[DE] Eine Runde Karow und seine Geschichte(n). Heute ein 'Lost Place' zwischen Wiesen, Feldern und neuen Eigenheimen mit gutem Blick über den Ort und seine Umgebung. Ein wenig bergauf und Du stehst an einem weit sichtbaren Wahrzeichen Karows, dem alten Gutswasserturm.
[EN] A roundtrip through the village Karow and its history. Today it's a 'lost place' between meadows and new homes with a view over the village and its surroundings. Walk a little bit uphill and you'll stand in front of a far visible landmark of Karow, the estate's old water tower.
Bild 1: Gutswasserturm 1939 (im Hintergrund der Bahnwasserturm); Bild 2: Gutswasserturm 2019
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Karower Geschichte(n): Schlutius' Gut(')s Wasser
Den Turm, zu dessen Füßen Du hier stehst, ließ 1907 der damalige Gutsbesitzer Johannes Schlutius im Zuge der Einrichtung eines Wasserversorgungssystems für das Gut erbauen. Er diente noch bis 1983 zur Versorgung des Gutes und der wachsenden Gemeinde mit sauberem, gutem Wasser. Für die Bauernkaten in der alten Dorfstraße (heute die Karl-Liebknecht-Straße) soll es das Wasser anfangs aber nur aus Zapfstellen entlang der Straße gegeben haben, direkt angeschlossen waren neben Gut und Schloss nur noch die Schnitterkaserne und die Schule. Das Wasser bekam der Turm von den "Karower Quellen" östlich in Richtung des Samoter Sees heraufbefördert. Der erhoben stehende eckige Turm, ursprünglich mit einem spitzen Dach, ist nicht zu verwechseln mit dem zweiten, runden Wasserturm des Dorfes am Eisenbahngelände, der von hier auch gut zu sehen ist (Dorf und Bahn gingen in vielem getrennte Wege, aber das sind andere Karower Geschichten). Hoch oben über dem Eingangsportal an der Südseite befindet sich eine Sonnenuhr, rund um den Turm sind Sitzgelegenheiten angebracht.
Der 26 Meter hohe Gutswasserturm wurde während des Zweiten Weltkrieges wegen seiner 'günstigen' Position auch zu militärischen Zwecken umgenutzt. Ein heute nicht mehr vorhandenes kleines Gebäude an seiner südwestlichen Seite soll damals als Flak-Stellung gedient haben, so wird es kolportiert. Einmal soll auch eine Bombe gefallen sein, aber das nur ein ganzes Stück entfernt an der "Alten Malchower". Bis in die 1990er Jahre hinein wurde das hoch erhoben stehende Gebäude in den Sommermonaten auch als Feuerwachturm genutzt, dabei musste auf einer schmalen und steilen Eisentreppe im Dunkeln am Tank vorbei hinaufgeklettert werden, was wohl nicht Jedermann/-frau wagte, wie auch einige Jahre später bei der letzten Möglichkeit dazu beim "Kesselfest" - Karower Geschichten...
Nach dem Ende der DDR fiel der Turm der Treuhandanstalt zu, die spätere TLG versteigerte ihn 2001. Seitens der Käufer bestand die Idee, einen 'Medienturm Karow' zu entwickeln, 2002 fand ein großes "Kesselfest" zur Kesselhebung statt, doch das Projekt scheiterte alsbald. Anfangs fanden noch umfangreiche Sicherungs- und Instandhaltungsarbeiten am Turm statt, der Wassertank mit einer Wendeltreppe zur Spitze wurde herausgehoben (heute zu besichtigen im Technischen Landesmuseum Wismar) und ein Stützgerüst errichtet. Danach wurde es sehr ruhig um das Karower Wahrzeichen - abgesehen von neu entstehenden Eigenheimen. Die aktuellen Besitzverhältnisse und Zukunftsaussichten sind bei Cachelegung unklar, niemand weiß Genaueres, das Industriedenkmal verfällt jedoch allmählich und wird leider auch immer wieder von Besuchern im Innenraum beschädigt. Aber wenigstens einige Vögel und Insekten konnten so ein für sie wohliges Heim beziehen...
Anmerkungen zu Deiner Suche vor Ort
Der Kleine dürfte leicht zu finden sein. Ist auch besser so, denn bestimmt wird der eine oder andere Anlieger "interessiert" an Dir sein, kennt man ja. Beim Heben dürftest Du jedoch außer Sicht sein, zum Loggen habe ich Dir extra eine kleine Bank hingestellt - vielleicht auch ganz praktisch zum Verschnaufen auf der Runde. Kurzes Parken ist zwar vor Ort möglich, trägt aber definitiv nicht zur Unauffälligkeit bei und die Anwohner wären über den Betrieb auf ihrer Straße sicher nicht erfreut. Zumindest bei gemähter Wiese sollte dieser Geocache auch für Rollstuhlfahrende mit kräftigen Armen gut erreichbar sein. Dann ist die Location bei gutem Wetter definitiv auch zu empfehlen für ein kleines Picknick mit Aussicht!
