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Prekärer Stand auf dem ... Schnatz ? Mystery Cache

Hidden : 12/12/2023
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Hier am Marktplatz von Glückstadt sieht man zwei leicht unterschiedliche Darstellungen des Stadtwappens, das die Glücksgöttin oder eine Allegorie des Glücks darstellt. Im Text wird es noch um Darstellungen der Fortuna mit anderen Attributen und eine Darstellung von einem sehr unterschiedlichen Typus, die sich in Weimar befindet, gehen.

Die Fortuna kann für ganz verschiedene, auch gegensätzliche ‚Gaben‘ stehen, für das Glück ebenso wie für das Unglück, für das vorbestimmte Schicksal, das durch unvorhergesehene, nicht eingeplante Wendungen den vernünftigerweise erwarteten Ablauf der Dinge durchkreuzt und sich durchsetzt, ebenso wie für den Zufall, der der Gegenspieler der Vorsehung ist, oder auch für die überraschende Gelegenheit, die es zu ergreifen gilt.

Bei der vorchristlichen Darstellung der Fortuna als Göttin konnten verschiedene Attribute auftreten, z.B. das Steuerruder, das für die glückliche Heimkehr von Seereisen steht, oder das Füllhorn, gefüllt mit Obst, Blumen und Ähren, oder direkt schnöde mit Geld. Im Mittelalter kamen Darstellungen auf, bei denen Fortuna das Glücksrad dreht, ein Rad, auf dem Menschen oder Herrscher aufsteigen, den Zenith erreichen, und abstürzen konnten.

Die Fortuna des Stadtwappens ist nackt, hält einen sich bauschenden Stoff und steht auf einem Fuß auf einer Kugel. Hier zum Vergleich die heutige Form des Stadtwappens und die

allerfrüheste Version, die Abbildung auf der Gründungsurkunde Glückstadts vom März 1617.

Der Stoff wird – jedenfalls in der aktuellen Version - vom Wind züchtig vor die Blöße der Fortuna geweht. Der Wind kann jederzeit die Richtung wechseln: dies stellt die unstete Natur des Glücks dar. Die Kugel, die leicht wegrollen kann, und von der man leicht abrutschen kann, repräsentiert ebenfalls die unzuverlässige Aussicht auf die Dauerhaftigkeit des Glücks, die Symbolik ähnelt der des Glücksrads, jedoch ist die Fortuna hier selbst auf unsicherem Boden, und beherrscht nicht als Göttin die Drehbewegung des Rades.

Das beschreibt in etwa den Unterschied zwischen der Darstellung einer heidnischen Gottheit und der Allegorie, eine mit dem Christentum besser vereinbare Personifizierung der abstrakten Vorstellung des Glücks.

Es gibt aber lange Zeit keine allgemein anerkannte Art der Darstellung. Die Fortuna kann jung oder alt sein, nackt oder bekleidet, ihre Augen können verbunden sein, es stehen verschiedene Attribute zur Auswahl usw.

 

In diesem Kupferstich von Hans Sebald Beham aus dem Jahr 1541 z.B. ist das gebauschte Segel an einem Schiff, das ausläuft, aufgenommen, die Kugel liegt neben der Frauengestalt, die Göttin hat Flügel, trägt ein Kleid und hält das Glücksrad, mit einem Menschlein auf dem ‚Höhepunkt‘ seines Erfolgs in der linken Hand. Der Palmzweig in der Rechten soll die Tugend, Voraussetzung für das Glück, repräsentieren.

Im 16. Jahrhundert kamen Musterbücher oder Emblembücher auf, in denen die Attribute der verschiedensten Allegorien als Vorbilder für Künstler gedruckt wurden, damit wurde die Darstellung etwas standardisiert.

Das folgende Bild ‚Allegorie der Fortuna’, in London vom spanischen Künstler Balthasar Nebot ca.1730 gemalt, stellt die Fortuna wie auf dem Stadtwappen nackt bis auf den bauschenden Stoff, mit einem Bein auf einer Kugel stehend dar, aber mit dunklen Haaren und verbundenen Augen;  Auf dem Bild spendet die Fortuna sowohl gute Geschenke, Geld, schöne Kleidung, Essen, aus dem mit der rechten Hand gehaltenen Sack, als auch – möglicherweise – Höllenkreaturen, Retorten mit Gift, Galgen und Fesseln aus dem anderen Sack. 

