Once
Upon a
Time ... in Arizona
Version 1.0 vom
17.02.2023
Dieser Geocache ist Teil
einer Serie:
Vielen Dank an meine bewährten Betatester vom Team hweg und
vom Team viennacache!
Once Upon a Time
... in Arizona |
Die
Handlung der folgenden Geschichte ist frei erfunden.
Der
Geocache greift jedoch zahlreiche Motive der Legende von der Lost
Dutchman
Mine
auf, von denen viele einen wahren Kern haben. Jacob
Waltz, Julia
Thomas und Miguel Peralta sind historische Personen und haben
tatsächlich gelebt, ihre Handlungen und Aussagen in der
folgenden
Geschichte sind
jedoch frei erfunden.
Nach der legendären Lost
Dutchman
Mine wird noch heute gesucht.
Bisher hat niemand sie
je
gefunden.
Vorab ein
paar Hinweise:
- Jede der gesuchten Lösungen besteht aus einer dreistelligen Zahl.
- Es könnte eventuell hilfreich sein, einen Drucker und eine Schere bereitzuhalten.
Auch ein Lineal
und eine starke Taschenlampe
könnten
sich durchaus als nützlich erweisen.
- Die Rätsel können durch Anklicken des
jeweiligen Bildes in
Originalgröße
dargestellt werden.
- Beim Drucken ist es empfehlenswert, das
Bild
bestmöglich an die Seite anzupassen, ohne es dabei zu verzerren
(je
nach Bild Hochformat
oder Querformat einstellen sowie bei den
Druckeinstellungen "An
Seitenbreite anpassen" auswählen).
|
Desert Gulch Guest
Ranch, Arizona
Gegenwart |
License: CC BY 2.0, Author: Alasdair,
Modifications: applied, Source: commons.wikimedia.org
Der
alte, geheimnisvolle Cowboy, den alle nur Curly rufen, wirft ein
weiteres Holzscheit in das kleine
Lagerfeuer, das ihr am Fuße der markanten Weavers Needle errichtet
habt. Als das Scheit auf die Glut trifft, stieben zahllose Funken in
den nachtschwarzen Himmel empor und tauchen für einen kurzen Moment
deine um das Lagerfeuer sitzenden Freundinnen und Freunde und den
Lagerplatz in
ein
diffuses Licht. Doch schon Augenblicke später fällt die
gesamte
Umgebung wieder in tiefschwarze Dunkelheit ...
Euer
Urlaub hier in Arizona war bisher ein großartiges Erlebnis. Die Desert
Gulch Guest Ranch bietet ein reiches Angebot an Aktivitäten und
Erlebnissen, die euch
in
die Zeiten des Wilden Westens entführen. Doch der absolute Höhepunkt
eures
Aufenthalts ist ein dreitägiger Ausritt hinaus in die Wüste Arizonas.
Begleitet nur von dem alten Cowboy mit dem wettergegerbten Gesicht und
einem kleinen Planenwagen mit dem Koch und euren Vorräten, seid ihr
nunmehr schon zwei Tage in der Wildnis rund um die geheimnisumwitterten
Superstition Mountains unterwegs.
Und
so seid ihr schließlich hier an eurem Lagerplatz am Fuße der
berühmten Weavers Needle gelandet. Erschöpft aber glücklich blickst du
von deinem Sitzplatz am
Lagerfeuer in die lodernden Flammen. Und plötzlich meinst
du, etwas in diesen Flammen zu erkennen.
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Pixabay/Alexas_Fotos [3] Public Domain, details see below
Hinweis: Die
Steine rund um das Lagerfeuer haben keine
Relevanz für das Rätsel, die Buchstaben auf diesen aber sehr wohl.
Dass diese auf den Steinen abgebildet sind, ist ohne Bedeutung.
|
Es ist bereits spät
geworden. Irgendwo, weit draußen
in der Nacht, lässt ein einsamer Koyote sein unheimliches Geheul
erklingen. Da
erhebt der alte Cowboy seine Stimme und deutet zu der
Silhouette der markanten Felssäule, die sich ein Stück östlich eures
Lagerplatzes fast unsichtbar gegen den dunklen Nachthimmel abzeichnet.
