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Silberrausch im Schwarzwald II Multi-cache

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fogg: Hier geht es mit einem Letterbox Cache demnächst weiter.

Vielen Dank für die netten Logs!

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Hidden : 4/30/2005
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Eine (Fahrrad-)Wanderung im Ehrenstetter Grund von rund 8 km (hin und zurück) zu einem mittelalterlichen Bergwerksgelände

Silberrausch im Schwarzwald II


Im Mittelalter war der Südschwarzwald der "Ruhrpott" Deutschlands. An allen Ecken und Enden wurde Silber gefunden, abgebaut und verhüttet. Dieser Silberbergbau muss den Charakter der Gegend damals maßgeblich bestimmt haben (und dies sicherlich nicht zum Positiven). Einen guten Eindruck davon gibt der bergbauliche Lehrpfad Birkenberg, der den wesentlichen Teil des Caches Silberrausch im Schwarzwald I ausmacht. Wer nach diesem Cache Lust auf weitere mittelalterliche Bergwerksanlangen bekommen hat, kann seine neu erworbenen Kenntnisse bei diesem Multi-Cache im Ehrenstetter Grund testen.

Auch dieses Areal ist als schützenswertes Denkmal im Baden-Württembergischen Denkmalbuch eingetragen und unterliegt somit den Denkmalschutzbestimmungen. Außerdem sind die Radstube und der Ahbach als Feuchtbiotope unter Naturschutz gestellt. Nehmt bitte entsprechend Rücksicht, lasst die Grabungs- und Kletterausrüstung zu Hause und bleibt auf den beschriebenen Wegen!

Die Wanderung beginnt am angegeben Parkplatz und führt Euch über einen Forstweg ca. 3,2 km in den Ehrenstetter Grund. Dort zeigen wir Euch die Highlights des Bergbaugebietes. Ein Teil dieser Führung verläuft über schmale Pfade im Steilhang. Ihr benötigt daher unbedingt festes Schuhwerk. Die Wege sind für motorisierte Fahrzeuge tabu. Fahrräder sind natürlich zulässig. Die Forstwege sind auch für normale Räder geeignet. Es geht auf dem Hinweg stetig leicht bergauf. (Auf die Abfahrt zum Schluss kann man sich dann schon freuen.)

Des Weiteren sollte man sich immer bewusst sein, dass den Koordinatenangaben nicht immer 100% zu trauen ist, da das Blätterdach und Abschattungen durch die steilen Hänge zu sehr ungenauen Messungen führen können (aber wem erzählen wir das).


I. Wanderung durch den Ehrenstetter Grund


Folgt uns jetzt also in den Ehrenstetter Grund. Um den Wandermuffeln den Weg etwas zu versüßen, stellen wir Euch für den Hinweg gleich die ersten beiden Aufgaben. Stumpfes Stieren auf das GPS während der Wanderung macht hier keinen Sinn. Im Gegenteil, man sollte seine Umgebung aufmerksam beobachten, um die Lösungshinweise für Aufgabe 1 nicht zu übersehen:

Punkt 1: Wegweiser

Findet den Punkt 1. Hier biegt links ein Weg ab. Er führt zu einer befestigten Anlage auf 550 Meter Höhe. Man vermutet, dass sie aus der Spätantike oder dem Frühmittelalter stammt. Allerdings sind von ihr nur Andeutungen, in Form zweier um den Berggrat laufenden Terrassen und zweier stark verschliffener Gräben am Zugang zum Grat zu sehen. Merkt Euch schon mal die Besichtigung dieser Anlage für eine Eurer nächsten Wanderung vor!

Aufgabe 1: Buchstabenwert des ersten Buchstaben im Namen der Burg = A

Punkt 2: Anton Sprenger

An Punkt 2 findet ihr auf der rechten Wegseite den Gedenkstein für Anton Sprenger. Er verunglückte hier tödlich, als er rückwärts vom Wagen stürzte. (Man fragt sich unweigerlich, war da Alkohol im Spiel?) Gedenkt seiner und ermittelt das Todesjahr!

