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Cappenberger Sandmergelstein EarthCache

Hidden : 6/6/2021
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Cappenberger Sandmergelstein

 

Vor Ort befinden wir uns im nördlichen Ruhrgebiet im Übergang zum Münsterland, wo es vergleichsweise wenig geologische Aufschlüsse und Steinbrüche gibt. Traditionell werden hier die Gebäude daher mit Ziegelsteinen errichtet, Steine also, die man sich quasi selbst gebacken hat. Eine geologische Besonderheit in dieser Region ist der ehemalige Steinbruch am Brauereiknapp mit Cappenberger Sandmergelstein.

 

I. Geologie im Ruhrgebiet
 

Im Ruhrgebiet wechselte die Landschaft über Millionen von Jahren hinweg immer wieder zwischen einem flachen Meer, der Entstehung von Flussdeltas und der Verlandung durch erodierte Sedimente aus dem Hochgebirge. Dabei entstanden im feucht-warmen Klima des Karbons ausgedehnte Moore, die durch Sedimente überschichtet wurden und so die Inkohlung des pflanzlichen Materials bewirkten. Bis zur heutigen Tiefe von etwa 3000 Metern entstanden so hunderte kohleführender Schichten. Durch die Absenkung fallen heute die flözführenden Schichten mit etwa sechs Grad nach Norden hin ein. So reicht am Südrand des Ruhrgebietes bei Witten und Dortmund die Kohle bis an die Erdoberfläche, während sie beispielsweise bei Selm am Nordrand des Ruhrgebietes etwa 800 Meter tief liegt. Im mittleren und nördlichen Ruhrgebiet werden die kohleführenden Schichten von Kreide-Gesteinen überlagert. Eingelagert in die vom Grundgebirge des Karbons gebildete Mulde findet man heute fast ausschließlich Sedimentgesteine, die der Oberkreide (ca. 100 – 66 mya) zugeordnet werden können. Man spricht daher auch vom Münsterländer Kreidebecken bzw. der Westfälischen Oberkreidemulde.

 


Abb. 1: Verbreitung von Kreide-Gesteinen im GeoPark Ruhr


Im Ruhrgebiet trennt die sog. Mergelgrenze zwei Bereiche des Steinkohlebergbaus. Nördlich der Mergelgrenze wird das Steinkohlegebirge durch eine immer stärker werdende Schicht aus Mergel überdeckt, die den Bergbau erschwert (s. Abb. 2: nördlich von Dortmund). Die Zeche Hermann in Selm war zu ihrer Zeit (ab 1909) die tiefste Förderanlage des Ruhrgebiets. Das Karbon ist erst in einer Teufe von ca. 800 m erreicht worden. Die Abbaubetriebe des Bergwerks reichten später bis zu einer Teufe von 1100 Metern. Das Bergwerk wurde aufgrund der schwierigen Arbeitsverhältnisse und Wassereinbrüchen unwirtschaftlich und 1926 stillgelegt.

 

Abb. 2: Geologischer Schnitt (Nord - Süd)

 

II. Mergel
 

Wenn ein Kalkstein einen relativ hohen Anteil an Tonmineralen besitzt, wird er als Mergel bezeichnet. Mergel enthält daher sowohl Kalk als auch silikatische Bestandteile unterschiedlicher Korngrößen (meist Ton oder Schluff, seltener auch Sand oder Kies). Bei höheren Kalkgehalten spricht man von Kalkmergel, bei hohem Tongehalt von Tonmergel. Kalkstein ist wegen der vergleichsweise guten Löslichkeit des Carbonates ein gegenüber der chemischen Verwitterung relativ anfälliges Gestein und bildet daher spezielle Lösungsformen aus.
 
 

III. Geologie vor Ort in Selm-Cappenberg


Sandmergelsteine der Recklinghausen-Formation bei Cappenberg

Geographisch haben die Sandmergelsteine der Recklinghausen-Formation bei Cappenberg ein kleines, auf den Kern der Cappenberger Höhen nördlich von Lünen beschränktes Verbreitungsgebiet. Sie wurden als „Kappenberger Sandmergel“ als eigenständige lithostratigraphische Einheit ausgewiesen. Es handelt sich bei ihnen um das am weitesten nach Osten reichende und zugleich jüngste Sandmergel-Vorkommen der Recklinghausen-Formation, das im Sinne einer Bank aufzufassen ist. Die Ablagerungen werden als fein- bis mittelkörnige sandige Mergel beschrieben, in denen sich harte Kalksandsteine, feste Sandmergelbänke mit Glaukonitgehalt und sandig-schlierige Lagen einschalten. Sie wurden als Bausteine in früherer Zeit genutzt, weil sie in der weiten Umgebung das einzige feste Gestein lieferten. Tatsächlich wurden sie als Bruch- und Werksteine seit 1122 abgebaut. Aus ihnen wurde z.B. die kath. Pfarrkirche St. Johannes Evangelist, die ehemalige Stiftskirche des Prämonstratenserklosters Cappenberg, das alte Pastorat und die Klostermauern errichtet. Ihr Abbau fand noch zu Beginn des vorhergehenden Jahrhunderts statt.

