Mit dieser Serie aus drei einfachen Geocaches für zwischendurch möchte ich euch den Verlauf der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Großburschla und Heldra näher bringen. Beide Dörfer ragten jeweils weit ins fremde Staatsgebiet herein und waren somit fast wie eine Enklave vom Feind umschlossen. Diese geographische Situation führt auch heute noch dazu, dass man auf den wenigen Kilometern zwischen Weißenborn (Hessen) und Wendehausen (Thüringen) dreimal die Grenze zwischen den Bundesländern überquert, was heute glücklicherweise kein Problem mehr ist.
Zu der Serie gehören die Caches:
- 19.03.1990 10:00 (Weißenborn - Großburschla)
- 13.11.1989 15:46 (Großburschla - Heldra/Bahnhof Großburschla)
- 11.03.1990 13:00 (Heldra/Bahnhof Großburschla - Wendehausen)
Jahrzehntelang wurde die Landschaft an diesen Stellen von Zäunen, Gräben und viel Beton zerschnitten. Familien und Freunde wurden von heute auf morgen voneinander getrennt. Jeder, der den "Eisernen Vorhang" täglich vor Augen hatte, egal von welcher Seite, litt in irgendeiner Weise darunter, hatte sich aber auch damit arrangiert.
Ein kurzer geschichtlicher Überblick:
- Juli 1945: Errichtung der sowjetischen Besatzungszone
- 1952: Errichtung der "5-km-Sperrzone" und des "500-m-Schutzstreifens"
- 1961: doppelter Stacheldrahtzaun und Spurensicherungsstreifen
- nach 1968: Streckmetallzäune und mehr Beobachtungstürme
- 1970er Jahre: Verminung des Geländes, Bau von Hundelaufanlagen und Selbstschussanlagen
- um 1980: Errichtung des Signalzauns 500 m vor der eigentlichen Grenze
- 13.11.1989 15:46: Öffnung der Grenze zwischen Großburschla und Heldra/Bahnhof Großburschla
- 11.03.1990 13:00: Öffnung der Grenze zwischen Wendehausen und Heldra/Bahnhof Großburschla
- 19.03.1990 10:00: Öffnung der Grenze zwischen Großburschla und Weißenborn
Eine Zeitzeugin drückt es ziemlich treffend aus:
"Das unbeschreibliche Gefühl 1989/90 werde ich nie vergessen: Endlich war unsere Heimat wieder vollständig!"
Zum Cache:
Die Grenzöffnung zwischen Großburschla und Heldra/Bahnhof Großburschla gehörte sicherlich zu den emotionalsten in der Wendezeit, da hier die Grenze zwei Dörfer, die nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind, hermetisch voneinander trennte. Schaut man sich Dokumentationen über die damalige Zeit an (ich möchte hier keine Links veröffentlichen; aber wer sucht, der wird sicherlich fündig), dann kann man die Beklemmtheit während der Trennung und die riesige Freude bei der Grenzöffnung mitfühlen.
Der Cache befindet sich in der Nähe des Rastplatzes "Im Lerchenfeld". Besuche die einzelnen Stationen, beantworte die Fragen und berechne anschließend die Final-Koordinaten.
Station 1: Hinweisschild
Die Uhrzeit der Grenzöffnung wurde auf diesem Schild nicht ganz genau angegeben. Berechne den Zeitunterschied zwischen der Uhrzeit auf dem Schild und der Uhrzeit im Cache-Titel in Minuten. A = ???
Station 2: Wegweiser
Hier findest du einen Fahrrad-Wegweiser. Wie weit ist es nach Treffurt und nach Heldra? Addiere beide Kilometerangaben. B = ???
Station 3: Gedenkstein
Gesucht ist die Länge der thüringisch-hessischen Grenze in Kilometern. C = ???
Station 4: Grenzstein
Hier befindet sich ein Grenzstein mit einer dreibuchstabigen Inschrift. Ermittle den Buchstabenwortwert (A = 1, B = 2 usw.) der Abkürzung. D = ???
Final
Du findest den Cache bei N 51° 08.(C-B-185) E 010° 11.0(A+D+30)