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Versteinerter Karbonwald ⚒ EarthCache

Hidden : 2/22/2022
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


🌿 Versteinerter Karbonwald 🌳

 

Schuppenbaum & Schachtelhalm

 

Vor über 300 Millionen Jahren - im Karbon - waren hier sumpfige Wälder und Moorlandschaften aus denen später Steinkohle entstanden ist. Diese wurden immer wieder von Sandablagerungen großer Flussdeltas überdeckt. In einem Zeitraum von mehreren 100.000 Jahren hat sich hier Ruhrsandstein mit zwischengelagerten Kohleflözen gebildet. Bis 1967 ist hier in Albringhausen in der Zeche Neuwülfingsburg Steinkohle gefördert worden. Danach ist in dem Steinbruch bis 2012 Sandstein abgebaut worden. Inzwischen sind die nördlichen und östlichen Randbereiche oberhalb des ehemaligen Steinbruchs durch Wanderwege erschlossen und gewähren besondere Einblicke in die millionenjahre alte Erdgeschichte.
 


Um den EarthCache loggen zu können, muss unbedingt ein Blatt Papier und ein weicher Bleistift oder Wachsmalstift mitgenommen werden, um damit eine Versteinerung abzupausen! Das Betreten des Geländes erfolgt auf eigene Gefahr. An den Rändern zum Steinbruch ist besondere Vorsicht geboten. Kinder müssen hier unbedingt beaufsichtigt werden.

 

I. Geologie im Ruhrgebiet
 

Im Ruhrgebiet wechselte die Landschaft über Millionen von Jahren hinweg immer wieder zwischen einem flachen Meer, der Entstehung von Flussdeltas und der Verlandung durch erodierte Sedimente aus dem Hochgebirge. Dabei entstanden im feucht-warmen Klima des Karbons ausgedehnte Moore, die durch Sedimente überschichtet wurden und so die Inkohlung des pflanzlichen Materials bewirkten. Im Rhythmus von ca. 100.000 Jahren sedimentierte jeweils die alte Vegetation zu Torf, Braunkohle und letztlich zu Steinkohle; nach Trockenfallen der Länder wuchsen neue Steinkohlenwälder. Bis zur heutigen Tiefe von etwa 3.000 Metern entstanden so etwa 100 Kohleflözschichten zwischen den anderen Sedimentgesteinen (Ton-, Schluff- und Sandsteine). Durch die Absenkung fallen heute die flözführenden Schichten mit etwa sechs Grad nach Norden hin ein. So reicht am Südrand des Ruhrgebietes im Bereich der Ruhr die Kohle bis an die Erdoberfläche, während sie am Nordrand des Ruhrgebietes zum Teil mehr als 1.000 Meter tief liegt. Im mittleren und nördlichen Ruhrgebiet werden die kohleführenden Schichten von Kreide-Gesteinen überlagert. Die Mächtigkeit der Flöze beträgt bis 3 Meter. Je nach Kohlensorte bzw. Abbauverfahren wurden Flöze ab 60 bis 100 cm abgebaut.

 

Abb. 1: Mitten im Oberkarbon

 

II. Geologie vor Ort in Wetter-Albringhausen
 

In dem am Südhang des Böllbergs gelegenen Steinbruch ist der sog. Besserdich-Sandstein abgebaut worden, der nach dem Kohlenflöz mit Namen Besserdich benannt worden ist, das sich durch den gesamten Steinbruch zieht. Der Sandstein gehört zu den Sprockhövel-Schichten. Als Ruhrsandstein werden im technischen Sinne alle Sandsteinvorkommen der Unteren und Oberen Sprockhövel-Schichten bezeichnet. Erdgeschichtlich gesehen ist der Ruhrsandstein im Zeitabschnitt Namur C vor etwa 316,5 Millionen Jahren entstanden. Die Entstehung des Ruhrsandsteins ist eng an die Bildung der Kohleflöze im Ruhrgebiet geknüpft. Der hier sichtbare Ruhrsandstein mit zwischengelagerten Flözen ist durch das Wechselspiel zwischen den Sandablagerungen großer Flussdeltas und heranwachsenden Moorlandschaften im Küstenbereich des Karbonmeeres über einen Zeitraum von meheren 100.000 jahren entstanden. Angefangen von grauen über blaue, gelbliche bis hin zu bräunlichen Farbtönen verfügt der Ruhrsandstein über eine große natürliche Farbpalette. Eine Besonderheit in diesem Steinbruch sind einzelne, aufrecht stehende Baumstämme, die meterhoch aus dem Kohleflöz herausragen. Diese Bäume müssen sehr schnell, möglicherweise bei einem plötzlichen Hochwasser, verschüttet worden sein, da sie sonst nach dem Absterben verrottet wären.

 

III. Die Fossilien eines Steinkohlewaldes
 

Das Oberkarbon wird auch als das Zeitalter der Farne bezeichnet. Die vorherrschenden Pflanzen in den sumpfigen Steinkohlenwäldern des Oberkarbons waren Schuppenbäume (Lepidodendron) und Siegelbäume (Sigillaria). Beide Gattungen waren baumartige Pflanzen, die zur Klasse der Bärlapppflanzen gezählt werden. Sie erreichten Größen von bis zu 40 Metern und Stammdurchmesser von über einem Meter. Die häufigsten Fossilien der Schuppenbäume sind Abdrücke der Stammoberfläche. Diese ist gekennzeichnet durch regelmäßig angeordnete Narben abgefallener Blätter.