 

Frauen ohne Kleidung konnten zur allegorischen Darstellung von ganz unterschiedlichen Konzepten verwendet werden, und andersrum wurden Allegorien, ebenso wie Szenen aus der Bibel (wie z.B. Susanna, die beim Baden von lüsternen Alten begafft wird), als Motiv genutzt, um nackte Frauen abzubilden, ohne Anstoß zu erregen.

Im folgenden Bild, das um das Gründungsjahr von Glückstadt (1617) im Jahr 1623 in Antwerpen entstand, schafft es der Maler, Frans Falcken der Jüngere, sogar, eine nicht symbolische, unbekleidete Frau einzuschmuggeln: als Modell des Malers, für die Darstellung einer Fortuna mit den Attributen ‚bauschender Stoff‘ und ‚Kugel als Standfläche‘ in einem Bild, das einen Besuch von Interessenten beim Künstler in seinem Atelier (Kunstkamer van de Schilder) darstellt.

 

Da muss man darüber hinwegsehen, dass im Atelier kein Wind den Stoff so wegwehen könnte, dass Modell und Kugel wohl kaum längere Zeit so im Gleichgewicht bleiben könnten, und dass die Schöne für den Betrachter des Bildes frontal dargestellt ist, und dem Maler ihren Rücken oder ihre Schulter zuwendet…

Die Darstellung des Glücks mit diesen Attributen setzte sich offenbar so durch, dass anderthalb Jahrhunderte später eines der Attribute ohne Frauenfigur reichte, um für ein gebildetes Publikum das Glück zu repräsentieren:

1777 schuf  ein Künstler namens Adam Friedrich Oeser den hier abgebildeten ‚Stein des guten Glücks‘, eine der frühesten abstrakten Skulpturen in Deutschland, die in Weimar aufgestellt wurde. Bei dieser Darstellung fehlt die Frauengestalt. Angeblich kann man daran, dass die Kugel unbeweglich auf dem Sockel ruht, entnehmen, dass die positive Seite des Glücks, und nicht das Unglück, dargestellt ist:

Für Christian IV von Dänemark, den Gründer Glückstadts im 17. Jahrhundert, war bei der Namenswahl zweifellos ebenfalls die positive, glücksbringende Seite der Fortuna im Vordergrund: „Dat schall glücken und dat mutt glücken, un dann schall se ok Glückstadt heten“ soll der Monarch bei der Grundsteinlegung Glückstadts gesagt haben.

Für diesen Cache bewegt man sich in der Stadt, bitte den Straßenverkehr nicht aus den Augen verlieren! Erkunden auf eigene Gefahr!

Nun zur Aufgabe:

Suchen Sie den Standort, der durch die Koordinaten des Cache angegeben ist, mitten auf dem Marktplatz, auf. (Wenn Ihr Navi Sie auf die Fahrbahn leitet, bitte da nicht stehenbleiben, gehen Sie auf den zentralen Platz!) Und sehen Sie sich um, ob Sie irgendwo auf dem Marktplatz oder an/auf den angrenzenden Gebäuden eine oder mehrere vom Wappen Glückstadts abweichende Darstellung der Fortuna finden, bei der die Kugel (und nicht etwa die Göttin oder Allegorie oder nackte Frau), geflügelt ist, wie ein Schnatz aus den Harry-Potter-Büchern. Es zählen nur ortsfeste Darstellungen, nicht solche auf Fahnen, Blumenkübeln oder Verkaufsständen. Und es kann sein, dass Sie erst näher rangehen müssen, um Details zu erkennen. Für die Kirchturmspitze können Sie bei Nebel oder tiefstehenden Wolken auch ein Foto aus dem Internet oder die ehemalige Turmspitze im Detlefsenmuseum konsultieren. Sie brauchen nicht den Fleet (den Kanal in der Mitte der Straße) zu überqueren. Zählen Sie diese Versionen der Darstellung der Fortuna auf dem ‚Schnatz‘.

Wenn die Zahl der Fortunen mit geflügelter Kugel gerade ist (durch 2 teilbar), befindet sich der Cache an der mit Rechenweg A ermittelten Position.

Wenn die Zahl der Fortunen mit geflügelter Kugel ungerade ist (nicht durch 2 teilbar), befindet sich der Cache an der mit Rechenweg B ermittelten Position.

