laufenden Motoren nur mehr auf den Startbefehl gewartet hatten, um Ziele in Westdeutschland anzufliegen. Glücklicherweise bekamen die Westmächte durch ihre eigenen Agenten Wind von den hektischen Kriegsvorbereitungen im Osten, und so konnte das Manöver noch rechtzeitig abgebrochen werden.
Der andere Zwischenfall ereignete sich bereits am 26. September in einem Bunker des sowjetischen Raketen-Frühwarnsystems in der Nähe von Moskau, wo kurz nach Mitternacht plötzlich die Sirenen zu heulen begannen. Das System hatte den Abschuss einer Atomrakete von einer US-Basis registriert. Kurz darauf wurden vier weitere Raketenstarts gemeldet. Es ist der Besonnenheit eines einzigen Mannes zu verdanken, dass in dieser Nacht ein nuklearer Gegenschlag der Sowjetunion verhindert wurde. Stanislav Petrow, der in dieser Nacht Dienst tat, erkannte intuitiv, dass es sich um einen Fehlalarm handeln musste. Nie würde der Westen einen Erstschlag mit so wenigen Raketen durchführen. Auf eigene Verantwortung beschloss er, die Meldungen als Fehlfunktion einzustufen, obwohl dies zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs klar war. Eine Form von Eigeninitiative, die damals in der Sowjetunion weder gefragt war, noch gerne gesehen wurde (wie auch das Verhalten der verantwortlichen Ingenieure drei Jahre später beim Reaktorunfall von Tschernobyl deutlich machte). Erst als die vermeintlichen Raketen in den Bereich des sowjetischen Bodenradars hätten kommen müssen, dieser aber stumm blieb, wusste Petrow, dass er richtig gehandelt hatte.
Im Gegensatz zur Kubakrise, die sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit abgespielt hatte, blieben diese Zwischenfälle bis zum Fall des Eisernen Vorhangs geheim, und als ich im Oktober 1983 meinen Wehrdienst antrat und mich im Zuge der Grundausbildung eher unwillig darin übte, mich mithilfe eines Regenmäntelchens gegen radioaktiven Fallout zu schützen, hatte ich natürlich auch keine Ahnung davon, wie konsequent hinter meinem Rücken bereits daran gearbeitet wurde, mein neu erworbenes Wissen möglichst bald auf die Probe zu stellen. Zum Glück kam es anders, und es ist schon eine Ironie der Geschichte, dass in einer Welt, die permanent nach Helden giert, jemand, der die Welt vermutlich wirklich vor einem Atomkrieg gerettet hat, heute weitgehend unbekannt als Rentner in einer Kleinstadt bei Moskau lebt. Auch in seiner Heimat wurde Petrow für sein Verhalten nie ausgezeichnet, er konnte sogar froh sein, dass er nicht bestraft wurde. Erst 2013 erhielt er, als späte Würdigung seiner Verdienste, den Dresden-Preis der "Friends of Dresden", einer von Nobelpreisträger Günter Blobel gegründeten deutsch-amerikanischen Vereinigung.
Deshalb von mir an dieser Stelle: Vielen Dank für Deinen Mut, Deine Intuition und Deine Besonnenheit und dafür, dass ich noch lebe, lieber Stanislav Petrow! :-)





Die während des Kalten Krieges in Österreich weitverbreitete Ansicht, man könne sich als neutrales Land aus einem Krieg zwischen den Großmächten heraushalten, musste spätestens mit dem Ende des Kommunismus und dem Bekanntwerden der Aufmarschpläne beider Seiten revidiert werden. Sowohl der Westen als auch der Osten planten Szenarien, bei denen die Neutralität Österreichs eine (wenn überhaupt) sehr untergeordnete Rolle spielte und im geringsten militärischen Anlassfall missachtet worden wäre. Die obere Grafik zeigt eine Manöverannahme der ungarischen Armee für den Einsatz von taktischen Atomwaffen in der Steiermark nach einer Originalkarte. Die für Graz und Umgebung bestimmten nuklearen Sprengköpfe waren übrigens in Szombathely (Steinamanger) stationiert ...