 

Foto 1: Geologischer Aufschluss im Steinbruch

 

Steinbruch Brauereiknapp

Oberhalb der früheren Brauerei liegt links und rechts der Straße der alte Cappenberger Steinbruch, aus dem spätestens im 12. Jahrhundert Baumaterial gewonnen wurde. Die hier anstehenden Gesteine sind weitgehend Sandmergelsteine, gehören in die Oberkreide (Obersanton, Recklinghausen-Formation) und sind rund 83 Millionen Jahre alt. An der rund 10 m hohen Steinbruchwand nördlich der Straße Am Brauereiknapp ließ sich bis vor wenigen Jahren gut das leichte Einfallen der Schichten in Richtung Norden erkennen. Gelegentlich kommen Abdrücke der Muschelgattung Inoceramus vor.

Die nördliche Teilfäche des Steinbruchs ist nicht zugänglich (Privatgrundstück, abgesperrt), der Bereich südlich der Straße kann jedoch betreten werden. Da dieser Bereich des verlassenen Steinbruchs mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen ist, ist der Zugang etwas erschwert (s.u.). Auch in diesem Bereich sind verschiedene Gesteine in unterschiedlchen Schichtungen aufgeschlossen. An den Listingkoordinaten befindet sich außerdem eine besondere Form der Erosion des Sandmergels (s. Foto 2).

 

Foto 2: Erosion des Sandmergelsteins

 

Quellen:

  • GeoPark Ruhrgebiet, GeoRoute Lippe (Link >>)
  • Geologie und Paläontologie in Westfalen, Heft 73, Naturbausteine historischer Bauwerke des Münsterlandes und seiner angrenzenden Gebiete, Ulrich Kaplan
  • GeoPark Themen: Nr. 5 Kreide-Zeit im GeoPark Ruhrgebiet
  • Geologische Exkursionen in den Nationalen GeoPark Ruhrgebiet, Essen, 2008
  • Wikipedia
  • Fotos: ruhrPod
 

Zugang zum Steinbruch

In der Nähe von Schloss Cappenberg befinden sich mehrere große Parkplätze. Der EarthCache lässt sich ganz gut mit dem Mini-Multi GCQH10 (aus dem Jahr 2005) verbinden, an dessen Start übrigens Ruhrsandstein (als Vergleich zum Sandmergelstein) betrachtet werden kann. Die Zugänge zum Steinbruch sind beide relativ zugewuchert und unwegsam (s. T-Wertung), so dass hier mindestens festes Schuhwerk angebracht ist. Ein Besuch des Schlosses ist auch interessant, zumal hier der örtliche Sandmergelstein verbaut worden ist.

Foto 3: Im Steinbruch 

 

Die Fragen und Aufgaben:

  1. Aus welchen beiden Grundbestandteilen besteht Sandmergelstein?
     
  2. Beschreibe das Gestein und die Schichtungen im Steinbruch (Oberflächen, Farbe, Korngrößen, Härte etc.). Kannst du Unterschiede feststellen? Worin unterscheidet sich der Sandmergelstein von anderen Gesteinen vor Ort.
     
  3. Wie groß sind die Löcher (s. Foto 2) und wodurch sind diese vermutlich entstanden?
     
  4. Mache bitte ein Foto von dir oder einem persönlichen Gegenstand im Steinbruch und lade es bei deinem Logeintrag hoch (Beispiel: Foto 3).

 

Sendet mir die Antworten zu allen Fragen bitte über das Kontaktformular meines GC-Profils oder die Message-Funktion; danach kann direkt geloggt werden.

Jeder Cacher, der einen EarthCache besucht und die Aufgaben per Mail oder via Message Center beantwortet hat, kann einen EarthCache sofort loggen. In den EarthCache-Guidelines ist bewusst nicht vorgesehen, dass auf eine Logfreigabe seitens des Owners gewartet werden muss.
www.gc-reviewer.de/...

ruhrPod

 

Additional Hints (Decrypt)

G-Jreghat ornpugra! Srfgrf Fpuhujrex!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)