Alter Apfelgarten
Im 17. Jahrhundert diente die Halbinsel im Plöner See der herzoglichen Hofhaltung als Nutz- und Küchengarten, der hauptsächlich mit Blumen und Kräutern bepflanzt wurde. Nur ein Zaun im Norden war notwendig, um den von Wasser umgebenen Garten wirksam gegen Wildverbiss zu schützen.
Nachdem der Nutzgarten 1841 näher an das Schloss heran gelegt wurde, konnte die Halbinsel in die landschaftsgärtnerische Umgestaltung des Schlossgebietes einbezogen werden. Als eingezäunter Teilbereich des Schlossparkes diente das Gelände dem dänischen König Christian VIII. als privater Rückzugsort, wenn er sich in seiner Sommerresidenz Plön aufhielt. Auf der höchsten Geländeerhebung wurde 1842 ein Gartenpavillon als Teehäuschen in anglo-chinoisem Stil errichtet, von dem aus herrliche Blicke in die Landschaft und zum Plöner Schloss möglich waren.
Ab 1870 wurde die Halbinsel zur Obstversorgung der im Schloss angesiedelten preußischen Kadettenanstalt genutzt. In dieser Zeit entstand auch der „Kadettenfriedhof“ direkt neben dem Apfelgarten. Erst seit der Wasserspiegelabsenkung von 1881/82 existiert die Landverbindung zur südlich gelegenen sogenannten „Prinzeninsel“.
Letzte Reste des Teehauses wurden Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen. Das Gelände auf der Halbinsel gehörte bis 1999 zum Schloss-Internat und befindet sich sich seit 2009 im Besitz der Stadt Plön.
Der ca. 1 ha große Apfelgarten ist Bestandteil des als Ensemble unter Denkmalschutz stehenden Plöner Schlossgebietes. In den vergangenen 50 Jahren wurde das Gelände zunehmend sich selbst überlassen, in Teilbereichen aufgeforstet und kaum noch von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Der Verein „Freunde des Plöner Prinzenhauses e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Garten wieder aus dem Dornröschen zu erwecken, zu pflegen und diesen ältesten Teil des Plöner Schlossgartens in seiner Schönheit und historischen Bedeutung denkmal- und naturschutzgerecht für eine breite Öffentlichkeit erlebbar zu machen.
Anfang 2007 führte der private Förderverein erste Pflegemaßnahmen auf dem verwilderten Gelände durch. 2011 sind Blickachsen auf den See und zum Schloss geöffnet worden und an historischem Standort konnte ein offener Pavillon gebaut werden. Anfangs standen 40 Apfelbäume in dem Garten, von denen noch 36 erhalten sind. Sie sind heute ca. 70 Jahre alt und prägen vor allem den Eingangsbereich des Apfelgartens. Der Apfelbaumbestand ist mit historischen Sorten, die sich in einer Liste der Plöner Obstbaumschule von 1796 finden, ergänzt worden. Heute stehen auf dem Gelände mehr als 130 Bäume, die vielen verschiedenen alten Apfelsorten zuzuordnen sind.
Viel Spaß und Happy Hunting !!!