Natürlich beschränkte sich der Kalte Krieg nicht nur auf Europa. Osten und Westen versuchten gleichermaßen, ihre Einflusssphären überall auf der Welt zu festigen und auszudehnen, was zu angespannten politischen Verhältnissen auf dem gesamten Globus führte und im schlimmsten Fall zu Stellvertreterkriegen - deren bekanntestes Beispiel wohl der Vietnamkrieg ist - eskalierte. Auch machte er nicht einmal vor dem Weltraum Halt. Das Apollo-Programm, das 1960 ins Leben gerufen wurde und 1969 mit der Landung des ersten Menschen auf dem Mond seinen Höhepunkt erreichte, wäre ohne die Rahmenbedingungen des Ost-West-Konfliktes und die damit verbundenen militärischen Interessen wahrscheinlich nie realisiert worden.
Doch, auch wenn der Kalte Krieg weltweiten Einfluss auf die Politik hatte, so konnte man seine Auswirkungen im geteilten Deutschland und vor allem im geteilten Berlin wohl am unmittelbarsten beobachten. Und die Berliner Mauer wurde, zumindest für die Menschen im Westen, zum unumstrittenen Symbol für die Teilung nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen Welt in zwei feindliche Blöcke. Die geopolitische Lage von BRD und DDR, deren unmittelbare Nachbarschaft und die vielen Gemeinsamkeiten der beiden deutschen Staaten - insbesondere der Sprache - machten sie für Geheimdienste aus Ost und West zu einem besonders attraktiven Ziel. Zusätzlich begünstigend wirkte auch der Umstand, dass in beiden Staaten als Folge des Zweiten Weltkrieges alliierte Truppen stationiert waren, was eine gesicherte Basis für geheimdienstliche Operationen versprach.
Doch auch die beiden deutschen Staaten selbst schenkten sich auf geheimdienstlicher Ebene nichts. Auf der einen Seite der BND (Bundesnachrichtendienst), auf der anderen der HVA (Hauptverwaltung Aufklärung), der Auslandsnachrichtendienst des MfS (Ministerium für Staatssicherheit oder kurz Stasi). Viel gäbe es hier zu berichten, zum Beispiel über Reinhard Gehlen, den Gründer der Organisation Gehlen und späteren Präsidenten des BND, oder über Markus Wolf, den Chef des HVA. Oder über die berühmten Agentenaustauschaktionen auf der Glienicker Brücke, oder über Rainer Rupp, einen Top-Spion der DDR in der NATO-Zentrale in Brüssel, der unter seinem Decknamen Topas viel zur Beruhigung der Sowjetunion während Able Archer 83 beigetragen haben will. Das alles würde viele Bücher füllen und tut es auch, weshalb ich hier nur einen, für das Rätsel interessanteren, Fall erwähnen möchte - die Guillaume-Affäre.