"Hier irgendwo muss sie sein, verdammt, irgendwo im Schatten dieser
Felssäule, der Waevers Needle, muss die verfluchte Dutchman
Mine
liegen". Als er in eure fragenden Gesichter blickt, hält er
kurz
inne und beginnt dann zu erzählen ...
Der deutsche Immigrant
Jacob Waltz war Zeit
seines Lebens von Geheimnissen
umgeben. Er war im Jahr 1877 aus dem Nichts plötzlich im Gebiet der
Superstition
Mountains in Arizona aufgetaucht und bereits kurze Zeit später schien
er über
nahezu unbegrenzten Reichtum zu verfügen. Niemand wusste etwas über
sein bisheriges Leben, und
niemand hatte die leiseste Ahnung, wo Jacobs sagenhafter Reichtum
herkam. Aufgrund seiner
Abstammung wurde er nur der Dutchman
genannt, was damals
die gängige Bezeichnung auch für deutsche
Einwanderer war. Irgendwann kaufte sich Jacob Waltz schließlich ein
prächtiges Anwesen in den westlichen Ausläufern der Superstition
Mountains, wo er für viele Jahre ein
sorgenfreies Leben führte.
All
das änderte sich schlagartig an einem schicksalhaften Frühlingstag des
Jahres 1891. Ein plötzlich aufziehendes Gewitter wurde von
sintflutartigen
Regenfällen begleitet. Der trockene Boden konnte die enormen
Wassermassen nicht aufnehmen und so bildete sich eine gigantische
Sturzflut, die sich über Jacobs Anwesen ergoss und dieses und mit ihm
all seine Besitztümer vernichtete.
Bei dem vergeblichen Versuch, zumindest einen kleinen Teil seiner Habe
aus dem Anwesen zu retten, war Jacob
den eiskalten Wassermassen schutzlos ausgesetzt. Zwar konnte er sich in
letzter Sekunde aus den Fluten retten, jedoch zog er sich eine
lebensbedrohliche
Lungenentzündung zu.
Schwer
erkrankt, ohne jegliche Besitztümer und ohne ein Zuhause, war
der alte Mann über Nacht auf die Hilfe und Barmherzigkeit anderer
angewiesen. Als seine junge Nachbarin Julia Thomas von Jacobs Notlage
erfuhr,
zögerte sie keine Sekunde. Sie nahm ihn sofort bei sich auf und pflegte
den nunmehr bettlägrigen Mann über viele Monate hinweg mit aufopfernder
Hingabe. Doch statt langsam wieder auf die Beine zu kommen, wurde
Jacobs Gesundheitszustand
von Tag zu Tag schlechter. Am
25. Oktober 1891 schließlich rief er
Julia zu sich
an sein Krankenbett ...
Maricopa County,
Arizona
25. Oktober 1891 |
Kapitel 1: Das
Vermächtnis |
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blende12, Modifications: applied, Source: pixabay.com
Der
alte Mann atmete nur
mehr langsam. Julia merkte, wie sehr ihn das Sprechen
anstrengte, als er mühevoll, Wort für Wort, zu ihr sprach. "Ich kann
dir niemals vergelten, was du für mich in den letzten Monaten getan
hast. Du warst da, als die Not am größten war und niemand mir zur Seite
stehen wollte". Julia legte liebevoll ihre Hände in die seinen, sie
spürte, dass Jacobs Ende nahe war. Noch einmal setzte der Sterbende zum
Sprechen an. "Rede mit Tom und Huck, sie werden dir alles erklären".
Julia glaubte einen Ausdruck von stiller Zufriedenheit zu erkennen, als
der
alte Mann seine Augen für immer schloss.
