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Serpentinit am Peterleinstein EarthCache

Hidden : 9/7/2017
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Geologische Exkursion zum "Magnetberg des Frankenwaldes".
Pack Deinen Rucksack mit einem handelsüblichen Kompass, einem Fotoapparat, einem kleinen Hammer (geht auch ohne) und Deinem GPS-Gerät und begib Dich zu den Listing-Koordinaten...


Serpentinit am Peterleinstein

Der geschützte Landschaftsbestandteil Peterleinstein liegt zwischen Kupferberg und Marktleugast am nordwestlichen Rand der sogenannten Münchberger Hochfläche (auch Münchberger Masse) und ist seit 1984 nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz geschützt.



Eine Region entsteht

Die Münchberger Masse ist hinsichtlich ihrer geologischen Beschaffenheit von annähernd allen Seiten von marinen Sedimenten und Diabasen des Thüringisch-Fränkisch-Vogtländischen Schiefergebirges umgeben. Nur im Südosten grenzt sie an einen schmalen Streifen von Phylliten, die zum Saum der sich unmittelbar anschließenden Granite des Fichtelgebirges gehören.
An ihrer süd-westlichen Auslagerung entsteht der Kontakt über die von Nord-Westen nach Süd-Osten verlaufenden Fränkischen Linie mit ihren ungefalteten triassischen Sedimentgesteinen des Obermainischen Bruchschollenlandes.


Zur Entstehung dieser Hochfläche existieren im Wesentlichen zwei verschiedene Hypothesen: Erstere deklariert die Entstehung aus einer direkt aus dem Untergrund herausgepressten Scholle. Die andere, inzwischen weitaus nachvollziehbarere Hypothese, interpretiert die Münchberger Masse als Erosionsrest (Tektonische Klippe) einer Deckenüberschiebung, deren einzelne Einheiten erst im Laufe der höheren Paläozoikums (vermutlich im mittleren oder oberen Devon, entsprechend dem Metamorphose-Alter) miteinander in Kontakt kamen und schließlich alle zusammen aus größerer Entfernung an ihre heutige Position transportiert wurden.
So kamen Liegend- und Hangendserie erst vor etwa 385 Millionen Jahren miteinander in Kontakt und kühlten in weiteren 5 Millionen Jahren gemeinsam ab.
Im Zuge der weiterführenden tertiären Tektonik, welche auf die Entstehung der Alpen zurückzuführen ist, wurde das Thüringisch-Fränkisch-Vogtländische Schiefergebirge und mit ihm auch dieser Münchberger Deckenstapel an der Fränkischen Linie herausgehoben.
Durch Erosion bildete sich letztendlich Form und Zustand der heutigen Landschaft.


Serpentinit - Ein Stein mit mag(net)ischer Anziehungskraft

Die Münchberger Hochfläche wird weitestgehend von Gneisen und Amphiboliten bestimmt.
An den äußeren Rändern erscheinen seltene Gesteine wie Eklogit (GC22FTR am Weissenstein) oder Serpentinit an der Oberfläche, wobei manche dieser Gesteine nur unter besonders hohen Drücken und Temperaturen entstanden sind.
Das Serpentinit-Vorkommen am Peterleinstein wird in die Hangendserie der Münchberger Gneismasse gestellt.
In biologischer und botanischer Hinsicht handelt es sich dabei um ein sehr wertvolles Gebiet, weil es in ganz Deutschland nur noch etwa zehn derartiger Serpentinit-Standorte gibt. Der Peterleinstein zählt dabei zu den größten Vorkommen seiner Art.

Serpentinit hat seinen Ursprung im lateinschen Begriff „serpens“ (Schlange) und ist auf die Ähnlichkeit seiner Oberfläche mit der gesprenkelten Haut einer Schlange zurückzuführen.
Aus mineralogischer Sicht gilt die Lokalität als Fundstelle für Chrysotil (Faserserpentinit) und Formen von Enstatit - An der Flanke des Peterleinstein erkennt man auch heute noch deutliche Abbaupingen und Halden aus vergangener Zeit.
Der Name Peterleinstein lässt sich dabei auf die Verarbeitung des auffällig grünen Serpentinits zu Schmucksteinen und Glasperlen, den sogenannten "Paterln" (umgangssprachlich: Perlen für Rosenkränze), ableiten.
Das Gestein wird allerdings auch zur Herstellung von Schotter verwendet und früher als Heil- und Wärmestein angesehen.


