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Karower Geschichte(n): Das Weiße Haus Traditional Geocache

Hidden : 6/26/2020
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


[DE] Eine Runde Karow und seine Geschichte(n): Einst die Schnitterkaserne Karows, später mal das "Weiße Haus" und heute oft "Karower Hof" genannt. Genutzt wurde es im Laufe seiner Geschichte auf vielfältige Weise, Zentrum des Dorfes war das Gebäude, heute herrscht hier wie an vielen anderen Orten Tristesse und Leerstand im wenig historisch anmutenden Gemäuer.

[EN] A roundtrip through the village Karow and its history. Once the Karows' Schnitter barracks, later the "White House" and now often called "Karower Hof". It has been used in a variety of ways throughout its history, once the building was the center of the village, today, like at many other locations, there is sadness and vacancy in the walls, which do not really seem historic.

Schnitterkaserne Karow 2019

Bild: Schnitterkaserne Karow 2019

[ ENGLISH LISTING TEXT ]

Karower Geschichte(n): Das Weiße Haus

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg im Deutschen Reich die Zahl der Wanderarbeiter in der Landwirtschaft stark an. Zur Unterbringung dieser Saisonarbeiter, oft angelehnt an ihre Tätigkeit Schnitter genannt, wurden kasernenartige Massenunterkünfte errichtet. Diese Schnitterkasernen sind heute noch vielerorts erhalten und als Baudenkmal geschützt, im nahen Alt Schwerin steht eine baugleiche Schnitterunterkunft.

historische Postkarte der Karower Dorfstraße mit der Schnitterkaserne von 1907baugleiche Schnitterkaserne in Alt Schwerin um 1934Schnitterkaserne Karow 1963Schnitterkaserne Karow 1984

historische Postkarte von 1907 mit der Schnitterkaserne in der Karower Dorfstraße (Bild 1); baugleiche Schnitterkaserne im nahegelegenen Alt Schwerin um 1934 (Bild 2); Schnitterkaserne Karow 1963 (Bild 3) und 1984 (Bild 4)

Die Karower Schnitterkaserne wurde um 1904 errichtet als schmucklos-zweckmäßiger Backsteinbau mit Feldsteingründung, Auftraggeber war der damalige Gutsherr Schlutius - das Gut Alt Schwerin besaß Schlutius ebenfalls, so erklärt sich der "Schwesterbau" dort. Die Nutzung der Karower Schnitterkaserne scheint sehr wechselhaft, als reine Schnitterunterkunft diente sie bis etwa 1940, danach aber noch immer als Unterkunft, bspw. für kriegsgefangene Zwangsarbeiter und Soldaten.

Aus den 1930er Jahren ist bekannt, dass das Gut neben etwa 80 Arbeitskräfte aus örtlichen Deputatenfamilien zusätzlich jährlich etwa 70 bis 80 Schnitter beschäftigte, überwiegend in Polen in der Region Poznan angeworben. Sie lebten hier zu 10-12 Personen auf einer Stube ohne Geschlechtertrennung, der Vorschnitter unterhielt auf eigene Rechnung eine Kantine, eine der Frauen hatte täglich Kochaufsicht und musste vorbereitete Essen der Schnitter fertig garen und zur Arbeitsstelle transportieren. Vom Gut erhielten die Schnitter neben ihrem Lohn täglich einen Viertelliter Magermilch und wöchentlich 25 Pfund Kartoffeln.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Gebäude vor allem Flüchtlinge aus den ehemaligen "Ostgebieten", die quer durch's Land verteilt wurden. In den 1960er Jahren beherbergte die Schnitterkaserne neben letzten Flüchtlingen in ziemlich heruntergewirtschafteten Wohnungen vorübergehend auch den Dorfladen, bis dieser 1968 in einen Neubau am späteren "Webermoor-Karree" umzog (heute der "alte Konsum"). 1969 zogen auch die noch verbliebenen Wohnungsmieter aus (zumeist wohl in das gerade neu errichtete Wohngebiet nebenan) und im Gebäude begann ein grundlegender Umbau zum örtlichen Verwaltungs-, Sozial- und Kulturzentrum (dem zweiten neben den Räumlichkeiten im Schloss).