Karower Geschichte(n)
Der Geocache "Schlutius' Gut(')s Wasser" ist Teil der Geocaching-Serie "Karower Geschichte(n)" durch das Guts- und Bauerndorf Karow im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, am Rande des Landkreises Luswigslust-Parchim, der Mecklenburgischen Seenplatte und des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet man den Ort, seine Geschichte und seine vielfältige grüne Umgebung - und sammelt nebenher ein paar Geocaches. Weitere Informationen zur Runde und eine Übersicht aller zugehörigen Geocaches findest Du im Listing von GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" oder auf der begleitenden Website zur Runde unter www.rampensau-gc.de/karow.
Ein paar Anmerkungen: Bitte nutze bei motorisierter Anreise die Parkplätze in den Listings und bewege Dich von dort zu Fuß weiter. Im Dorf verkehren viele Landmaschinen, die behindert werden könnten, an falscher Stelle geparkt kannst Du schnell Brände auslösen und der Unauffälligkeit ist bei direkter Anfahrt auch nicht sehr geholfen. Serienlogs sind kein Problem, hinterlasse aber bitte mehr als nur ein „TFTC“, das wäre nett. Möchtest Du der Runde gerne eine blaue Schleife anbinden (aka Favoritenpunkt vergeben), nutze dafür bitte den Start-Cache zur Runde GC8TK0N "Willkommen durch Karow!".
Willkommen in Karow und viel Erfolg beim Suchen!
[ ENGLISH LISTING VERSION ]
Karow's (hi)stories: Schlutius' Ole Water Tower
Here you stand at the base of a tower which was built in 1907 by then estate owner Johannes Schlutius. Until 1983 it supplied estate and growing community with clean water. The raised built, 26m high and squared tower, originally with a pointed roof, is not to be confused with the second, round water tower of the village at the railway site, which can also be seen from here. During the Second World War, the tower was also used for military purposes due to its 'favorable' position. A small building on its southwestern side that no longer exists is said to have served as an anti-aircraft position at that time. Until the 1990s, the building was also used as a fire watch tower.
After the end of the GDR, the tower fell to the Treuhandanstalt, which auctioned it off in 2001. The new owners had the idea to develop a 'Karow media tower'. In the beginning, extensive safety and maintenance work was carried out on the tower, the water tank with a spiral staircase to the top was lifted out (can be viewed today in the Wismar State Technical Museum) and a scaffolding was erected. But the project crashed early - it became very quiet in and around the Karow landmark - apart from new homes being built in the near. The current ownership and future prospects are unclear when the cache is laid out, but the industrial monument is gradually decaying.
Notes on your search at final location
The little one should be easy to find. It is better that way, because some resident maybe will be a bit "interested" in you. When lifting, however, you should be out of sight. I've putted a small bench in front of the tower for relaxed logging - maybe also very practical for a small breathing stop on the lap. Short parking is possible on site, but definitely does not contribute to the needed stealth and the residents certainly couldn't be amused about much traffic on their little road. At least with a mown meadow, this geocache should also be easily accessible for wheelchair users (maybe with a bit stronger arms).
Karow's (hi)stories
"Karow's (hi)stories: Schlutius' Ole Water Tower" is part of a geocaching tour through the village Karow in the heart of Mecklenburg-Western Pomerania, on the edge of the Mecklenburg Lakes Area and the Nossentin/Schwinz Heath Nature Resort. The best way to explore the village, its history and surroundings is on your own feet or by bicycle. Further information about the round and an overview of all related geocaches can be found in the listing site of GC8TK0N "Karower Geschichte(n): Willkommen durch Karow!" or on the website for this geocaching roundtrip at www.rampensau-gc.de/karow.
A few last comments: Please use the parking areas in the listings for getting there motorized and move on from there by feet. In the village there are many agricultural machines that could be obstructed, parked in the wrong way can quickly start fires and for inconspicuousness it's not very helpful. Serial logs are not a problem, but please leave more than just a “TFTC”, that would be nice. If you would like to spend a blue ribbon for the tour (aka assign a favorite point), please use the start-geocache GC8TK0N "Welcome through Karow!".
Welcome to Karow and good luck!