Günther Guillaume wurde am 1. Februar 1927 in Berlin geboren und arbeitete dort nach dem Krieg zunächst als Fotograf. Ab 1950 wurde er vom MfS angeworben und siedelte 1956 mit seiner Frau Christel auf Befehl des HVA als angebliche DDR-Flüchtlinge in den Westen, wo sie 1957 in die SPD eintraten. Ihr Auftrag lautete, die Parteibasis auszuhorchen, als ganz gewöhnliche Familie. Ab 1964 war Günther Guillaume hauptamtlich als Parteifunktionär für die SPD tätig. Durch seinen Einsatz und sein Engagement fiel er bald auf und schaffte es in kurzer Zeit in der Parteihierarchie weit nach oben. 1972 stieg er zum persönlichen Referenten von Bundeskanzler Willy Brandt auf und war somit im inneren Zirkel der Macht angelangt - eine unglaubliche Erfolgsgeschichte für einen Ostspion! Das MfS jubelte, hatte Guillaume doch nun Zugang zu den geheimsten Akten und war Teil von Gesprächsrunden im engsten Kreis um den Kanzler. Ironischerweise hatte der BND das Kanzleramt bereits 1969 vor einer Einstellung Guillaumes gewarnt, trotzdem geriet dieser erst 1973 ernsthaft in Verdacht, für den Osten zu spionieren. Zum Verhängnis wurden Guillaume dabei drei Funksprüche über einen Kurzwellensender des HVA von 1956 bzw. 1957, die vom BND abgehört und entschlüsselt worden waren. Bei den zwei ersten handelte es sich um Geburtstagsgrüße an "Georg", bzw. etwas später an "Chr.". Die dritte Nachricht lautete: "Glückwunsch zum zweiten Mann!" Gemeint war damit der neugeborene Sohn der Guillaumes, Pierre. Damals hatte der BND die Nachrichten allerdings noch nicht richtig zuordnen können und so wurden sie archiviert. Erst 1973, als der BND aus anderen Gründen gegen Guillaume ermittelte, wurden sie wieder aus dem Archiv geholt und dieses Mal gelang es, zweifelsfrei einen Zusammenhang zwischen den Funksprüchen und Guillaume zu beweisen. Der Grund dafür war, dass die Guillaumes seinerzeit unter ihren richtigen Namen und Geburtsdaten in die BRD eingereist waren und diese sich mit dem Datum der Geburtstagsgrüße deckten. Auch die Geburt ihres Sohnes konnte nun mit dem dritten Funkspruch eindeutig in Verbindung gebracht werden. 1974 wurden die Guillaumes wegen Spionage verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. 1981 wurden sie im Zuge eines Agentenaustausches entlassen und reisten in die DDR aus, wo sie den Karl-Marx-Orden für ihre Verdienste erhielten. Günter Guillaume wurde noch zusätzlich als "Kundschafter des Friedens" geehrt. Das Verschlüsselungsverfahren, das den Guillaumes zum Verhängnis geworden war, wurde übrigens von der DDR 1961 durch das, bei richtiger Anwendung, de facto unknackbare OTP (One Time Pad) ersetzt.
Für Willy Brandt bedeutete die Enttarnung Guillaumes das politische Aus. Im Mai 1974 erklärte der Bundeskanzler seinen Rücktritt. Wie Markus Wolf später in seinen Memoiren schrieb, war die DDR-Führung wenig erfreut über diesen Ausgang der Affäre, denn in Brandts Regierungszeit hatte sich das Verhältnis zum Osten im Allgemeinen und zur DDR im Besonderen merklich verbessert. Der berühmte Kniefall von Warschau war nur eines von vielen Zeichen der von Brandt vorangetriebenen Entspannungspolitik. Als nach dessen Rücktritt Helmut Schmidt die Nachfolge antrat, änderte sich auch die Haltung der BRD gegenüber der DDR. Schmidt, der für eine Politik der Stärke eintrat, gilt auch als einer der Väter des NATO-Doppelbeschlusses, im Zuge dessen eine neue Generation nuklearer Mittelstreckenraketen (hauptsächlich Pershing II) in Westeuropa, vor allem in der BRD, stationiert wurden und der in weiterer Folge eine neue Eiszeit zwischen Ost und West einleitete ...