Die Schachtelhalme brachten mit den Kalamiten (Calamites) ebenfalls bis zu 20 Meter große Baumformen hervor, von denen meist nur die verholzten Markröhren der Stämme als Versteinerung erhalten worden sind.

 

Abb. 2: Karbonwald: Schuppenbaum und Schachtelhalm

Weitere Abildungen: Meyers Konversationslexikon 1885/90 und Handboek der natuurkundige aardrijkskunde


Steinkohlenformationen sind aufgrund der besonderen Entstehungsbedingungen zumeist sehr reich an Fossilien, insbesondere Pflanzenfossilien. Mit dem Ende des Kohlenbergbaus im Ruhrgebiet ist der Paläobotanik zwar eine wichtige Fossilienquelle abhanden gekommen, gleichwohl bietet das Ruhrgebiet durch anthropogene Übertageaufschlüsse an Straßen, Bahntrassen und Steinbrüchen sowie durch natürliche Felsvorkommen entlang des Ruhrtals nach wie vor die Möglichkeit, Überreste von 300 Millionen Jahre alten Pflanzengesellschaften zu finden. Dabei ist insbesondere das südliche Ruhrgebiet von Interesse, da hier die zugleich ältesten "produktiven", also flözführenden Schichten zu Tage treten und somit leicht zugänglich sind.

 

Abb. 3: Fossilien vor Ort in Albringhausen

Körperfossilien bestehen nicht zwangsläufig aus dem originalen Körpergewebe; oft werden Teile des Gewebes oder das gesamte Gewebe durch Minerale oder Sediment ersetzt. Bei Abdrücken handelt es sich um die Negativformen von Körperfossilien. Außer den Körperfossilien gibt es Spurenfossilien, die nicht durch tote Körper, sondern durch die Tätigkeit von Lebewesen entstanden sind (Kriechspuren, Fährten aber auch Verdauungsrückstände).

 

Quellen, Abbildungen und weitere Informationen

  • Mügge, Wrede, Drozdzewski: Von Korallenriffen, Schachtelhalmen und dem Alten Mann (Klartext Verlag, 2005)
  • GeoPark Themen 6: Steinkohle im GeoPark Ruhrgebiet
  • Wikipedia
  • Abb. 1: GeoPark Ruhrgebiet
  • Abb. 2: eigene Zusammenstellung (public domain, Projekt Gutenberg, Falconaumanni)
  • Abb. 3: eigene Fotos, © ruhrPod

 

IV. Fragen und Aufgaben
 

1. Fossilien

Insbesondere an Wegpunkt 1 sind zahlreiche Versteinerungen zu finden. Welche fossilen Pflanzen sind hier versteinert worden? Suche eine Versteinerung und beschreibe die Farbe und die Struktur. Um welche Pflanzenart handelt es sich? Welcher Teil dieser Pflanze ist hier als Versteinerung zu erkennen? Handelt es sich um die Versteinerung der eigentlichen Pflanze oder ihren Abdruck? Was vermutest du, wie groß diese Pflanze früher einmal war?

Pause bitte die Versteinerung mit einem Blatt Papier und einem weichem Bleistift oder Wachsmalstift ab (Tipps dazu s.u.) und signiere dein Werk (Name, Datum). Füge bitte ein Foto davon deinem Log bei. Beispielfoto >>
 

2. Kohle

Wie mächtig (dick) ist das Kohleflöz im Steinbruch? Handelt es sich um ein abbauwürdiges Flöz? Kannst du an dem Gestein an den beiden Wegpunkten ebenfalls Kohlereste entdecken?


3. Sandstein

An Wegpunkt 2 wird der örtliche Ruhrsandstein aufgeschlossen. Welche Farbe ist hier überwiegend zu sehen?
 

4. Kohle, Sandstein und Fossilien

Erläutere bitte mit eigenen Worten den Zusammenhang von Ruhrsandstein, Ruhrkohle und den Fossilien vor Ort.


5. Foto

Mache bitte am Wegpunkt 1 oder 2 ein Foto von dir oder einem persönlichen Gegenstand und füge es deinem Log bei. Beispielfoto >>

 

V. Loggen

 

Sendet mir die Antworten zu allen Fragen bitte über das Kontaktformular meines GC-Profils oder die Message-Funktion; danach kann direkt geloggt werden. Vergesst bitte nicht ein Bild der abgepausten Versteinerung und das Foto vor Ort hochzuladen!

Die D-Wertung ist etwas höher angesetzt, weil hier nicht einfach nur ein Schild abgelesen, sondern eigene Beobachtungen vor Ort angestellt und die Zusammenhänge der einzelnen geologischen Phänomene verstanden werden sollten. Außerdem muss mindestens ein Fossil gefunden und abgepaust werden. Vor Ort werdet ihr aber feststellen, dass das alles gar nicht so schwer ist. (c:

Abpausen mit der Durchreibetechnik: Durch das Übermalen drücken sich die Linien der Oberflächenstruktur durch. Der Bleistift wird möglichst schräg gehalten, der Wachsstift dagegen von oben oder waagerecht darauf gedrückt. Die Linienführung kann horizontal, vertikal oder diagonal / schräg verlaufen. Allerdings ist es ratsam, wie bei einer Schraffur, eine Richtung beizubehalten. Beispielfoto >>

Jeder Cacher, der einen EarthCache besucht und die Aufgaben per Mail oder via Message Center beantwortet hat, kann einen EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss.
www.gc-reviewer.de/...

 

⚒  Please take nothing but pictures  ⚒  Leave nothing but footprints  ⚒

 

 

ruhrPod

Additional Hints (Decrypt)

Cncvre, Oyrvfgvsg haq Xnzren avpug iretrffra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)