Dieser Turm gab dem Ort den Namen. Erbaut wurde er
934 als ein niedriger "römischer Wartturm" mit vielen anderen
Türmen im heutigen Saalkreis oder in den damals um 927 eroberten
sorbischen "Zupanieen".
Heinrich I. ließ ein Befestigungssystem - den Heinrichgürtel -
erbauen. Das geschah nach der siegreichen Schlacht 933 gegen die
Madjaren (Ungarn).
Im Verlauf der weiteren Entwicklung der feudalen
Gesellschaftsformation, besonders mit der 2. Phase der Eroberung
der slawischen Gebiete in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts
änderten sich die Strukturen des gesellschaftlichen Lebens. Hier
entstanden die Angersiedlung "Ros in Velte" (Horsenfeld-Roßfeld)
und die Burgsiedlung "Hogen Torm". Der Wartturm wurde erhöht und
wurde zum Bergfried der Bergburg - alleinstehend. Wohn- und
Wirtschaftsgebäude und die Kapelle wurden um den Turm gebaut (1165
- 1180).
Im Machtkampf der Herrschenden wurden viele Dörfer und Städte
niedergebrannt, verwüstet oder verfielen. In diesem Kampf zwischen
den "Wettinern" und dem Erzstift Magdeburg wurde 1347 die Burg
zerstört, aber der Turm und die Kirche blieben erhalten. Die Burg
wurde wieder aufgebaut.
Die Burg wurde 200 Jahre später im Schmalkaldischen Krieg 1547
wieder zerstört, jedoch nicht wieder aufgebaut. Turm und Kirche
blieben erhalten.
Es wurden Wirtschafts- und Wohngebäude schloßähnlich errichtet.
1570 wurde der ganze Komplex als "verfallenes Schloß" bezeichnet.
Die Besitzer von Rauchhaupt haben es wieder aufgebaut. 1683 nach
Brandstiftung erneut verwüstet, wurde es nochmals wiederaufgebaut.
Dazu heißt es: "Wirtschafts- und Wohngebäude etwas abseits vom
Turm, umgeben von einer stattlichen Ringmauer." Dabei hatte der
Turm ein neues Dach erhalten - eine Barockhaube.
Seit 1835 waren die von Wuthenaus die neuen Besitzer und haben
weitere Veränderungen vorgenommen. 1857 wurde die Barockhaube des
Turmes wegen Baufälligkeit abgebaut und durch ein provisorisches
Kegeldach ersetzt. 1923 erhielt der Turm das heutige Dach. Aus dem
Wehr-, Signal- und Fluchtturm wurde ein Wasserturm. Auch diese
Funktion übt er nicht mehr aus. Jetzt soll er touristischen Zwecken
dienen - als Aussichtsturm und als kulturhistorisches Zentrum des
Kultur- und Heimatgeschichtsvereins.
(Quelle: Werner Lehmann)
Voranmeldungen zur Turmbesichtigung:
Fam. Werner Hahn, Braschwitzer Weg3, Tel.:034602-20608
Fam. Gerhard Städel,Dorfplatz4,Tel.:034602-50554