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Die Zeyerner Wand EarthCache

Hidden : 10/9/2019
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


! A C H T U N G !

Ihr befindet Euch in einem Naturschutzgebiet! Befestigte Wege müssen nicht verlassen werden!


Das 0,123 km² große Gebiet erstreckt sich westlich des Kernortes Zeyern direkt entlang der am Rand fließenden Rodach. An diesem natürlichen Aufschluss – Teil eines ehemaligen Prallhangs der Rodach – kann man die gesamte Schichtenfolge des Unteren Muschelkalks ablesen.

... Als die Zeyerner Wand noch im Meer war ...

Die Gesteinsschichten der Zeyerner Wand wurden vor etwa X Mio. Jahren, also im Erdmittelalter abgelagert. Zu dieser Zeit - im Trias - versank dieses Gebiet mehrfach unter dem Meeresspiegel des damals existierenden Flachmeeres. Meeresphasen wechselten sich mit Festlandphasen ab. Ton, Sand, Y und Geröll verfestigten sich im Meeresboden zu Sedimentgesteinen. Im Gegensatz zum Frankenwald, der ausschließlich aus Gesteinen des Erdaltertums aufgebaut ist, weist die Zeyerner Wand im Frankenwald-Vorland wesentlich jüngere Schichten auf. Die Zeyerner Wand enthält verschiedene Muschelkalkschichten. Der Wellenmergel im unteren Bereich ist besonders reich an Z.

Gesteinsschichten

Entstehung der Zeyerner Wand:
Zu Beginn des Unteren Muschelkalks hat das Meer das Germanische Becken vollständig überflutet. Durch zwei Meerengen im Gebiet des heutigen Polen ("Schlesische Pforte" und "Ostkarpatenpforte") wurde das Land vom offenen Ozean überflutet. Vom reichen Meerwasseraustausch zum trocken-heißen Klima waren die abwechselnden Umweltbedingungen von entscheidender Bedeutung für die Entstehung von Muschelkalk.
Als der Meeresspiegel sank, entstanden an dessen tiefsten Stellen Flüsse - unter anderem die Ur-Rodach. Millionen Jahre später wurde durch die Erosionskräfte des Wassers dieser bedeutende geologische Aufschluss freigelegt. Die Zeyerner Wand stellt einen Prallhang der Ur-Rodach dar.

MeerPrallhangAufschluss


Mäander

Physikalischer Prozess - Prallhang:
Kleinste Unregelmäßigkeiten, wie Steine oder Pflanzen am Boden des Gewässers, reichen aus, um Mäander (Schleifen/Schlingen) zu bilden.
Dieser Widerstand lässt das Wasser asymmetrisch zu einer Seite fließen. Dort "prallt" es ab und wird diagonal über die Breite des Flusses hinweg an das andere Ufer getrieben. Es entstehen Gleit- und Prallhänge, die den Fluss- oder Bachlauf ständig verändern.
Durch diesen natürlichen Prozess kann es vorkommen, dass sich die Mäanderschlingen immer näher kommen und an schmalen Uferstellen durchbrechen.
Die Mäanderschleife wird abgekürzt und ein sogenannter Altarm entsteht.
Das Ausmaß einer Mäandrierung wird über den Mäanderradius, der -amplitude und -wellenlänge beschrieben. Die Ausprägung ist abhängig von der Durchflussmenge, dem Untergrund (Korngrößenverteilung der Flussfracht) und dem Gefälle.



Der Untere Muschelkalk
Nach dem Hin und Her des Meeres im Oberen Buntsandstein und dem Einzug weitgehend mariner Verhältnisse (Myophorienschichten) erfolgte mit Beginn des Muschelkalkes dann eine endgültige Überflutung des Germanischen Beckens. Der Untere Muschelkalk ist eine lithostratigraphische Untergruppe des Muschelkalk der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Röt-Formation des Oberen Buntsandsteins unterlagert und von der Untergruppe des Mittleren Muschelkalks überlagert. Nach den überwiegend kontinentalen Ablagerungen des Buntsandsteins wurden im Unteren Muschelkalk weite Teile des Germanischen Beckens von einem Flachmeer überflutet. Die Ablagerungen des Unteren Muschelkalks (oder auch nur Teile davon) werden auch als „Wellenkalk“ bezeichnet. Die Untergrenze des Unteren Muschelkalks ist durch die Basis des sog. Grenzgelbkalk definiert. Die Obergrenze bildet die Basis des Mittleren Muschelkalks, die meist mit den sog. „Orbicularis-Schichten“ gezogen wird.

