Enigma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Rätsel. Untrennbar verbunden ist der Name mit einem vom deutschen Militär im Zweiten Weltkrieg eingesetzten Maschinenschlüsselverfahren unter Nutzung der Enigma I, erfunden von Arthur Scherbius (1878–1929), einem promovierten Elektroingenieur, dessen erstes Patent für eine Chiffriermaschine bereits vom 23. Februar 1918 stammt.
Die Enigma-Maschine wurde ab den frühen 1920er Jahren kommerziell für die Datenverschlüsselung verwendet und auch von den Militär- und Regierungsdiensten einer Reihe von Nationen übernommen.
Ende der 20er Jahre verschwand die Enigma dann aber vom zivilen Markt.
Die Rotor-Schlüsselmaschine wurde vor allem im Zweiten Weltkrieg zur Verschlüsselung des Nachrichtenverkehrs der Wehrmacht verwendet. Auch Polizei, Geheimdienste, diplomatische Dienste, SD, SS, Reichspost und Reichsbahn setzten sie zur geheimen Kommunikation ein.
Trotz mannigfaltiger vor und während des Krieges eingeführter Verbesserungen der Verschlüsselungsqualität gelang es den Alliierten in "Station X", Bletchley Park, England, mit hohem personellen und maschinellen Aufwand, ab 1940 zunächst die von der deutschen Luftwaffe und später auch die vom Heer mit der Enigma I verschlüsselten Nachrichten nahezu kontinuierlich zu entziffern.
Doch zurück zum Geocachen. Viele Rätselcaches sind ebenfalls eng mit den unterschiedlichsten Verschlüsselungstechniken verbunden. So gestaltete der seit Mai 2005 aktive britische Geocacher The Mars Bars aka Dave Mars im Frühjahr 2006 in der Nähe von Liverpool eine Mysteryserie, beginnend mit "Enigma One (Training Programme)" und endend mit "Enigma Nine (TTFN)", die nur unter Verwendung der Enigma-Dechiffrierung findbar waren.
Für diese Serie und in Erinnerung an die Chiffriermaschine Enigma M2114 entwarf Dave Mars 2006 diese Geocoin und verschlüsselte einen Geheimcode darauf. Zur Umsetzung seines Designs fand er den heute nicht mehr existierenden US-OnlineShop TheCachingPlace.com als Partner, der die Fertigung und Herausgabe als Hommage an Kryptographen der britischen und alliierten Streitkräfte übernahm. Leider verzögerte sich die Fertigung um mehr als ein Jahr. Erst im Dezember 2007 begann der Verkauf der Erstauflage mit 250 Silber- und 25 LE-Antik Bronze/Chrom-Geocoins.
8 LE-Geocoins erhielt der Designer und weitere 8 LE-Geocoins wurden von "TheCachingPlace" per Losentscheid als Preise an Einsender vergeben, die den Enigma-Code auf der Geocoin knacken konnten und ihre Lösung an den Shop schickten. (Preisträger)
Aufgrund der großen Nachfrage gab es später eine Zweitauflage von 100 Silber-Coins.
Zeitgleich mit der Herausgabe der ENIGMA Geocoin veröffentlichte The Mars Bars den auch heute noch findbaren Mystery "Enigma Coin Challenge" (GC1851B). Um diesen Cache zu finden, muss zuerst eine ENIGMA-Geocoin gefunden werden. Im nächsten Schritt ist z. B. mit einem Enigma-Simulator die geheime Nachricht auf der Coin zu entschlüsseln, um dann den Finalort besuchen zu können.
Die 44 x 3,5 mm große Geocoin hat auf der Vorderseite ein zentrales Medaillon aus glänzendem Silber, fixiert mit Flachkopfschrauben, während der Rest der Münze aus mattem Silber besteht. Das Medaillon trägt die Aufschrift "ENIGMA" in erhabenen Buchstaben vor schwarzem Hintergrund. Das "ENIGMA"-Logo überdeckt teilweise die elliptischen Bahnen zweier Satelliten. In den Bögen sind 6 Buchstaben lesbar, die ebenfalls "ENIGMA" ergeben.
Im umlaufenden Kreisring sind die Buchstabengruppen "WEQI ATCUH ADCBQ BFJNB OSRCV MPFYU MITB QDJHB FPOHX JU." sichtbar.
Die Rückseite hat das gleiche Medaillondesign mit den Aufschriften "ENIGMACACHING.ORG.UK" und "Can you break the code?".
Das Rand-Skript gibt die Codes "B / IV V II / 16 06 06" und "AS BQ DT EB GI JK LW MR NP UX" wieder.
Jahre später wurde im Februar/März 2010 vom GeocoinShop eine weitere ENIGMA Geocoin in ähnlicher Form und mit dem gleichen "Typenschild" der historischen ENIGMA-Maschine in fünf Editionen mit insgesamt 2600 Stück aufgelegt.
Ein Dank geht an Pattevugel, die uns diese interessante Geocoin überließ.