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Märchen-Krimi - III Mystery Cache

Hidden : 3/31/2015
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Die Header-Koordinaten sind fiktiv!

Dieser Cache ist Teil einer kleinen Serie "Märchen-Krimi" mit 4 Caches:
Der Rachemord
Drogenparty
Die Betrugsmasche
Freiheitsentzug in höchstem Maße (Bonus)


Alle "Märchenkrimi"-Geschichten in Deutsch und Englisch gibt es hier.
All "Once Upon a Crime" stories in German and English can be found here.

Die Rätsel sind sehr einfach gehalten und dienen eigentlich nur dazu die GANZE WAHRHEIT der sonst so "braven" Kindermärchen zu ergründen. Viel Spaß beim Lesen und Rätseln.

Die Betrugs-Masche

... unter Kindern bekannt als

Das tapfere Schneiderlein

"Vier Lot Mus hat er bekommen, aber bezahlt hat er es nicht. Jeder fängt mal klein an", begann Inspektor Zangl mit seinen Ausführungen, "aber dabei ist es natürlich nicht geblieben. Unter dem vielversprechenden Slogan 'Sieben auf einen Streich' hat er seine Masche aufgebaut. Den Leuten hat der Schneider fast alles versprochen, aber bekommen haben sie meist nichts. Null!" Die kurze kreative Pause des Inspektors war genau geplant. Jetzt hatte er die volle Aufmerksamkeit.

Als Experte für ermittlungstechnisch schwierige Fälle war Inspektor Zangl in der Steiermark wohlbekannt und wird immer wieder gerne für Schulungen und Fortbildungen gebucht. Der Inspektor freut sich immer über solche Einladungen, schließlich trägt er dazu bei, die Zukunft noch sicherer zu machen. Bei ihm nicht nur Beruf, sondern auch Berufung.

"Zwei Wochen später, nachdem er schon zwei Mahnungen und den Pfändungsbescheid bekommen hat, ist er abgehauen. Alles was er mitgenommen hat waren zwei Pfund Käse und einen Kanarienvogel. Der Rest war noch da. Er wollte ins nächste Königreich fliehen. Unterwegs hatte er sein nächstes Opfer – den Riesen – gefunden. Mit ihm hatte er insgesamt acht Wetten abgeschlossen – bei allen hat er betrogen. Der Riese hatte null Chance. Der Schneider hatte daraufhin bei dem Riesen zu Hause eine Nacht geschlafen – natürlich wieder ohne Bezahlung. Am nächsten Tag machte er sich wieder auf den Weg um so schnell als möglich zum König zu kommen. Denn er wollte nur eins: Den König um seinen Thron betrügen."

Obwohl die Zuhörer alle den Bericht kennen waren erstaunte Ah's und Oh's zu vernehmen. Der Inspektor wusste eindeutig sein Publikum zu fesseln. Also fuhr er fort: "Kaum war der Schneider beim König so wurde er in die Armee aufgenommen. Er brauchte dazu nicht einmal irgendwelche Zeugnisse oder Prüfungen ablegen, sondern hat einfach geschickt mit seinem Slogan geworben bis sogar der König ihm geglaubt hat. Es vergingen keine fünf Tage bis es den anderen Soldaten zu viel wurde und sie gingen. Dem König war das natürlich zu viel und er wollte den Schneider loswerden – ach und falls Sie es nicht wissen: Der König hat natürlich nicht gewusst, welchen Beruf sein neuer Soldat ausübt. Leider war der König hier auf einen weiteren Trick des Schneiders reingefallen und so hatte der Schneider nun einen Arbeitsvertrag, den der König nicht mehr lösen konnte ohne sein halbes Hab und Gut zu verlieren. Der König ließ sich dann von seinen Beratern einen Weg zeigen – vielleicht nicht ganz legal – den Schneider loszuwerden. Er gab diesem, unter dem Versprechen ihm seine Tochter zur Frau zu geben und das halbe Königreich, den Auftrag zwei in der Nähe wohnende Riesen zu beseitigen. Der Schneider schaffte auch das mit ziemlich gerissenen Tricks. Die Riesen haben sich am Ende so gestritten und gerauft, dass sie beide tödlich verwundet wurden. Der Schneider hat dann als Beweis die beiden Leichen erstochen."

"Entschuldigung", rief einer der Zuhörer dazwischen, "wurde der Schneider dann nicht wegen Mordes verurteilt?"

Inspektor Zangl rechnete schon mit einer Unterbrechung seines Vortrags, deshalb antwortete er ganz ruhig: "Nein. Er hat ja die Riesen nicht getötet, sondern die beiden sich selbst. Er wurde also zusätzlich zum Betrug auch noch wegen Anstiftung zur Körperverletzung und Leichenschändung verurteilt."

Nach einer kurzen Pause war es klar, dass der Zuhörer nicht weiterfragen wird. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und es war ihm peinlich überhaupt unterbrochen zu haben.

Der Inspektor fuhr also mit seinen Ausführungen fort: "Nachdem der Versuch, den Schneider loszuwerden misslang, bekam er noch einen Auftrag vom König. Er sollte ein im Wald lebendes Einhorn fangen. Der Schneider löste auch diese Aufgabe mit Leichtigkeit, indem er das arme Tier in eine Falle lockte aus der es nicht mehr herauskam. Mit Leibeskräften wehrte sich das Einhorn bis es nach sieben Stunden erschöpft zusammenbrach. Der Schneider hat es daraufhin brutal gefesselt und dem König vorgeführt. In sein Strafregister kam also auch noch Tierquälerei.

Auch nach dieser Aufgabe war der König den Betrüger noch nicht los. Er gab ihm also noch eine letzte Aufgabe. Diesmal sollte er ein Wildschwein fangen welches großen Schaden in der Umgebung verursachte. Der Schneider hatte es laut eigenen Aussagen einfach in eine Kapelle gelockt und ist dann aus dem Fenster gesprungen. Das haben wir natürlich überprüft. Im Umkreis von sieben Kilometern gibt es keine Kapellen. Nach genaueren Untersuchungen wurde uns dann klar, wie er das Tier fing. Die genaue Beschreibung entnehmen Sie bitte dem Bericht – da Sie erst von der Mittagspause kommen erspare ich Ihnen die Details."

Der Inspektor machte eine kurze Pause und trank einen Schluck Wasser.

"Nach dieser letzten Aufgabe musste der König sein Versprechen einlösen und der Schneider bekam des Königs Tochter und noch dazu das halbe Königreich. Nach einiger Zeit merkte die junge Königin, dass der Schneider eben nur ein Schneider ist und versuchte gemeinsam mit ihrem Vater den Schneider zu töten. Das ist zum Glück nicht gelungen, sonst wäre die Sache noch unglücklich für die Königin und ihren Vater ausgegangen. Insgesamt drei weitere Jahre musste die Königin noch aushalten ehe wir dem Schneider die Betrügereien nachweisen konnten. Aber schließlich hat die Gerechtigkeit doch gesiegt. Insgesamt hat der Schneider für seine Delikte fünf Jahre Gefängnis und noch ordentliche Geldstrafen bekommen."

Der Inspektor beendete seine Ausführungen bei tosendem Applaus.

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