Die Entstehung von Basaltlava-Säulen durch Vulkanismus
Von Magma zur Lava
Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, die entsteht, wenn Magma (Gesteinsschmelze) bis an die Oberfläche eines Planeten (z. B. der Erde) aufsteigt. Alle Begleiterscheinungen, die mit dem Aufstieg und Austritt der glutflüssigen Gesteinsschmelze verbunden sind, bezeichnet man als Vulkanismus. Bei einem Vulkanausbruch werden nicht nur glutflüssige, sondern auch feste oder gasförmige Stoffe freigesetzt.
Im Fall der Erde schmelzen in einer Tiefe ab 100 km, in der Temperaturen zwischen 1000 und 1300 Grad Celsius herrschen, Gesteine zu zähplastischem Magma, das sich in großen, tropfenförmigen Magmaherden in 2 bis 50 km Tiefe sammelt. Wenn der Druck zu groß wird, steigt das Magma über Spalten und Klüfte der Lithosphäre auf. Magma, das auf diese Weise an die Erdoberfläche gelangt, wird als Lava bezeichnet.
Vulkanismus in unserer Region
Bild 1.
Im oben abgebildeten Zeitstrahl sieht man die ungefähre Dauer der vulkanischen Phasen in Mitteleuropa. Vor dem Ausbruch der Vulkane waren auch in unserer Region, Vogelsberg, Knüllgebirge usw., flache Landschaften vorhanden. Hier gab es viele Seen und Flüsse.
Vor ca.18 Millionen Jahren gab es eine Vielzahl einzelner Vulkane. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein geschlossenes Vulkanfeld das weit nach Norden reichte. Hier in unserer Region sind fast alle Berge und Hügel durch den Vulkanismus entstanden.
Die erste Phase
In der ersten vulkanischen Phase gab es in der Erdkruste viele Veränderungen. Die Magmen stiegen in Kammern auf, verweilten dort und vermischten sich mit dem Umgebungsgestein. Dadurch veränderten sich die Schmelzen. Schweres Material sank nach unten und leichteres stieg nach oben. Durch die Veränderungen der chemischen und physikalischen Eigenschaften entstanden unterschiedliche Schmelzen.
Ruhephasen und tiefgreifende Erosion
Bild 2.
Nach dem Ende der ersten vulkanischen Phase (links) beginnt die tiefgreifende Erosion (rechts)
Vor ca. 17 Millionen Jahren ließ die vulkanische Tätigkeit nach. Es setzte eine tiefgreifende Erosion der Vulkane ein. Heute wird vermutet, dass einige Vulkane mehrere 100 bis wahrscheinlich über 1000 Meter hoch waren. Zu dieser Zeit herrschte auch in Nordhessen ein feuchtes, tropisches bis subtropisches Klima. Die Vulkane verwitterten und erodierten fast vollständig. Dadurch entstanden Roterden, Bauxit und Basalteisenstein.
Die zweite Phase
Vor ca. 15 Millionen Jahren folgten weitere vulkanische Aktivitäten. Die aufsteigenden Magmen stiegen ohne Zwischenhalt an die Erdoberfläche und durchschlugen die erodierten Vulkanbauten der ersten Phase.
Die Lavasäulen am Wichtelrain
Hier am Wichtelrain findet man kleine Basaltlavasäulen. Diese entstehen oft, wenn sich die Lava im oberen Bereich schneller abkühlt als im Inneren des Vulkanschlotes oder in einem Lavagang. Kühlt die Lava langsam ab, entstehen fünf-, sechs- oder siebeneckige Säulen. Dieses Phänomen bewirkt die Volumensverkleinerung durch Abkühlung der Lava.
Fächermuster und Rosetten bilden sich hingegen in Lavagängen und -höhlen. So auch in waagerechten oder schrägen Lagergängen, sogenannten "Sill".
Sill bedeutet: Ein Gesteinskörper aus magmatischem Gestein
Bild 3.
Bild 4.
Vor Ort sieht man zwei Aufschlüsse. Zwischen den Aufschlüssen führt heute ein Waldweg hindurch. Die kleinen Basaltlavasäulen haben eine viereckige Form und besitzen eine Kantenlänge von ca. 20 bis 30 cm. Sie liegen in einem Winkel von ca. 15 bis 20 Grad zur Horizontalen. Eine Eigenart ist hier vor Ort besonders zu sehen wenn man zwischen den beiden Aufschlüssen steht. Die Säulen des linken Aufschlusses zeigen nach rechts oben und die Säulen des rechten Aufschlusses zeigen nach links oben. Das bedeutet, der Vulkan links sowie der Vulkan rechts haben in der zweiten Phase Magma durch ein Sill (Lagergang) an die Oberfläche gedrückt. Durch das schnelle Abkühlen nahe der Oberfläche haben sich dann die kleinen Säulen gebildet.
Da nach dem Ende der ersten vulkanischen Phase die tiefgreifende Erosion begann, wurden die Vulkane sowie loses nicht so festes Material durch Niederschlag und Wind weitertransportiert. Das Material lagerte sich in den Tälern und an flachen Hängen ab oder es wurde durch die Strömung von Bächen, Flüssen und Strömen mitgenommen.
Und nun zu deinen Aufgaben:
1. Schaue dir die Basaltsäulen links und rechts des Weges genau an. Kann man Unterschiede in der Säulenlänge erkennen und warum ist das so? Beschreibe es mit deinen Worten!
2. Stammen die Basaltsäulen rechts und links des Weges aus nur einem Vulkan? Was meinst du?
3. Liegen die Basaltsäulen an den beiden Aufschlüssen im gleichen Winkel? Warum ist das so? Beschreibe es mit deinen Worten!
4. Warum sind sie vierkantig und so klein? Beschreibe es mit deinen Worten!
5. Warum kann man die Basaltsäulen heute hier so sehen? Beschreibe es mit deinen Worten!
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Bild 1 und 2: www.Geopark-Vogelsberg.de (D. Korb)
Bild 3: Wikipedia
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