Phänomene des Unteren Muschelkalks
Besonders zahlreiche Fossilien kann man in organodetritischen Partikelkalken (Areniten) finden. Sie bestehen aus fein zerriebenen Schalenresten von Mollusken und Brachiopoden und/oder einem Anteil an Stachelhäuterresten (Stielglieder von Seelilien, Resten von Schlangensternen und Seeigeln). Solche biodetritischen Partikelkalke entstehen, wenn weicher Kalkschlamm durch heftige Wasserbewegung (Sturmwellen) aufgewirbelt wird und die Partikel nach Beruhigung des Wassers, nach Größe und Gewicht sortiert, wieder zu Boden sinken. Auch aus Suspensionswolken, die lange Strecken zurücklegen können, fällt sortiertes Material aus. Schweres Material, das nicht durch Wasserbewegungen angehoben werden kann, wird auf dem Grund bewegt und konzentriert. Muschelschalen können dann dicht an dicht ineinander verschachtelt werden. Solche Sedimente entstehen häufig bei schweren Stürmen, wenn starke Wellen auch den Meeresgrund mit ihren Bewegungen erfassen (Sturmsedimente oder Tempestite).
Die eigenartige Struktur des Wellenkalkes, darüber bestehen inzwischen kaum noch Zweifel, ist aber nicht nur aus sedimentologischen Prozessen herzuleiten, sondern beruht auch hochgradig auf tektonisch verursachten Transport- und Bewegungsprozessen. Sie wurden vermutlich durch Seebeben am Grunde des Muschelkalkmeeres ausgelöst. Bebenwellen durchrüttelten das Gestein und zerstörten dessen primäres Gefüge mehr oder weniger stark. Oft sind ganze Schichtpakete in Bewegung gekommen und abgerutscht. Dafür reicht schon die geringste Hangneigung, sofern die Konsistenz des Gesteins für diese Prozesse förderlich ist - und das war im Unteren Muschelkalk wohl oft der Fall. Der Kalkschlamm des Muschelkalkmeeres wurden in allen Phasen der Verfestigung (Konsolidierung) von den Ereignissen erfasst - vom wasserreichen, primären Kalkschlamm bis zum bereits verfestigten Kalkstein. Dazwischen gibt es alle Übergänge in der Konsistenz - und alle reagieren anders auf solche Ereignisse. Enstprechend vielfältig stellen sich die Folgen dann im Aufschlussbild dar.
Geologische Epochengrenzen markieren weltweit einschneidende Ereignisse der Erdgeschichte, die in Ablagerungen (Fossilien- oder Sedimentbestand) klar definiert werden. Durch das "einschneidende" Ereignis der Rodach können wir die Gesteinsschichten als natürlichen Aufschluss sehen.


Quellenhinweis:
Landschaftsführer, Welt der Physik, Naturpark Saale-Unstrut, Der Untere Muschelkalk von Unterfranken Wikipedia


### Logbedingung ###

Theorie:
Lest die Infotafel an den Listingkoordinaten genau durch und findet X, Y und Z.

Praxis: (optional)
(Es ist möglich, dass S2 gesperrt ist. Bitte haltet euch dementsprechend an das Verbot.)
An Stage 2 liegen natürlich abgetragene Steine am Wegesrand. Untersucht das Gestein.
Was könnt Ihr in Bezug auf Aussehen, Festigkeit und Einschlüsse beobachten?
Woran erkennt man, dass sich hier damals ein Seebeben bzw. ein tektonischer Bewegungsprozess ereignet haben könnte?
Was glaubst du, warum das Gefüge des Gesteins aus nahezu gleichgroßen Partikeln besteht?

Schickt uns Eure Praxis-Beobachtung (temporär nicht erforderlich) per Mail an folgende Theorie-Adresse:
X.Y.Z@web.de
Betreff: [Euer Nickname]
Beispiel: 13.Eisen.Dinosaurier@web.de
Ihr erhaltet sofort eine Antwort.
Alternativ könnt ihr uns natürlich per Nachrichtencenter kontaktieren. Sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns.

Additional Hints (No hints available.)