Der Kiebitz
Der Kiebitz... (Vanellus vanellus), Vogel des Jahres 1996, ist ein Gaukler der Lüfte und unverwechselbar: Weißer Bauch, schwarzes Brustband, metallisch grün-grau schimmerndes Federkleid und vor allem ein markanter aufrichtbarer Federschopf. Dazu ruft der auffällige Vogel seinen Namen in verschiedenen Variationen, zum Beispiel kie-wi als Kontaktlaut und chä-chuit, wit-wit-wit-wit sowie chiu-witt während des Fluges. Er gehört inzwischen leider zu den stark gefährdeten Brutvögeln. Vermutlich haben daher nur wenige von euch diesen Vogel schon einmal gesehen.
Der Kiebitz… ist aber auch ein neugieriger, oft unerwünschter Zuschauer z. B. beim Kartenspiel oder Schach. Oder beim Fußballtraining:
Tau liegt auf dem frisch gemähten Rasen, die Balustraden rund um den Trainingsplatz glänzen im Morgenlicht, da schallt ein unverkennbarer Ruf über das Vereinsgelände: „Junge, Junge, Junge!“, tschilpt es. Der Trainingskiebitz (Vanellus exercitationes ordinaris) hat einen Fehlpass beobachtet und ihn mit seinem arttypischen Gehabe quittiert. Ein kehliges Meckern, ein Abwinken, ein Kopfschütteln: ein Schauspiel der Natur. Weil aber immer mehr Bundesligisten hinter verschlossenen Türen trainieren, droht auch hier die Unterart Trainingskiebitz auszusterben.
Der Kiebitz... Nicht zu vergessen gibt es auch ein Kollektiv gleichen Namens, das mit trötenden wie auch wohltönenden Lauten und einer ungewöhnlichen Installation im letzten Jahr in Aalen zu hören und zu sehen war.
Zwar gibt es noch viele weitere Kiebitz-Arten bei uns, doch belassen wir es dabei, damit ihr euch endlich an das Lösen des Rätsels machen könnt!