Aufgabe 2: 4. Ziffer im Todesjahr Anton Sprengers = B

II. Ehrenstetter Waldhütte: Zeit für eine Pause?


Folgt nun dem Weg bis zum Punkt 3 „Ehrenstetter Waldhütte“: Zeit für eine kleine Pause und eine Möglichkeit die Räder abzustellen.


III. Das Bergbaugebiet


Hier im letzten Talabschnitt des Ehrenstetter Grundes wurde auf einem knapp 8 km² großen Areal im Mittelalter Bleierz und Silber abgebaut.

Punkt 4: Der Staudamm

Direkt hinter der Waldhütte durchschneidet der Weg einen mehrere Meter hohen, ehemaligen Staudamm. Mit seiner Hilfe stauten die mittelalterlichen Bergleute den Ahbach. Sie leiteten das Wasser des Stauteiches am südlichen Talrand zur "Wasserkunst" und betrieben mit Hilfe des Wassers vielleicht auch ein Pochwerk zur Zerkleinerung des Erzes. Wir wollen jetzt die Höhe des Damms bestimmen, wobei es aber nicht auf den Zentimeter ankommen soll. Wir schätzen deshalb nur grob und bestimmen den C-Wert entsprechend der folgenden Tabelle ein.

Höhe des Damms C-Wert Höhe des Damms C-Wert
1-2 Meter 9 5-6 Meter 3
10-12 Meter 0 15-20 Meter 7

Aufgabe 3: C-Wert für Höhe des Staudamms = C

Punkt 5: Radstube und Wasserkunst

[radstube]

Die „Wasserkunst“ befand sich unterhalb des Staudammes in einer großen viereckigen Kammer, der Radstube. Diese hat eine Fläche von 40 Quadratmetern und wurde in mühsamer Handarbeit in den Gneis geschlagen. Die Rekonstruktionszeichnung von Heiko Steuer zeigt Euch die Funktionsweise von „Wasserkunst“ und Radstube: Wo sich heute Molche und Frösche zur Laichablage treffen, versperrte früher ein mächtiges rund 9 Meter hohes Wasserrad den Eingang. Es war ein oberschlächtiges Wasserrad, d.h. das Wasser des Staudammes wurde von oben auf das Rad geleitet, um es anzutreiben. Im hinteren Bereich der Radstube liegt ein heute verfüllter senkrechter Schacht. Mit Hilfe des mächtigen Rades konnten von dort sowohl schwere Lasten, als auch das im Bergwerk anfallende Wasser gehoben werden. Das überschüssige Wasser leitete man durch einen, heute noch sichtbaren Stollen in der Nordwestecke der Kammer in den Ahbach. Für die Beantwortung der 4. Frage benötigen wir den Namen auf dem Schild am Eingang zur Radstube:

Aufgabe 4: Buchstabenwert des 6. Buchstabens = D

Punkt 7: Der Schacht

Wir gehen ein Stück weiter talabwärts bis zur nächsten Wegkreuzung und folgen dann links dem Forstweg bergauf bis zum Punkt 6. Hier überqueren wir linker Hand den Bach auf einer kleinen Brücke. (Vorsicht bei Nässe sehr glitschig!) und wandern einen schmalen Pfad entlang.

Bei Punkt 7 stoßen wir auf der rechten Seite des Pfades auf einen mächtigen, offenen Schacht, der zur Sicherheit eingezäunt ist. Wir sehen hier eines der drei sogenannten „Linglelöcher“. An seiner Öffnung ist er 4 x 4 Meter weit und verengt sich in der Tiefe auf 1,5 x 2 Meter.

Die Zeichnung aus dem 16. Jahrhundert zeigt Euch die verschiedenen Arten der Schachtfahrung: (A) auf Holzleitern, (B) am Seil und (C) auf dem „Arschleder“. Für den Schacht, den ihr hier seht, ist sicherlich Alternative (B) benutzt worden.

Der Schacht liegt nun schon seit Jahrhunderten offen und ungeschützt im steilen Gelände. Vom Berg und aus der oberen Schachtöffnung rutschen auf natürlichem Weg Steine hinein und auch so mancher Besucher hat sicherlich die Tiefe schon mit Hilfe eines Steinwurfs getestet.