Julia saß noch lange am
Bett des
Toten, nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Seine letzten
Worte gingen ihr wieder und wieder durch den Kopf. "Rede mit
Tom
und Huck, sie werden dir alles erklären". Wer sollte damit gemeint
sein, sie kannte niemanden dieses Namens? Da fiel ihr Blick auf das
Bücherbord neben dem Bett und sie erinnerte sich an die beiden Bücher
von diesem interessanten Autor aus Mississippi, die sie erst kürzlich
in der Stadt gekauft hatte, um Jacob ein wenig Zerstreuung zu bieten.
Sofort griff die junge Frau in das Regal und zog das Buch "The
Adventures of Tom
Sawyer" heraus.
Julia blätterte durch das Buch und entdeckte zwischen den
Seiten einen handgeschriebenen Brief sowie einen weiteren Zettel mit
seltsamen Markierungen. Dieser hatte dieselbe Form wie der Brief,
doch was sollte sie damit tun und wie herum sollte sie ihn überhaupt
halten?
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Pixabay/Gerd Altmann [3] Public Domain, details see below
Hinweis: Solltet
ihr vergessen haben, den Brief auch zu lesen, wäre das jetzt ein
geeigneter Zeitpunkt, dies nachzuholen. Er ist nämlich nicht nur für
das Rätsel, sondern auch für die Handlung relevant.
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Julia war sprachlos.
Sie las den Brief immer und immer wieder durch. Jetzt endlich
kannte und verstand sie das Geheimnis um Jacobs Vergangenheit und
seinen Reichtum. Noch einmal
griff sie
in das Regal und dieses Mal galt ihre Aufmerksamkeit dem Buch "The
Adventures of Huckleberry Finn". Sofort entdeckte sie das Stück Papier,
das zwischen den Seiten des Buches versteckt war. Sie hielt den
ersten Teil
einer geheimnisvollen Karte in ihren Händen.
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Altmann [2] Public Domain, details see below
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Modifications: applied, Source: commons.wikimedia.org
Die
Sonne war gerade leuchtend rot über dem östlichen Horizont aufgegangen,
als Julia ihr Pferd sattelte und zu ihrem bisher größten Abenteuer
aufbrach. Die
geheimnisvolle Karte, die Jacob ihr am Tage seines Todes vermacht
hatte, hielt sie fest in ihrer Hand. Sie war ihr Erinnerung und
Wegweiser zugleich. Die junge Frau war fest entschlossen, das
Vermächtnis von Jacob zu ehren und die Aufgabe, die er ihr mitgegeben
hatte, zu erfüllen.
Obwohl Julia viele
Details des
Kartenfragments noch nicht verstehen konnte, war ihr klar,
dass
die Karte ihr den Weg zur verschollenen Mine weisen sollte. Die erste
Station ihrer Reise war also vermutlich die alte Kirche in Apache
Junction, nicht weit von den Ruinen von Jacobs ehemaligem Anwesen
entfernt. Ein kleiner Hinweis über dem Bild der Kirche forderte sie
auf, unter den Bodenbrettern im Bereich der Kanzel nach etwas zu
suchen. Ein weiterer Hinweis auf der Karte bestand nur aus einer
ungeordneten Aneinanderreihung von Ziffern und Buchstaben. Offenbar
sollte damit irgendeine bestimmte
Abfolge dargestellt werden, was genau damit gemeint war,
erschloss sich Julia jedoch nicht.
Als die junge Frau die düstere Kirche von Apache Junction betrat, war
das Gebäude
vollkommen leer. Unter der Kanzel
entdeckte sie schnell einige Bodenbretter, die offenbar nicht richtig
befestigt waren. Als sie eine
der Dielen anhob, fand sie darunter eine Sammlung von
zusammengebundenen hauchdünnen Holzstreifen, die mit Ziffern und
Buchstaben
beschriftet waren. Und am Kirchenboden daneben entdeckte sie ein in den
Boden geritztes Muster, dessen Form und Größe ziemlich genau den
Streifen entsprach.