Im Dorf soll die Schnitterkaserne alsbald wegen ihrer neuen Fassadengestaltung das "Weiße Haus" genannt worden sein. 1974 wurde das Weiße Haus um einen Saalanbau erweitert und damit auch die Nutzungsmöglichkeiten: hier fanden Konzerte, Gastspiele, Versammlungen und teils wohl heftige Feste statt, sehr gefragt jedenfalls bei der örtlichen Bevölkerung. Im gleichen Jahr zog auch der Allgemeinmediziner Dr. Sommerfeld ein, der seine Praxis bis 1996 im Haus hielt, wohl jeder ältere Karower dürfte seine Praxis besucht haben. Und auch sonst war viel los hier, jede/-r musste mal irgendwann wegen irgendwas in die alte Schnitterkaserne. Zahnarzt, Sparkasse, Friseur, Bibliothek, Amtsgänge, bis in die 70er eine Milchverkaufsstelle und manches mehr. Karower Geschichten...

Nach Ende der DDR führte das Weiße Haus sein Dasein als Gastwirtschaft fort, zeitweise waren auch einzelne Ämter und der Bürgermeister untergebracht. Unter dem Namen "Karower Hof" versuchten sich verschiedene Pächter mit Restaurant, Festsaal und Pensionsbetrieb. Es wurde viel gefeiert, doch alle Gastwirte gaben schnell wieder auf. Nach der Jahrtausendwende kam es zu einem weiteren Abrutschen, in die Untiefen der Werbewirtschaft, noch immer tingeln gelegentlich Busladungen potentiell kaufkräftiger Kundschaft ins Gehöft, die Besitzer bewohnen einen Seitenflügel, aber sonst herrscht auch hier Leer- und Stillstand, Zukunft ungewiss.

Anmerkungen zu Deiner Suche vor Ort

Okay, hier ist es etwas tricky, mal wieder nix für Kurze. Und unauffällig bleiben scheint hier auch schwierig. Einfach Augen zu und durch, viele Versteckmöglichkeiten gibt es nicht und nicht hinter jedem Fenster wartet ein paar Augen. Aber der Kleine ist gut vor unwissenden Augen und allen Wettern verborgen. Bitte sorgfältig zurückverstecken! Übrigens: der Herbergsort ist nur auf dem neuesten Foto zu entdecken...

Logo der Karower Geschichte(n)

Karower Geschichte(n)

Der Geocache "Das Weiße Haus" ist Teil der Geocaching-Runde "Karower Geschichte(n)" durch das historische Guts- und Bauerndorf Karow im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, am Rande des Landkreises Luswigslust-Parchim, der Mecklenburgischen Seenplatte und des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet man das Dorf, seine Geschichte und seine vielfältige grüne Umgebung - und sammelt nebenher ein paar Geocaches. Weitere Informationen zur Runde und eine Übersicht aller zugehörigen Geocaches findest Du im Listing von GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" oder auf der begleitenden Website zur Runde unter www.rampensau-gc.de/karow.

Ein paar Anmerkungen: Bitte nutze bei motorisierter Anreise die Parkplätze in den Listings und bewege Dich von dort zu Fuß weiter. Im Dorf verkehren viele Landmaschinen, die behindert werden könnten, an falscher Stelle geparkt kannst Du schnell Brände auslösen und der Unauffälligkeit ist bei direkter Anfahrt auch nicht sehr geholfen. Serienlogs sind kein Problem, hinterlasse aber bitte mehr als nur ein „TFTC“, das wäre nett. Möchtest Du der Runde gerne eine blaue Schleife anbinden (aka Favoritenpunkt vergeben), nutze dafür bitte den Start-Cache zur Runde GC8TK0N "Willkommen durch Karow!".