Magnetismus und Anomalien

Die Serpentinite der Münchberger Masse verursachen aufgrund ihres relativ hohen Gehaltes an winzigen ferromagnetischen Mineralien (vor allem Magnetit) eine deutlich messbare positive magnetische Anomalie, die bereits in zahlreichen Versuchen nachgewiesen wurde. Mithilfe eines empfindlichen Magnetometers konnte auf dem Gipfel eine radikale Veränderung des Messwertes in einem Bereich von ca. 0 – 110.000 nT nachgewiesen werden - ein „normales“ Erdmagnetfeld liegt hingegen bei ca. 50.000 nT.
Die heute messbaren Magnetfelder auf Serpentinit-Gestein treten in natürlichen Aufschlüssen besonders auf Bergkuppen oder freistehenden Felsformationen auf.
Diese Magnetisierung, die jedoch zumeist nur wenige Meter in das Gestein hinein reicht, ist geologisch gesehen noch sehr jung, wird aber immer wieder durch Blitzschlag erneuert. Aufgrund dieser besonderen Konstellation wird der Peterleinstein auch immer wieder als Magnetberg des Frankenwaldes bezeichnet


Lebensraum für "Spezialisten"

Serpentinitvorkommen bilden eine sehr nährstoffarme Grundlage für Pflanzen, auf der nur wenige Arten bestehen können. Spezielle Sorten von Flechten und Farnen, die sich an die Umgebung dieses Extremstandortes angepasst haben, gedeihen inzwischen sogar ausschließlich auf diesem Substrat, wodurch der Region Peterleinstein durch dieses bundesweit bedeutsame Vorkommen eine ganz besondere Verantwortung für den Erhalt der beiden Arten obliegt.
Auch die kargen Böden im Gipfelbereich bilden keine vernünftige Grundlage für eine ertragreiche Waldbewirtschaftung, weshalb die oberen Regionen von einem lückenhaften Kiefernwald bestockt sind, der sich selbst überlassen ist.
Aufgrund seiner wertvollen Naturausstattung gehört der Landschaftsbestandteil auch zum europäischen Biotopverbund Natura 2000, das sich dem Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten verschrieben hat.


Quellen:
Wikipedia
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Geo-Archiv
Baubiologie & Umweltanalytik




Logbedingungen

Schnapp Dir Dein GPS-Gerät und einen handelsüblichen Kompass und begib Dich zum angegebenen Parkplatz. Von dort aus führt ein malerischer Wanderweg zum Gipfel des Peterleinsteins.

Um den Earthcache zu loggen müssen folgende Aufgaben erfüllt werden:

a.). Vom Parkplatz aus führt ein malerischer Pfad auf den Gipfel des „Peterleinsteins“ (WP2). Betrachte Deinen Kompass in der Nähe der Gipfel-Formation und schildere, wie sich die Kompassnadel verhält. Gerne kannst Du die Messung vor Ort auch durch ein aussagekräftiges Bild verdeutlichen.

b.) Wenige Meter weiter findest Du in den Abraumhalden des alten Steinbruchs bei WP3 viele Gesteinsbrocken aus Serpentinit-Gestein. Schnapp Dir einen Brocken und spalte das Gestein mit Deinem Werkzeug oder durch Aufprall. Anhand Deiner Spaltprüfung findest Du interessante Fakten über Oberflächenbeschaffenheit, äußere und innere Unterschiede, Farbe und Dichte heraus.
Teile mir die Erkenntnisse Deiner Bemühungen in eigenen Worten mit.

c.) Lade ein Erinnerungs-Foto Deiner Forschungsarbeit am Gipfel hoch, dass Dich selbst oder einen persönlichen Gegenstand vor dem Hintergrund des Fels-Massives zeigt.


Die entsprechenden Antworten könnt Ihr direkt an mich oder mein GC-Profil senden und gelten als Logberechtigung - sollte etwas nicht in Ordnung sein, werde ich mich melden!

Viel Spaß und Freude mit diesem Ausflug in eine herrliche Ecke des Frankenwaldes.
schatzibobbers

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