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License/PhotoMIX-Company [2] Public Domain, details see below
Ganz
hinten in dem Hohlraum unter den Bodenbrettern entdeckte
Julia schließlich noch ein eingerolltes Stück Papier, das mit
einer
kurzen Schnur zusammengebunden war. Voller Vorahnung öffnete Julia das
Band und blickte triumphierend auf einen weiteren Teil der geheimnisvollen
Karte.
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Altmann [2] Public Domain, details see below
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Die
Mittagssonne brannte gnadenlos auf den trostlosen und staubigen
Friedhof von Tortilla Flats. Auf dem zentralen Platz in der Mitte der
Anlage standen sich drei furchteinflößende Männer gegenüber, die
einander unentwegt mit finsteren Mienen anstarrten. Es lag eine fast
greifbare Anspannung in der Luft. Julia beschloss, diesen Männern am
besten aus dem Weg zu gehen und sich nur um ihre eigenen
Angelegenheiten zu kümmern.
Der zweite Teil von
Jacobs Karte
hatte Julia hierher, auf den Friedhof von Tortilla Flats geführt.
Wiederum waren auf der Karte mehrere Hinweise angeführt. Während die
Anweisung, dass sie etwas im Grab eines Unbekannten
neben dem Grab eines gewissen Arch Stanton suchen sollte, ihr durchaus
einleuchtete, enthielt auch dieses Kartenfragment zusätzlich einen
recht kryptischen Hinweis, der wieder nur aus Ziffern und Buchstaben
bestand.
Nachdem
sie Reihe um Reihe abgesucht hatte, fand Julia schließlich das Grab.
Offenbar war die hier zur ewigen Ruhe gebettete Person
nicht sehr beliebt gewesen, denn der Grabstein war mit zahlreichen
Einschusslöchern übersäht. Ein Grabspruch erläuterte, dass die Wahrheit
stets im Herzen der
Sterne zu finden sei.
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Witt [2] Public Domain, details see below
Während sich die drei
Männer noch
immer regungslos am zentralen Platz des Friedhofs anstarrten, begann
Julia, die lose Erde rund um den Grabstein zu untersuchen. Und
tatsächlich fand sie schon nach kurzer Suche eine kleine Lederrolle.
Als Julia die Rolle öffnete, blickte sie erleichtert auf den
letzten Teil der
geheimnisvollen Karte.
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Altmann [2] Public Domain, details see below
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Ihr
Weg führte Julia nun direkt hinein ins Herz der Superstition Mountains.
Sie spürte regelrecht, dass sie ihrem Ziel immer näher kam. Immer
wieder dachte sie an Jacob, bald würde sie an jenem Platz stehen, der
sein Leben so sehr geprägt hatte. Als Julia um einen niedrigen
Felsrücken herumritt, erblickte sie vor sich die träge
dahinfließenden Wasser des Salt Rivers.
Der dritte Teil der
Karte hatte Julia
schon angekündigt, dass sie auf ihrem Weg zu den Superstition Mountains
einen Fluss würde überqueren müssen. Jetzt stand sie am Ufer des Salt
River und vor ihr entfaltete
sich ein beeindruckendes Panorama von wildem, ausgetrocknetem
Weideland, das von zahlreichen geradlinigen Wegen durchzogen war.
Julia
dachte wieder an den Hinweis, den sie auf dem Kartenfragment entdeckt
hatte. Er warnte sie vor frei grasenden Rindern in Flussnähe. Und
tatsächlich, überall an den Ufern des sich dunkel dahinwindenden
Flusses sah sie mächtige
Exemplare stehen. Man konnte den Tieren den Durst geradezu ansehen.
Nacheinander begann ein Tier nach dem anderen, beginnend beim
entferntesten, jeweils in Blickrichtung direkt auf das Wasser
zuzulaufen, ohne sich um etwaige Wege zu kümmern. Erst, wenn ihre Köpfe
das Wasser berührt hatten, blieben
sie
stehen und tranken gierig von dem kühlen Nass.