Willkommen in Karow und viel Erfolg beim Suchen!


[ ENGLISH LISTING VERSION ]

Karow's (hi)stories: The White House

In the second half of the 19th century, the number of migrant workers in agriculture rose sharply in the German Empire. Barrack-like mass accommodations were built to quarter these seasonal workers, often referred to their work called Schnitter (reapers). These Schnitterkasernen (reaper barracks) are still preserved in many places and are protected as architectural monuments, in the nearby village Alt Schwerin is an identical reaper accommodation. The Karow Schnitterkaserne was built around 1900 on behalf of the then landlord Schlutius. Its usage seems very changeable, but served as reaper's accommodation only for a short time, but always for housing. A little more is known about the further course in the GDR era.

After the Second World War, the building mainly housed refugees from the former "Eastern Territories", whom were distributed across the country. In the 1960s, the barracks temporarily housed the village shop in addition to the last refugees in rather run-down apartments, until it moved to a new building on what would later become the "Webermoor-Karree" (today "alter Konsum"). In 1969 the remaining tenants also moved out (mostly into the new built residential area next door) and the building began a fundamental conversion to the local administrative, social and cultural center (the second next to the premises in the castle). In the village, the Schnitterkaserne is said to have been called the "White House" because of its new facade design. In 1974 the White House was expanded to include an annex and with it more possible usages: Concerts, guest performances, gatherings and, in some cases, violent celebrations took place here, which was very popular with the local population. And otherwise there was a lot going on here, everyone had to go to the old barracks for something. Dentist, physician, savings bank, official offices, a milk sales point until the 70s and much more. Karow stories...

After the end of the GDR, the White House continued its existence as an inn, for a short time some offices and the mayor were housed. Under the name "Karower Hof" various tenants tried to operate a restaurant, ballroom and boarding house. There was a lot of celebrations, but all the innkeepers gave up quickly. After the turn of the millennium there was a further slide, into the depths of the advertising industry, loads of potentially wealthy customers are coming in coaches to see "presentations". The actual owners live in a side wing, but otherwise there is also vacancy and standstill, uncertain future.

Notes on your search at final location

Okay, it's a bit tricky here, nothing for shorties again. And remaining inconspicuous also seems difficult here. Simply eyes wide cut and let's go, there are not many hiding places and not a few eyes are waiting behind every window. The little one is well hidden from unknowing eyes and all weather. By the way, you can only discover the "hostel" in the latest photo on the top...

Logo of Karow (hi)stories

Karow's (hi)stories

"Karow's (hi)stories: The White House" is part of a geocaching tour through the village Karow in the heart of Mecklenburg-Western Pomerania, on the edge of the Mecklenburg Lakes Area and the Nossentin/Schwinz Heath Nature Resort. The best way to explore the village, its history and surroundings is on your own feet or by bicycle. Further information about the little tour and an overview of all related geocaches can be found in the listing site of GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" or on the website for this geocaching roundtrip at www.rampensau-gc.de/karow.

A few last comments: Please use the parking areas in the listings for getting there motorized and move on from there by feet. In the village there are many agricultural machines that could be obstructed, parked in the wrong way can quickly start fires and for inconspicuousness it's not very helpful. Serial logs are not a problem, but please leave more than just a “TFTC”, that would be nice. If you would like to spend a blue ribbon for the tour (aka assign a favorite point), please use the start-geocache GC8TK0N "Welcome through Karow!".

Welcome to Karow and good luck!

Additional Hints (Decrypt)

[DE] Avpug mh frura, evrpura bqre uöera (nhßre re säyyg), jbuy nore süuyone. Tyvzzfgratry jvexra zntargvfpu namvruraq nhs vua. [EN] Abg gb or frra, abg gb fzryy, abg gb or urneq hayrff vg snyyf, ohg pna or sryg. "Sntf" ner "zntargvpnyyl" nggenpgvir.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)