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Aktive und passive Kliffs am Stülper Huk EarthCache

Hidden : 11/4/2018
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:






Kliffs mit aktiven und inaktiven Bereichen am Stülper Huk 



Die Stülper Huk ist eine kleine Halbinsel im Unterlauf der Trave, an einer Flussbiegung gegenüber von Pötenitzer Wiek und Dassower See im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer.

Mit "Huk" (niederdeutsch Huk = „Haken“) werden in Norddeutschland kleine, meist erhöhte Halbinseln oder Ecken als Küstenform bezeichnet. Eine Huk bezeichnet im topografischen Sinn eine Ecke oder einen Vorsprung, insbesondere im Verlauf einer Küste „eine ins Meer reichende Landzunge“.

Insgesamt 181 Steilufer gibt es an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Davon befinden sich 85 Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 59 km in einem natürlichen Abbruchzustand, das sind die sogenannten aktiven Kliffs. Die übrigen Steiluferbereiche befinden sich im Ruhezustand (inaktive Kliffs) oder werden als abbruch-gefährdet eingestuft. Das Steilufer am Stülper Huk hat sowohl aktive als auch inaktive Kliffbereiche.

Aktive Kliffs
Der Begriff Kliffküste bezeichnet eine Küstenform, die durch das Wirken der Meeresbrandung auf eine Steilküste gestaltet wird. Der Gegenbegriff dazu ist die Bezeichnung „Flachküste“.

Ein Kliff entsteht durch die ständige Arbeit der Meeresbrandung, der „Abrasion“, an einer Steilküste. Die Meereswellen prallen an den Fuß des Steilufers und höhlen dort das Steilufer aus. Oberhalb der Aushöhlung entsteht ein immer stärker ausgeprägter Überhang, bis dessen Eigengewicht ihn zum Absturz bringt. Das abgerutschte Material wird durch die Wellentätigkeit nach und nach abgespült. Dadurch wird der Strandbereich von der Wasserkante bis zum Steilhang immer breiter.



Die Küste „wandert“ somit immer weiter ins Landesinnere, sie wird quasi dorthin zurückversetzt. Die Geschwindigkeit, in der dies geschieht, hängt von zahlreichen Einflussfaktoren ab, z. B.:
  • Stärke der Brandung
  • Höhe des Kliffs
  • Breite und Höhe des Strandes
  • Anzahl, Dauer und Stärke der Sturmfluten
  • Material, aus dem das Kliff besteht: Weiches Material wie Ton, Schluff oder Sand kann verständlicherweise schneller von Brandungswellen abgetragen werden als z. B. harter Felsen.

Leichtes Material, z. B. Sand, wird von den Brandungswellen vom Strand weggespült und vor der Küste abgelagert. Dort entstehen Riffs, Sandbänke oder Strandwälle. Bei ausreichend starker Meeresströmung wird es von hier aus fortgespült, bis zu weiter entfernte Stränden transportiert und dort abgelagert.

Solange der Abtragungsprozess nicht abgeschlossen ist, wird das Kliff als aktives oder lebendiges Kliff bezeichnet. Auch bei ruhiger See, wenn gerade keine Wellen am Steilhang nagen, sind aktive Kliffs an diesen Merkmalen eindeutig erkennbar:
  • Nackter Sandboden am Steilhang mit herausragenden Steine und Findlinge
  • Frische Sand- und Steinabbrüche am Hang und am Strand
  • Entwurzelte Pflanzenreste am und vor dem Steilhang
  • Schmaler Strandbereich bis zur Uferlinie
Tote Kliffs
Ein totes oder inaktives Kliff hingegen wird nur noch selten von sehr hohen Meereswellen erreicht und ist deswegen kaum einer Veränderung durch die Brandung unterworfen. Eine Ursache dafür kann die Verbreiterung des Strandstreifens sein: Das Steilufer ist nun soweit von der Wasserkante zurückversetzt, dass die Brandungswellen es nicht mehr erreichen können und somit der Abbruchprozess gestoppt wird. Am Hangabrutsch kann sich dann eine Pflanzendecke aus Gräsern, Sträuchern und Büschen ausbilden, die einen weiteren Schutz vor zerstörenden Brandungs- und Sturmflutwellen bietet. Oftmals wachsen sogar Bäume an den steilen Hängen.