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123456 [2] Public Domain, details see below
Kapitel 5: Weavers
Needle |
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Z. Colvin, Modifications: applied, Source: commons.wikimedia.org
Julia
hatte den Salt River hinter sich gelassen und befand sich nun mitten in
den geheimnisumwitterten Superstition Mountains. Die Landschaft, die
sie umgab, war atemberaubend. Jacobs Karte zeigte ihr den Weg an, immer
auf die markante Felsspitze der Weavers Needle zu. Nun endlich
setzte Julia die drei gefundenen Teile zusammen und blickte
erstmals auf die vollständige Karte. Sie war jetzt Jacobs Geheimnis
ganz nah.
Bisher war der Weg klar
gewesen, doch um den Eingang zur Mine
zu finden, galt es nun, den letzten Hinweis auf der Karte richtig zu
interpretieren. Die junge Frau verstand, dass sie der Rahmen auf die
richtige Spur
bringen würde, doch der bestand nur aus eigenartigen Zahlenpaaren in
zwei
unterschiedlichen Farben. Julia war ratlos. Offenbar
sollten sie eine Wegbeschreibung von einem bestimmten Startpunkt -
Schritt für Schritt - zum
Ziel ihres
Weges darstellen.
Lange
Zeit starrte Julia mit fragendem und zunehmend verzweifeltem Blick auf
die Karte, probierte das eine und das andere aus und scheiterte doch
immer wieder. Doch ganz plötzlich machte alles Sinn, Julia wusste nun,
wohin sie ihre Suche schließlich führen würde.
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Altmann [2] Public Domain, details see below
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Direkt
über Julia erhob sich das majestätische Felsmassiv der Weavers Needle.
Die letzten Meilen waren enorm anstrengend gewesen. Irgendwann war zu
Pferd kein Weiterkommen mehr möglich gewesen, und so hatte sie ihr
Pferd
im Schatten einer kleinen Baumgruppe angebunden und war zu Fuß weiter
der Karte gefolgt. Doch ganz plötzlich stand Julia vor einer hohen
Felswand, wo es nun auch zu Fuß kein Weiterkommen mehr gab. Sollte das
das erfolglose Ende ihrer Suche sein?
Dichtes Buschwerk
wucherte entlang
des Fußes der Felswand. Erschöpft und verzweifelt setzte sich Julia auf
den Boden und blickte verständnislos abwechselnd auf die Karte und die
Felswand. Die Sonne stand hoch über ihr und brannte heiß und grell auf
sie herab. Plötzlich registrierte Julia aus dem Augenwinkel ein
wiederholtes Aufblitzen, das direkt aus dem Buschwerk zu
kommen
schien. Das
Sonnenlicht musste wohl von irgendeinem metallischen Gegenstand
reflektiert werden.
Die junge Frau sprang auf und bewegte sich direkt auf die Reflexion zu.
An der Felswand schob Julia das dichte Buschwerk vorsichtig zur Seite.
Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Hinter den Büschen befand sich
ein verborgener Zugang in den Berg. Sie hatte Jacobs Mine endlich
gefunden. Doch der Eingang war mit einem massiven Eisengitter
gesichert, ein stabiles Schloss versperrte den Zugang. Aber Julia war
zuversichtlich, dass sie es mit ein wenig
Fingerspitzengefühl würde knacken können.
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Mit
einem leisen Schnappen öffnete sich das alte Schloss. Für Julia war es
das wundervollste Geräusch, das sie seit langem vernommen hatte. Nur
ein
leises Schnappen und das Tor zum Ziel ihrer langen Reise stand weit
offen. Die geheimnisvolle Karte, die Jacob ihr vermacht hatte, hatte
sie schließlich an diesen Ort geführt. Sie entzündete eine Fackel, die
im Eingangsbereich der Mine an der Wand hing. Julia blickte in einen
langen Tunnel, der sich tief im Berg in der Dunkelheit verlor.
