Dieser Mysterie ist einem bekannten Geraer Geocacher gewidmet, der leider nicht mehr unter uns weilt. Er ist im November 2018 von uns gegangen und war Vielen unter dem Cachernamen S.A.T. bekannt. Seine Harry-Rätsel, die mir viel Spass aber auch einiges Kopfzerbrechen bereitet haben, kannte wohl jeder in der Geraer Cacher-Community . Aber auch der Tradi GC2HPTT - Schloss Tinz den er im April 2013 wegen der beginnenden Baumaßnahmen am Tinzer Schloss archivieren musste, gehörte zu seinen vielen Cache.

Das Tinzer Schloss

Das 18. Jahrhundert war für die Stadt Gera eine Blütezeit, was die bauhistorische Entwicklung betrifft. Herausragende Bauwerke prägen bis heute das Stadtbild. Wichtige Akzente in der architektonischen Gestaltung der Stadt setzte bereits Graf Heinrich XVIII. (1677-1735), dessen Engagement sich ab 1702 insbesondere auf die Umformung des Schlosses Osterstein zu einem imposanten, den höfisch-adligen Repräsentationszwecken der Zeit Genüge tragenden Herrschaftssitz, konzentrierte. In den Jahren 1729 bis 1732 initiierte er überdies den Bau des heute die städtische Kunstsammlung beherbergenden Orangeriegebäudes im Lust- und Küchengarten. Auch die Errichtung des Zucht- und Waisenhauses (1724-1732), in welchem heute das Stadtmuseum unter anderem über die wechselvolle Geschichte der Stadt Auskunft gibt, fiel in seine Regierungszeit. Die Regierungsnachfolge Heinrichs XVIII. trat dessen Bruder Heinrich XXV. (1681-1745) an, der sein Hauptaugenmerk auf die Errichtung einer Sommerresidenz nördlich der Stadt Gera in Tinz richtete. Besonders reizvoll erwies sich an diesem Projekt die Chance, einen ausgedehnten Gartenkomplex gestalten lassen zu können, was die Lage der einstigen Höhenburg auf dem Hainberg nicht zuließ. Nach dem Tod Heinrichs XXV. im Jahr der Grundsteinlegung für das Tinzer Schloss sorgte dessen Sohn, Heinrich XXX. (1727-1802) für die Fertigstellung der Anlage.

Nun zum Rätsel:

Übrigens an den oben genannten Koordinaten und an den alten Cache-Koordinaten findet ihr nichts.

In der Verdachung der mittleren Balkontür ist bis heute die Inschrift "HENRICVS XXV. SENIOR ME SIBI ATQVE POSTERIS AE DIFI CAVIT" lesbar, welche auf den Bauherren, Heinrich XXV. verweist. Diese Inschrift an der Schaufassade des Schlosses Tinz am Fenstersims lautet übersetzt: "Heinrich XXV., der Ältere, hat mich für sich und seine Nachfahren gebaut". Dieser Satz klingt zwar etwas merkwürdig, aber hier spricht das Haus zum Betrachter.

Zur Zeit kann man vor Ort bei schlechtem Wetter bzw. zu viel Sonnenschein die Inschrift nicht gut erkennen, deahalb habe ich auf dem unteren Bild die Schrift etwas hervorgehoben und oben den vollständigen Text eingefügt. Wundert euch auch nicht über den fleckigen Putz, hier hat keine Baufirma geschlammt. Es handelt sich um einen Opferputz der aufgebracht wurde, bis die Feuchtigkeit die sich in der Zeit vor der Sanierung im Mauerwerk gesammelt hat, durch Heizen bzw. Bewohnen aus dem Mauerwerk entfernt wird.

Du kannst deine Rätsel-Lösung mit certitude überprüfen.

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Inhalt der Dose: Logbuch und 4 Erstfinderurkunden