Wir kommen natürlich nicht einmal auf diesen Gedanken, da so etwas bei selbst ernannten Kulturdenkmalschützern und Hobbymontanarchäologen zu gefährlichem Bluthochdruck und/oder Internetmobbing führen könnte. Stattdessen wollen wir die ungefähre Tiefe minimal-invasiv mit der Audioreflektionstechnik bestimmen. Wir klatschen in die Hände und schätzen, wie lang der Nachhall oder das Echo im Schacht hörbar ist. Mit Hilfe des Wissens, dass der Schall sich mit rund 300 Meter/Sekunde ausbreitet, läßt sich die ungefähre Tiefe des Schachts in Metern berechnen. Auch hier geht es uns nicht um Zentimeter. Ihr erhaltet den E-Wert mit Hilfe der folgenden Tabelle:

Zeit Tiefe in Meter E-Wert Zeit Tiefe in Meter E-Wert
0 Sekunden Nachhall 0 8 1/3 Sekunde Nachhall 50 2
1 Sekunde Nachhall/Echo 150 5 2 Sekunden Nachhall/Echo 300 0

Aufgabe 5: E-Wert für Tiefe = E

Punkt 8: Der Abbaugang

Wer jetzt noch Lust hat, kann dem Pfad bis Punkt 8 folgen. Hier sieht man linker Hand einen in Richtung Nordwesten bergab laufenden, schon sehr verschliffenen Abbaugang. Am Ende dieses Ganges liegt ebenfalls ein tiefer Schacht. Wir empfehlen allerdings nicht, in das Gelände hinab zu steigen! Das Gelände ist trügerisch. Bleibt bitte auf dem Pfad, dort seid ihr sicher!

Wir kehren stattdessen wieder zurück zum Forstweg bei Punkt 6. Auf dem Rückweg sieht man unterhalb des von uns schon untersuchten Schachtes die umzäunte Öffnung des dritten „Linglelochs“. Kurz danach kann das erfahrene Auge am tiefer liegenden Hang zwei trichterförmige „Pingen“ mit vorgelagerten Halden entdecken. (Was das ist, weiß jeder, der „Silberrausch I“ absolviert hat; ansonsten hilft ein Blick in Wikipedia) .


IV. Die Finalrechnung:

Jetzt haben wir alle Werte für die Berechnung des Finals gesammelt. Der Cache liegt bei

Nordwert Ostwert
4 7 ° 5 3 . A E D ' 0 0 7 ° 4 8 . C A B '
4 ° .                ' 0 0 7 ° 4 8 .                '

Nahe bei der berechneten Stelle liegt dann das letzte Highlight unserer Wanderung, ein verstürztes Stollenmundloch. Viel Erfolg!

V. Der Rückweg

Zurück geht es wieder durch den Ehrenstetter Grund bis zum Parkplatz.
Wer noch überschüssige Energie verspürt, egal ob per pedes oder auf dem Rad, kann alternativ zum Ehrenstetter Grundweg einen Höhenweg nehmen. Man wandert oder fährt zurück bis zum Punkt 8, biegt links ab und überwindet 160 steile Höhenmeter bis Punkt 9. Dann folgt man dem rechten Forstweg und gelangt ebenfalls zurück zum Parkplatz.

Literatur:
Ines Balzer, Über Stock und Stein. Sieben Wandertouren zu archäologisch, historisch oder geologisch bedeutsamen Stätten Südbadens, hrsg. v. Jugend und Museum e.V., Freiburg 1999
Abbildungen:
  1. Bergwerkspanorama aus dem „Mittelalterlichen Hausbuch von Schloss Wolfegg“, Bl. 35r (Ausschnitt)
  2. Zeichnung "Wasserkunst und Radstube" von Heiko Steuer, aus: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.), Früher Bergbau im südlichen Schwarzwald, Stuttgart 1999, S. 57, Abb. 32
  3. Agricola, G., De re metallica libri XII (…), Basel 1556, S. 171 (Ausschnitt)

Additional Hints (Decrypt)

[Quersummen] Abeq arhahaqmjnamvt, Bfg qervhaqqervßvt [Finale] vz Jhemryjrex rvarf Onhzfghzcsrf

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)