Die Gänge und Schächte
der alten Mine breiteten sich in alle Richtungen vor Julia aus. Wie
sollte sie nur den
Weg zur
goldführenden Ader finden? Vorsichtig drang die junge Frau ein
wenig weiter in das
Labyrinth vor. Der Tunnel verzweigte sich immer wieder und auch
senkrechte Schächte mit Leitern gingen nach oben und unten ab. Ohne
Hinweise würde sie sich in der Mine hoffnungslos verirren.
Da entdeckte Julia an der Tunnelwand einen aufgemalten Pfeil. Sollte
dies der so dringend benötigte Hinweis zur Orientierung in der Mine
sein? Sie folgte dem Pfeil bis zur nächsten Verzweigung und fand dort
sogleich den nächsten. Julia war erleichtert, Jacob hatte wirklich an
alles gedacht. Zielstrebig folgte sie nun den Pfeilen tief hinein in
den Berg.
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Julia war mittlerweile
tief in die
Mine eingedrungen. Sie folgte gerade einem weiteren von Jacobs Pfeilen,
als sich der Gang, den sie betreten hatte, plötzlich stark erweiterte
und in einem hohen Raum endete. Im sich reflektierenden Licht der
Fackel funkelten und leuchteten die Wände in unvorstellbarer Pracht ...
Sie fühlte sich wie in
einem Traum.
Die rohen Felswände des Raumes waren von massiven Goldadern durchzogen.
Wohin ihr auch Blick fiel, überall schien Gold zu sein, das
nur
darauf wartete, abgebaut zu werden. Julia legte die Karte beiseite und
berührte mit beiden Händen die funkelnden Adern, so als wolle sie das
Gold spüren.
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Akerman, Modifications: applied, Source: flickr.com
Zuerst
bemerkte sie es gar nicht. Doch es war da, fast unmerklich, ganz leicht
nur, dann ein wenig stärker, und schließlich bemerkte Julia, dass der
Boden unter ihren Füßen leicht erzitterte. Staub rieselte von der
Höhlendecke, ein dumpfes, bedrohliches Grollen schien tief aus dem Berg
zu kommen. Und dann war wieder Stille. Es war die Ruhe vor dem Sturm.
Urplötzlich erbebte die Mine, alles rund um Julia schien in Bewegung zu
sein. Holz zerbarst und riesige Felsbrocken stürzten auf den Minenboden
nieder. Julia geriet in Panik, ihr Überlebensinstinkt übernahm die
Kontrolle. Sie begann zu laufen, hinaus aus diesem Albtraum. Sie ließ
alles zurück, ihre Vorräte, ihre Ausrüstung und vor allem Jacobs Karte.
Julia wusste nicht, wie
es ihr
gelang, den rettenden Ausgang zu finden. Doch plötzlich war da ein
Lichtschimmer am Ende eines langen Ganges. Noch einmal mobilisierte sie
all ihre verbliebenen Kräfte, der Ausgang kam näher und näher.
Julia konnte den mächtigen Balken, der die Decke ganz vorne beim
Ausgang stützte, deutlich erkennen. Sie sah, dass er
sich unter dem enormen Druck zu bewegen begann. Sie sah ihn bersten.
Sie
sah riesige Gesteinsmassen aus der Decke brechen ... und dann war da
nur mehr Schwärze ...
Julia wusste nicht, wie viel Zeit
vergangen war. Sie konnte sich kaum bewegen. Nur langsam konnte Julia
die Umrisse ihrer Umgebung
verschwommen in der Dunkelheit wahrnehmen. Sie lag auf dem
Minenboden, ganz nahe beim Ausgang, ihr Körper war teilweise unter
Erde und losem Gestein verschüttet. Draußen war es inzwischen Nacht
geworden. Langsam und mühevoll versuchte sie, sich aus den Erdmassen
herauszuarbeiten. Ihr unbändiger Wille ließ sie das nahezu
Unmögliche möglich machen.
