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Back to the Roots 12! EarthCache

Hidden : 10/27/2019
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:







In der Liste der Geotope (Nr. 677R013) im Landkreis Main-Spessart des Bayerischen Landesamts für Umwelt befindet sich der geowissenschaftlich wertvolle Umlaufberg bei Urphar. Weil das metamorphe, kristalline Tiefengestein von Buntsandstein und sedimentartigem Tonstein überlagert wird, hat der Main hier sehr eindrucksvoll einen Prallhang im Flussbett herauspräpariert. Es bildete sich ein 4 km langer und an der schmalsten Stelle nur 450 m breiter Umlaufberg.





Zur Ablagerungszeit der Buntsandstein-Sedimente vor 251 -243 Millionen Jahren waren weltweit alle Kontinente im Superkontinent Pangäa vereint und es begann ein neuer erdgeschichtlicher Abschnitt. Mitteleuropa befand sich auf der Höhe des Äquators und lag somit im Trockengürtel der Erde. Von Osten her drang der Tethys-Ozean in einer breiten Bucht bis ins Zentrum Pangäas vor. Süddeutschland war Teil einer weiten, langsam nach Norden absinkenden Ebene, dem Germanischen Becken. Dieses lag nur wenige 100 Kilometer nordwestlich der Tethys-Bucht, von dieser getrennt durch Teile des Variszischen Gebirges, das aus metamorphen Granit- und Gneis- Gesteinen bestand. Durch lang andauernde Bewegungen der Erdkruste hoben sich diese Gebiete und ein weit verzweigtes Entwässerungssystem sowie episodische Schichtfluten lieferten in großer Menge Geröll, Sand und Ton aus dem umgebenden Variszischen Gebirge in das Buntsandstein-Becken. Der Buntsandstein ist ein verfestigtes Sedimentgestein aus gerundeten bis kantigen Körnern, deren Durchmesser nach DIN 4022 im Größenbereich zwischen 0,063 und 2 Millimeter liegen und sie sind durch eine dünne Schicht aus Hämatit, einem Eisenoxid, rot gefärbt, was auf ein trockenes, wüstenartiges Klima während der Buntsandstein-Zeit deutet. Gleichzeitig senkte sich der Untergrund des Beckens ab.



Zum Ende des Altpliozäns vor ca. sechs Millionen Jahren entwässerte der „Ur-Main“ nach Süden und war ein Nebenfluss der Donau.



Mit Beginn des Pleistozäns vor ca. 1,5 Millionen Jahren war das Abklingen der alpinen Faltung erreicht und die Heraushebung des deutschen Mittelgebirges beendet. Mehrere Eiszeiten mit warmen Zwischenzeiten formten unseren Kontinent. Lange anhaltende Regenfälle und das abfließende Schmelzwasser bildeten in Mitteldeutschland ausgedehnte Flusssysteme.



Bei mäandrierenden Flüssen erodieren die äußeren Ufer der Flussbiegungen, dort entstehen sogenannte Prallhänge. Das erodierte Geschiebe wird am Ufer der Kurveninnenseite wieder sedimentiert, dort entstehen Gleithänge. Durch diesen Prozess wird der Flusslauf immer weiter seitlich ausgelenkt, es entstehen ausgeprägte Flussschlingen, die Mäander. Bei mäandrierenden Flüssen im Bereich von Hochflächen schneidet sich der Fluss durch Tiefenerosion zugleich auch in das Gelände ein. Bei freien Mäandern wie bei Zwangsmäandern können sich zwei benachbarte Flussschlingen soweit einander annähern, dass es zwischen ihnen zum Durchbruch und mithin zu einer Laufverkürzung kommt. Der Tübinger Geomorphologe Georg Wagner (1885-1972) hat die spätere Entwicklung des Flusslaufes am südöstlichen Spessartrand erforscht. Nach seinen Erkenntnissen kam der Main einst auf etwa 35 Meter höherem Niveau von den Sandäckern östlich Bettingens über die derzeitigen Gleithänge bei Urphar geflossen und bildete einen Prallhang beim „Himmelreich“. Nach der Schleife bei Eichel stieß er gegen die Felsbarriere einer noch bestehenden Verbindung zwischen „Rainberg“ und „Schlossberg“. Die Tauber und der Main arbeiteten sich hier in einander zugekehrten Außenkurven entgegen, bis schließlich der Main zur einigen Meter tiefer strömenden Tauber bei Wertheim den Buntsandstein durchbrach.



Der Main hat hier zwischen Urphar und Wertheim im Laufe der Jahrtausende ein einzigartiges geologisches Phänomen geschaffen und es zu einem sehr wichtigen Exkursions-, Forschungs- und Lehrobjekt gemacht.



Beantworte bitte folgende Fragen vor Ort und sende die Antworten an unser Profil. Loggen könnt ihr sofort, sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns bei euch.

1. Frage: Welche Seite des Flussufers bezeichnet man als Prallhang?

2. Frage: Wie hoch schätzt du den Steilabfall des Umlaufberges zum Mainufer bei den angegebenen Koordinaten vor Ort?

3. In den Randbereichen der „Röt-Formation“ des Buntsandsteins kommen auch sandige Lagen über den Plattensteinen vor (z. B. der Rötquarzit: ein harter, feinkörniger, blasser, weißlicher, grünlich, auch rötlich bis violetter, quarzitischer Sandstein) und die Mächtigkeit schwankt zwischen 0 bis 20 Meter. Kann man diese sandige Lage vor Ort sehen und welche Farbe hat sie? BITTE NUR VON UNTEN ODER SEITLICH BETRACHTEN, DENN ES BESTEHT ABSTURZGEFAHR!

Optional ein Foto im Wehrgraben bei der schmalsten Stelle des Umlaufberges


Zusätzlich einige historische Informationen über die Wanderung der Terrakaten:

Die Wettenburg auf der markanten Mainschleife bei Urphar wurde bereits vor Jahrtausenden besiedelt und beherbergte noch um 400 n. Chr. eine befestigte Höhensiedlung. In der nördlich anschließenden Waldabteilung Bergschlag wurde ein Brandgräberfeld der späten Latènezeit (150-5 v. Chr.) dokumentiert, dem in der Geschichte der archäologischen Forschung besonderer Stellenwert zukommt. An der historischen Main- Furt der „Via Publica“ war laut der ethnischen Deutung von Prof. E. Wahle (Heidelberger Akad. Wiss.) die frühgeschichtliche Kulturprovinzgrenze zwischen Römischen Reich und der Suebischen Wohngemeinschaft der Chatten. Wegen des gewaltigen Eroberungsfeldzuges des römischen Kaisers Nero Claudius Drusus (38 v.Chr. – 9 v.Chr.) musste sich diese Volksgruppe aus ihrer Heimat dem Spessart am Main in das undurchdringliche Waldgebiet des „Silva Nortica“ im Thaya-Schelletaugebiet bei Raabs zurückziehen. Die Lage der einzelnen Germanenstämme ist in der „Geographike Hyphegesis“ des Ptolemäus um 150 n. Chr. durch geographische Koordinaten umfassend beschrieben.

Es gibt auf dieser Welt keine absolute Sicherheit. Auch nicht der imposante Umlaufberg mit seiner wehrhaften Höhenburganlage konnte vor der Römischen Heeresübermacht schützen. Nur durch das Vertrauen in die Allmacht “Odins“ führte der Weg für meine Vorfahren ins „Himmelreich“. Der mystische Götterpalast „Walhall“ ist der einzige Ort, wo man endlich Frieden und Geborgenheit erwarten darf.

Additional Hints (No hints available.)