Eine weitere Ursache für die Entstehung der "Inaktivität" ist die Ablagerung von Abbruchmaterial am Strand, das nicht von der Meeresströmung weggetragen wird. Dieses Material bremst die Brandungswellen ab und bildet dadurch ebenfalls einen Schutz der Steilküste.

Am Stülper Huk findet man an mehreren Stellen Beispiele für ein totes Kliff. Der Abtragungsprozeß ist hier zum Stillstand gekommen. Eine Veränderung der Küstenform kann durch Brandungswellen nun nicht mehr stattfinden, solange der Meeresspiegel hier nicht weiter ansteigt.

Abbruch ohne Meeresbrandung
An einigen Strandabschnitten kann man frisch ausgehöhlte Überhänge und Abbruchstücke entdecken, obwohl Brandungswellen diese offensichtlich nicht verursacht haben können, wie an der Entfernung der Wasserlinie und des Spülsaums erkennbar ist.

Hauptursache dafür ist das Zusammenspiel von Regen, Sturm und Kleintieraktivitäten. Nagetiere, wie Maulwürfe und Wühlmäuse, graben sich lange Gänge und oftmals bauen sich auch Vögel Nisthöhlen tief in die Kliffwand hinein. Dadurch wird der Boden aufgelockert und Regen, Wind und Sturm haben ein leichtes Spiel und können fortsetzen, was die Brandung hier nicht mehr schafft.

Zum Nachweis deiner Logberechtigung erledige bitte diese Aufgaben und sende mir deine Antworten per E-Mail über mein Profil.


Aufgabe 1
Beschreibe kurz den Zustand der Steilküste an den Listingkoordinaten.
Handelt es sich hier um einen aktiven oder inaktiven Bereich und an welchen Merkmalen ist das erkennbar?

Aufgabe 2
An welchem auffälligen Merkmal ist am Wegepunkt 1 eindeutig erkennbar, dass hier starke Landabtragungen stattgefunden haben?

Aufgabe 3
Was schätzt du, um wieviele Meter am Wegepunkt 1 die Steilküste durch Landverlust mindesten zurückversetzt wurde und begründe kurz deine Einschätzung?
a: Weniger als 3 Meter
b: Mehr als 3 Meter

Aufgabe 4
Sind am Wegepunkt 2 frische Abbrüche erkennbar und wie sind sie vermutlich entstanden, durch Brandungswellen oder durch Regen und Sturm? Achte dabei auch auf die Wasserlinie bzw. bei Niedrigwasser auf den Spülsaum


Du kannst sofort loggen und brauchst also nicht auf eine Logfreigabe zu warten. Falls etwas nicht in Ordnung ist, melde ich mich.

Bitte beachtet bei eurem Besuch, dass ihr euch in einem Naturschutzgebiet (NSG) bewegt.
Naturschutzgebiete sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist.

Dieses Gebiet ist zwar der Allgemeinheit zugänglich. Aber alle Handlungen, die hier zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder zu einer Störung führen können, sind verboten. Bitte nehmt also Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt und verhaltet euch daher bei eurem Besuch entsprechend diskret und zurückhaltend.

Vielen Dank für euer Verständnis!

Achtung Unfallgefahr
Die Unfallgefahr durch unerwartet abbrechende Kliffkanten sowie abstürzende Sand- und Steinbrocken ist hier besonder groß. Bitte haltet daher einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Abbruchkanten ein - unten wie auch oben.


Quellen
"Die deutsche Ostseeküste", Reihe geologischer Führer, Band 105, Gebr. Borntraeger Verlagsbuchhandlung; www.schweizerbart.de/9783443150914


Ziegler, Bernd; Heyen, Alexandra, 2005: Rückgang der Steilufer an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste, Meyniana, Band 57, Kiel; Verlag K. Wachholtz.


Kaufhold, H. (1985), Geologisch-sedimentologische Untersuchungen an küstennahen Nord- und Ostseesedimenten, unveröff. Diss., Univ. Kiel.


Fachplan Küstenschutz Ostseeküste: Grundlagen, Morphologie im Abschnitt Lübecker Bucht - Herausgeber: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, 24106 Kiel


Fachplan Küstenschutz, Ostseeküste: Bisheriger Küstenschutz, Querwerke - Herausgeber: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, 24106 Kiel


Wikipedia


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