Wie durch ein Wunder hatte Julia das Desaster ohne nennenswerte
Verletzungen überstanden. Doch ihr war bewusst, dass sie
schnellstmöglich zurück in die Zivilisation musste. Ohne Vorräte und
ohne Wasser würde sie in der Gluthitze des Tages nicht lange
durchhalten. Ohne zu zögern machte sich Julia auf den Weg,
hinaus
in die
tiefschwarze Nacht. Die Dunkelheit raubte ihr jegliche Orientierung.
Doch sie wusste, dass sie es schaffen würde, sie würde den Weg zurück
finden, sie würde überleben.
Doch ohne die Karte fand
sie niemals wieder den Weg zurück zu Jacobs Mine ...
... zur Lost
Dutchman Mine.
Desert Gulch Guest
Ranch, Arizona
Gegenwart |
License: CC 0, Modifications:
applied, Source: hippopx.com
Während
der alte Cowboy gesprochen hatte, war das Lagerfeuer fast erloschen,
nur mehr eine schwache Glut hüllt die Umgebung in dämmriges Licht.
"Wir werden wohl nie erfahren, was den Einsturz wirklich ausgelöst hat.
Vielleicht war es die Erfüllung eines alten Fluchs der
Apachen,
denen die Mine schon lange vor unserer Ankunft als heiliger Ort galt.
Vielleicht war es aber auch nur Schicksal, dass genau zu diesem
Zeitpunkt ein Erdbeben die Superstition Mountains heimsuchte. Wer kann
das schon sagen? Tatsache ist, dass mit dem Verlust der Karte auch das
Wissen um den Standort der Dutchman Mine endgültig verloren gegangen
ist."
Mit diesen
Worten endet die Erzählung des alten Cowboys. Für eine lange Zeit
spricht niemand aus der Runde, jeder ist alleine mit seinen
Gedanken. Doch da ergreift einer deiner Freunde das Wort: "Eine
beeindruckende Geschichte, wahrhaftig. Doch wie kommt es, dass gerade
du so genau darüber Bescheid weißt, was damals geschehen ist?" Der alte
Mann lächelt nachdenklich, er läßt sich Zeit mit seiner Antwort. "Meine
Großmutter hat mir die Geschichte wieder und wieder erzählt."
Die
Antwort scheint deinen Freund nicht vollkommen zufrieden zu stellen und
so spricht der alte Cowboy weiter: "Ihr
habt mich nie gefragt, wie mein vollständiger Name lautet." Fragende
Gesichter ringsum.
"Ich heiße Curly Jacob
Thomas, Julia war meine Urgroßmutter."
Nachdem es
euch gelungen ist, dieses
Abenteuer zu
bestehen, steht euch
selbstverständlich auch eine kleine Anerkennung zu. Um
diese in
Empfang zu nehmen, müsst ihr
allerdings noch
zwei kleine Rechenaufgaben lösen. Ihr
findet eure Belohnung an den folgenden Koordinaten:
N 48°
(10*A + 11*B + 12*C + 13*D - 5363) / 1000'
E 16° (10*E + 11*F + 12*G + 13*H - 9009) / 1000'
Der Cachebehälter ist diesmal wieder ein Petling.
Im Behälter befindet sich lediglich das Logbuch.
Auch diesmal habt ihr
alternativ wieder die Möglichkeit, eure
Antworten mit einem Multichecker zu überprüfen. Dieser
sagt euch genau, welche eurer Antworten richtig
und welche falsch sind und verrät euch sogar die Final-Koordinaten und einen
Hinweis zum Versteck ...
natürlich nur, wenn alle Antworten richtig sind!
Hinweis: Interessierte
finden im Multichecker auch noch Wissenswertes über die echten,
historischen Personen und Ereignisse hinter diesem Geocache sowie einen
Link zu einer Website mit weiterführenden Informationen.
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Sollten
Wartungsarbeiten am Cache erforderlich sein oder ihr vielleicht den
einen oder anderen Hinweis benötigen,
kontaktiert mich bitte mittels E-Mail oder über das Message Center.
Dankeschön!
Happy
Caching!