Landshut vor etwa 200 Jahren

Folgende Geschichte hat sich damals in der Altstadt zugetragen (*):

Der Wachmann, Hans-Ebert Doofer, war zu Besuch bei seiner Mama in der Altstadt.
Zum Mittagessen gab es Pfannkuchen mit Erdbeermarmelade.

Wie immer nahm sich Hansi das fast leere Marmeladenglas mit, für den kleinen Hunger zwichendurch.
Gerade als er in der Nachmittagspause den letzten Rest ausleckte, sah er im Eingangsportal der Martinskirche eine verdächtige Person.

Wie immer zückte er sofort sein gelbes Notizbuch und er fertigte eine Skizze der Person an.
Er riss den Zettel aus dem Notizbuch, aber seine Finger waren noch klebrig von der Marmelade.

In dem Moment hörte er einen schrillen Schrei aus der Martinskirche!
In der Aufregung verlor Hansi den Zettel und er packte schnell sein Notizbuch in das Marmeladenglas, weil ihm nichts besseres eingefallen ist.

Er rannte in die Kirche und fand dort eine Frau am Boden liegen.
Sie sagte, sie sei von einem Mann umgerannt worden, der zuvor eine Reliquie vom Altar gestohlen hat.

Da sah Hansi den Schurken, der an ihm vorbeilaufen wollte, um ins Freie zu gelangen.
Geistesgegenwärtig stellte er sich ihm in den Weg.

Der Dieb machte kehrt und lief Richtung Turm, immer höher und höher und Hansi war ihm auf den Fersen.
Ganz oben kletterte der Dieb aus einem Fenster und kletterte noch höher.

Hansi war sich nicht sicher, was er tun soll; aber er fasste allen Mut und kletterte weiter.
Etwa 10 Meter unterhalb der Kirchturmspitze, der Turm hat sich bereits zu einer Fiale verengt, versuchte sich der Dieb in eine Einkerbung des Turmkranzes zu verstecken.

In dem Moment packte der mutige Hansi den Dieb am Bein.
Hansi sah noch wie der Dieb ein eigenartiges Gerät in der Hand hielt mit einer eigenartigen Ziffernfolge.

Aber das war in dem Moment egal.
Hansi zerrte am Fuß des Diebes und plötzlich blitzte es wie verrückt.

Beide fielen...
Aber nicht etwa knapp 130 Meter tief, sondern nur etwa 2 Meter und sie landeten weich mitten im Wald.

Die Kirche unter ihm war verschwunden; aber der Turmkranz über ihm war noch da.
Die ganze Stadt war ebenfalls weg und der Dieb auch.

Oder nein, der Dieb war noch da; allerdings lief er noch tiefer in den Wald hinein.
Und zwar in einem Winkel von exakt 2?? Grad.

Da Hansi nicht schnell im Laufen war und noch schlechter im Merken von Zahlen notierte er die Zahl am Boden.
Er schmierte den Rest der Marmelade in Dreieckform auf den Stein, machte einen schwarzen Strich und daneben notierte er die Zahl.

Danach kletterte erneut auf die Kirchturmspitze und er sah den Dieb.
Wenn Hansi etwas kann; dann war es Werfen.

Er zog das Marmeladenglas aus seiner Tasche und warf.
Seinen Berechnungen nach warf er genau 90 Meter weit.

Ob er getroffen hat? Das konnte er nicht mehr sehen, denn es blitzte abermals und er machte eine Reise von mehreren Hundert Metern und Jahren!

Hansi ist zurück; aber das Marmeladenglas mit dem gelben Notizblock müsste doch noch da sein, oder?

*) Möglicherweise entsprechen einige Vorkommnisse nicht ganz der Wahrheit und entspringen der Fantasie des Owners.