Für beide Rechenwege geht man von den ursprünglich angegebenen Koordinaten auf dem Marktplatz aus:

N 53°47.293

E  09°25.438

Die [MarktkoordinateN] ist also 293, die [MarktkoordinateE] ist 438

Grad und Minuten bleiben gleich, die Stellen hinter dem Punkt, als dreistellige Zahl aufgefasst, müssen ermittelt werden: [ZielkoordinateN] und [ZielkoordinateE]

N 53°47.[ZielkoordinateN]

E  09°25.[ZielkoordinateE] 

Beantworten Sie folgende Fragen, z.B. durch Recherche im Internet:

Wie heißt die oben abgebildete abstrakte Skulptur aus Weimar auch, unter Verwendung altsprachlicher Begriffe? Altar der [Wort1] [Wort2]

Wer hat diese Skulptur in Auftrag gegeben? [Wort3] (wobei die letzten 6 Buchstaben des vollen Namens gemeint sind)

Bilden Sie die Zahlenwerte der Wörter 1 bis 3, indem Sie für alle Buchstaben deren Stelle im Alphabet zusammenzählen zu [Zahlenwert1], [Zahlenwert2] und [Zahlenwert3]. Mehrfach in einem Wort vorkommende Buchstaben werden auch mehrmals beim Zahlenwert des Worts berücksichtigt. Buchstaben mit Sonderzeichen werden wie der normale Buchstabe gewertet.

Bei Rechenweg A (gerade Anzahl Fortunen auf geflügelten Kugeln am Markt) rechnen Sie:

[ZielkoordinateN] = [MarktkoordinateN] – 1/2 mal [Zahlenwert1]. 

[ZielkoordinateE] = [MarktkoordinateE] - 5 mal [Zahlenwert3] + 4 mal [Zahlenwert 2]

Bei Rechenweg B (ungerade Anzahl Fortunen auf geflügelten Kugeln am Markt) rechnen Sie:

[ZielkoordinateN] = 14 mal [Zahlenwert2] – 10 mal [Zahlenwert1] + die Hälfte von [Zahlenwert1]. 

[ZielkoordinateE]  = [MarktkoordinateE] – 3 mal [Zahlenwert1]

Hinweis: Wenn Sie bei der Wahl zwischen Rechenweg A und B den falschen erwischt haben, finden Sie an den falschen Zielkoordinaten zwar keinen Cache, aber eine weitere Darstellung des Stadtwappens. Man kann also bei schlechter Sicht oder Baustelle auch beide Rechenwege ausführen und beide Ergebniskoordinaten aufsuchen und dann den falschen Platz ausschließen.

Abbildungsnachweis:

Wappen von Glückstadt modern: gemeinfrei; alt: Landesarchiv Schleswig, über Chr. Boldt

Kupferstich Hans Sebald Beham, Das Glück, 1541 http://www.museen-sh.de/Objekt/DE-MUS-076017/lido/A.B.+133

Ölgemälde Balthazar Nebot, La Diosa Fortuna, ca. 1730 Yale Center for British Art, New Haven, Connecticut https://collections.britishart.yale.edu/catalog/tms:294

Ölgemälde Frans Francken II, The Painter’s Cabinet (1623), Privatsammlung, Las Arenas, Getxo, Bilbao https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frans_Francken_(II)_-_Painter%E2%80%99s_cabinet.jpg

Frühe abstrakte Skulptur https://de.wikipedia.org/wiki/Stein_des_guten_Gl%C3%BCcks

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Und zum Abschluss noch eine Frage – einfach so - für alle, die darauf warten, dass endlich was mit Bezug zu Harry Potter kommt:

In welchem Band verwendet welcher Charakter das Wort ‚Glück‘ im Sinn von ‚Pech‘, und sagt:  „So haben Glück und Zufall, die alles zerstören, außer die bestgeschmiedeten Pläne, meine Vorhaben vereitelt.‘ bzw.  ‚So I have been thwarted by luck and chance, those wreckers of all but the best-laid plans.‘?

Dobby, Band 2

Prof. Trelawney, Band 3

Albus Dumbledore, Band 6

Voldemort, Band 7

Additional Hints (Decrypt)

gngfnrpuyvpu vfg re zntargvfpu ================================ Ibyqrzbeg, Onaq fvrora

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)