Wer in der Zeit des Kalten Krieges nachts nicht schlafen konnte und sich die Zeit mit Radiohören vertrieb und dabei vielleicht auf der Kurzwelle nach Sendern suchte, der hatte gute Chancen auf einen der geheimnisumwitterten Zahlensender zu stoßen. Zahlensender waren Kurzwellen-Radiosender, die meist von Geheimdiensten oder verwandten Organisationen betrieben wurden, und dienten in erster Linie der Nachrichtenübermittlung an die im "Feindesland" operierenden Agenten. Die "Sendungen" selbst hatten für den Außenstehenden eher geringen Unterhaltungswert, bestanden sie doch aus endlosen mit monotoner und oft mechanisierter Stimme vorgetragenen Ziffernkolonnen, fast immer in Fünfergruppen zusammengefasst und meist eingeleitet von einer Kennmelodie. Melodie und Format variierten von Sender zu Sender und mit Beginn der Achtzigerjahre begannen einige Stationen, ihre Zahlen mittels modulierter Tonsignale zu übertragen. Die Frequenzen der Zahlensender lagen zwischen den sogenannten Meterbändern, die für die regulären Kurzwellen-Radiosender reserviert waren, und sie mussten sich diesen Bereich oft mit Amateurfunkdienst, CB-Funk, Funkbaken, transatlantischem Flugfunk und diversen Wetterdiensten teilen. Es gab so gut wie keinen Geheimdienst - ob östlicher oder westlicher Prägung - der nicht mindestens einen Zahlensender betrieb. Die Sendungen erfolgten meist zur vollen oder halben Stunde, oft abends oder nachts, manchmal auch tagsüber und wurden in der Regel in der Landessprache des Betreibers ausgestrahlt.
Auf den ersten Blick mag es widersinnig erscheinen, geheime Nachrichten einfach so über den Äther auszustrahlen. Doch erstens waren diese Nachrichten verschlüsselt und zweitens war genau dieser nicht zielgerichtete Charakter der Ausstrahlungen auch ihr größter Trumpf. Da jeder, der im Besitz eines kurzwellentauglichen Empfängers war, diese Sendungen hören konnte, war es unmöglich, den eigentlichen Adressaten einer Nachricht festzustellen. Und auch die Gefahr für Agenten, sich durch auffällige technische Ausrüstung zu verraten, war gering, denn ein handelsübliches Kofferradio der mittleren Preisklasse genügte, um Kurzwellensender zu empfangen. Konsequenterweise wurden zum Chiffrieren dieser Nachrichten hauptsächlich manuelle Verschlüsselungsverfahren verwendet, also solche, die der Empfänger ohne Hilfe von verräterischen Chiffriermaschinen einfach auf einem Blatt Papier durchführen konnte. Nachdem die zumeist kurzen Nachrichten entziffert waren, konnte das Papier einfach verbrannt und die Asche z.B. mittels WC-Spülung entsorgt werden. Auch die Guillaumes erhielten ihre Instruktionen auf diese Weise.
Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde auch der Betrieb der meisten Zahlensender eingestellt. Mit dem simplen Funkspruch "Wittenberg, Wittenberg" rief die Stasi nach dem Fall der Mauer alle ihre Agenten aus dem Ausland zurück und schaltete danach ihre Sendestationen ab.
Wer jedoch meint, dass in Zeiten des Internets und der Telekommunikation die Zahlensender zum Anachronismus geworden sind, der irrt gewaltig. Es gibt sie nach wie vor, wenn auch bei Weitem nicht mehr in der Zahl, wie zur Zeit des Kalten Krieges. Zu den Staaten, die immer noch Zahlensender betreiben, zählen unter anderen die USA, Russland, China, Israel und die beiden Koreas. Auch gibt es mittlerweile zwei Sender in arabischer Sprache.
Speziell in Krisenzeiten kann immer wieder gesteigerte Betriebsamkeit auf der Kurzwelle beobachtet werden. Es entstehen sogar wieder vermehrt neue Zahlensender, da der Vorteil der absoluten Anonymität eines Empfängers von der IT-basierten Kommunikation (wenn überhaupt jemals) immer weniger geboten werden kann. Die laufende Einführung der Vorratsdatenspeicherung in Ländern der EU trägt möglicherweise auch zur Rückbesinnung nachrichtendienstlicher Organisationen auf altbewährte Methoden bei ...







