Galopp entlang der
Skyline -
Renntag für Renntag messen sich die schnellsten
Pferde der Welt, die englischen Vollblüter, miteinander und
begeistern mit ihrem Kampf um den Sieg Tausende von Zuschauern.
Ausgehend vom Mutterland der Vollblutzucht und der Galopprennen,
England, werden mittlerweile in der ganzen Welt diese edlen Pferde
gezüchtet und Rennen als Zuchtleistungsprüfungen ab-gehalten. In
Frankfurt hat der Galopprennsport ebenfalls eine lange
Tradition.
Der Galopprennsport in Frankfurt nahm bereits am
23. August 1863 seinen Anfang, dies ist gleichzeitig auch das
Gründungsdatum des Rheinischen Rennvereins, des Vorläufers des
Renn-Klubs Frankfurt. Dieser wiederum ist 1896 entstanden und bis
heute für die Veranstaltung und Organisation von Galopprennen in
Frankfurt verantwortlich. Als Veranstalter der Renntage hat der
Renn-Klub Frankfurt die Aufgabe, in Abstimmung mit den übrigen
Rennbahnen in Deutschland und unter
Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen bis zu zehn Rennen pro
Renntag auszuschreiben und für deren ordnungsgemäßen Ablauf zu
sorgen. Es gibt Rennen mit unterschiedlichen Distanzen (10 300 bis
20 400 Meter) sowie Rennen für die verschiedenen
Leistungsklassen.
Der erste Präsident des Klubs war Albert von Metzler, zu dessen
Ehren noch heute das Stadtrat Albert-von-Metzler-Rennen (aktuell:
Frühjahrspreis des Bankhauses Metzler-internationales Gruppe III
Rennen) abgehalten wird. Ihm folgte Arthur von Weinberg, der nicht
nur das berühmte Gestüt Waldfried gründete, sondern auch Chef der
damaligen Cassella Werke in Frankfurt-Fechenheim war. Derzeit
werden die Geschicke des Vereins von seinem Präsidenten Dr. Günter
Paul geleitet, dem drei Vizepräsidenten zur Seite stehen.
Frankfurt zählt zu den bedeutendsten und ältesten Rennbahnen
Deutschlands und ist die einzige so genannte große Bahn in Hessen.
Das heißt unter anderem, dass hier zusätzlich zu den nationalen
Austragungen auch international ausgeschriebene Rennen unter
Beteiligung von europäischen Spitzenpferden (vor allem aus England
und Frankreich) stattfinden.
Die Rennbahn liegt – eingegrenzt von Kennedyallee, Niederräder
Landstraße und Schwarzwald- sowie Rennbahnstraße – verkehrsgünstig
im Süden Frankfurts im Stadtteil Niederrad. Der Blick von hier auf
die Skyline von 'Mainhattan' dürfte einzigartig sein. Eine
Rennbahnrunde ist etwa 10 600 Meter lang und die Pferde laufen im
Linksgalopp über das Geläuf (Grasbahn). Für das Publikum gibt es
eine Tribüne mit überdachten Sitzplätzen und Gelegenheit zum
Flanieren.
Galopprennsport vereint viele Komponenten und hat verschiedene
Facetten. Für viele Zuschauer ist es ein reines Freizeitvergnügen –
mit der Möglichkeit, per Wette direkt teilzunehmen an dem
spannenden Geschehen, welche Programmnummer, welches Pferd denn nun
gewinnt oder in die Platzierung (1. bis 3. Platz) läuft. Für die
vielen Reiter, Trainer sowie Mitarbeiter und Auszubildenden in den
Rennställen oder auf den Gestüten bedeutet der Galopprennsport
sowohl das Hobby zum Beruf gemacht zu haben als auch harte Arbeit
mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten.
Die Pferde empfehlen sich mit guten Leistungen zum einen für die
Zucht weiterer Rennpferde. Zum anderen sind sie wegen ihrer so
herausragenden Eigenschaften wie Leistungsbereitschaft,
Schnelligkeit, Lernfähigkeit und Gesundheit, die sie an ihre
Nachkommen weitervererben, im übrigen Pferdeleistungssport
(Springen, Dressur, Military) oder im Freizeit- und Breitensport
ein unentbehrlicher Faktor geworden. So hat die Wunderstute Halla
ihre Karriere in Niederrad begonnen, ehe sie mit dem unvergessenen
Springreiter Hans-Günther Winkler große Erfolge feierte. Und zu
guter Letzt hoffen die zahlreichen Pferdebesitzer und Züchter, dass
ihre Pferde durch Siege oder Platzierungen zur Vermehrung ihres
Kapitals beitragen oder die Tiere sich doch zumindest ihren Hafer
verdienen mögen.
©
dpa/renn-klub-frankfurt
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Happy
Geocaching!
Review 28. März 2006