Der Cache


Pullach bei München, 1958. Als Mitarbeiter des erst vor zwei Jahren aus der Organisation Gehlen hervorgegangenen BND bist du in der Dechiffrierabteilung tätig. Deine Hauptaufgabe ist die Entschlüsselung von abgefangenen Funksprüchen aus der DDR. Dazu zählen auch solche, die über Zahlensender gesendet werden. Schon vor einigen Tagen hat eine Horch-Erfassungsstelle des BND eine dieser "Sendungen" aufgezeichnet. Und diese ist besonders interessant, den offenbar ist sie an einen DDR-Agenten in Westdeutschland gerichtet, den ihr schon lange Zeit im Visier habt! Obwohl der Mann mit der Agentennummer 14392 kein Unbekannter ist - sogar sein Aufenthaltsort ist euch bekannt - so habt ihr ihm bisher noch keine Spionagetätigkeit nachweisen können, auch weil es euch noch nie gelungen ist, eine dieser Nachrichten zu dechiffrieren. Gestern gelang es euren Agenten jedoch, unbemerkt in die Wohnung des Mannes einzudringen und diese zu durchsuchen. Dabei konnten wertvolle Informationen sichergestellt werden, die bei der Entschlüsselung der Nachricht helfen könnten. Unter anderem ein verdächtiges Buch - vermutlich eine Art Codebuch - und ein weggeworfenes Stück Papier mit einem Wort und einer Zahl darauf. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um ein Schlüsselwort bzw. um eine Schlüsselzahl handelt. Dies würde auch gut zu einer bestimmten Chiffriermethode passen, die von den Auslandsagenten der DDR häufig verwendet wird. Natürlich haben eure Leute diese Beweisstücke nicht mitgenommen, sondern nur fotografiert, um den Verdächtigen nicht zu warnen. Da es in der Nachricht vermutlich um den Ort eines "Toten Briefkastens" geht, ist sie besonders wertvoll, und mit etwas Glück könnte man den Spion beim Aufsuchen desselben sogar auf frischer Tat ertappen.
Nun liegen also all diese Puzzleteile auf deinem Schreibtisch, und es ist deine Aufgabe, diese zu verwertbaren Informationen zusammenzusetzen ...

Funkspruch des Zahlensenders (1,77 MB)   *
Kopie des Codebuches (3,43 MB)   **
Das Schlüsselwort steinrad
Die Schlüsselzahl 68371


Viel Erfolg!






* Benötigt Mp3-fähigen Mediaplayer (andere Medienformate auf Anfrage).
** Benötigt Adobe Reader.



Final:

Der Behälter ist eine Lock & Lock Box der Größe 135 x 102 x 69 mm. Auf der Vorderseite des Logbuchs befindet sich eine Bonuszahl, die für den Bonus-Cache benötigt wird.

Achtung: Die Terrain-Wertung von 2* bezieht sich nur auf die Annäherung an das Versteck von NW (siehe nachfolgenden WP)! Von anderen Richtungen kommend, kann es unter Umständen schwieriger werden! Im Bereich des Finals gibt es viele Dornen, die sich aber weiträumig recht gut umgehen lassen (Stand April 2017)!

Einfachster Einstieg zum Final:
NM Final + 0.048
OM Final - 0.093



Ursprünglicher Inhalt:

  • Logbuch
  • Bleistift
  • Bleistiftspitzer
  • Stashnote




Cache History / Changelog:

  • 21.04.2013 - Zum Koordinatencheck eingereicht.
  • 21.04.2013 - Koordinatencheck erfolgreich. Dose ausgelegt.
  • 04.06.2013 - Cache zur Veröffentlichung eingereicht.
  • 06.06.2013 - Published.
  • 08.06.2013 - Gratulation an Team100 zum FTF.
  • 19.12.2013 - Fehlende Grafik ersetzt (GC.com hat offensichtlich einige Bilder "verloren").
  • 05.02.2014 - Wegpunkt-Offset für den Einstieg zum Final hinzugefügt.
  • 06.01.2017 - Dose fiel Forstarbeiten zum Opfer. Disabled.
  • 25.02.2017 - Neue Dose und neues Logbuch ausgelegt. Sonst alles beim Alten. Enabled.
  • 25.04.2017 - Wegbeschreibung zum Final aktualisiert.



Additional Hints (Decrypt)

[Final]: Onhzfghzcs

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)