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Friedrich-Wilhelm-Stollen EarthCache

Hidden : 5/6/2017
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Dieser Earthcache führt Euch zum geologisch interessanten Friedrich-Wilhelm-Stollen – einst ein von Alexander Humboldt projektierter Entwässerungstollen für das nahe Bergwerk, heute ein sehenswertes Besucherbergwerk.


Im Tal der Thüringischen Muschwitz befinden sich Erzvorkommen, die einst eine große Bedeutung hatten. Vor allem der nordwestlich der Stadt Lichtenberg befindliche „Friedensgrubener Gang“ lieferte über mehrere Jahrhunderte Eisen- und Kupfererze. Darüber hinaus spielte dieser Gang im 20. Jahrhundert nochmals eine Rolle, als in einem Nachlesebergbau von 1936 bis 1967 Flussspat bergmännisch gewonnen wurde.

Bei der Mehrzahl der Vorkommen handelt es sich um hydrothermale Mineralgänge. Dieser Lagerstättentyp entstand durch aufsteigende heiße wässrige Lösungen, welche die verschiedensten Bestandteile enthielten. Beim Abkühlen bildeten sich daher mit vielerlei Mineralien gefüllte Gesteinsspalten („Adern“). Die häufigsten und daher wichtigsten nutzbaren Mineralien waren Spateisenstein (Siderit) und Kupferkies (Chalkopyrit) als Erze und der Flussspat (Fluorit) als Fluor-Rohstoff. In den oberflächennahen Bereichen bildete sich infolge von Verwitterung aus dem Spateisenstein der so genannte Brauneisenstein (Limonit), der häufig in einer besonderen Form als „Brauner Glaskopf“ vorliegt. Die Mächtigkeit, also die Dicke der Gänge konnte oft stark variieren: auf dem Friedensgrubener Gang schwankte die Mächtigkeit zwischen einigen Zentimetern bis hin zu fast zehn Metern. Der Abbau in den Gängen Friedensgrube und Rückersberg ist ab 1690 nachgewiesen. Die Anfänge des Bergbaues im Muschwitztal liegen jedoch mit Sicherheit weit davor.

Ende des 18. Jahrhunderts war der erzhaltige Teil der Lagerstätte in den oberflächennahen Bereichen fast abgebaut. Weiter in die Tiefe konnte man nicht vordringen, weil eindringendes Grundwasser diese Arbeiten unmöglich machte. Alle Versuche, das Wasser durch verschiedene Maßnahmen (Entwässerung durch einen „Wasserlösungsstollen“ zur Muschwitz, durch Wasser oder Menschen betriebene Pumpen) abzuleiten, blieben erfolglos. So war absehbar, dass die Friedensgrube trotz ausreichender Erzreserven in größerer Tiefe ihren Betrieb würde einstellen müssen.

Nachdem im Jahre 1791 die damalige Markgrafschaft Bayreuth an Preußen gefallen war, entsandte man ein Jahr später den königlich-preußischen Bergassessor Alexander von Humboldt in die neuen Landesteile. Er machte eine Bestandsaufnahme des Bergbaues und zahlreiche Vorschläge zur Behebung bestehende Missstände.

Im Falle der Friedensgrube griff er einen alten Vorschlag auf, die Wasserlösung der Friedensgrube nicht vom Muschwitz- sondern vom Selbitztal aus vorzunehmen. Das Selbitztal liegt dort, wo Selbitz, Lohbach und Muschwitz zusammen fließen, wesentlich tiefer als die Muschwitz auf Höhe der Friedensgrube. Allerdings müsste ein Wasserlösungsstollen, der vom heutigen Lichtenberger Stadtteil Blechschmidtenhammer herangetrieben würde, zwangsläufig einen Kilometer lang sein, bevor er die Friedensgrube überhaupt erreichen würde. Humboldt suchte nun einen Weg, um die Genehmigung für diesen Stollen dennoch zu bekommen. Er argumentierte mit drei bedeutenden Vorteilen dieser ungewöhnlich langen Vortriebsstrecke. Erstens würde man wegen des Höhenunterschiedes der Lagerstätte der Friedensgrube „Wasserlösung“ bis in mehr als hundert Meter Teufe verschaffen können. Zweitens war zu erwarten, dass man die südöstliche Fortsetzung des Beschert-Glück-Ganges entdecken könnte. Und schließlich hoffte er, weitere, bis dahin vollkommen unbekannte Erzvorkommen zu finden. Es wurden zwar alle Ziele Humboldts erreicht, jedoch blieb der Erfolg weit hinter den Erwartungen zurück. Insofern konnte durch den Friedrich-Wilhelm-Stollen der erwartete Fortbestand des Lichtenberger Erzbergbaues nicht längerfristig gesichert werden. Wegen Erschöpfung der Lagerstätten bzw. Unrentabilität wurde der Erzbergbau um das Jahr 1848 eingestellt.

Der Beginn des Vortriebs des Friedrich-Wilhelm-Stollens ist in einen Mauerstein („Auffahrungsstein“) des Stollens eingemeißelt. Auch das Jahr der Fertigstellung ist dort verewigt. Gründe für die lange Bauzeit dürften technische Probleme beim Vortrieb gewesen sein, aber auch politische Ereignisse. Die napoleonischen Kriege, die französische Besetzung von 1806 bis 1810 und schließlich die Eingliederung in das neu geschaffene Königreich Bayern werden wohl eine große Rolle gespielt haben.

Nach Erliegen des Erzbergbaues um 1850 stand das Zechenhaus des Friedrich-Wilhelm-Stollens leer. Erst im Jahre 1865 fand das Königreich Bayern einen Käufer: Carl Friedrich Porst und seine Frau Katharina erwarben das Gebäude. Sie funktionierten es zu einer Gaststätte um, die bis heute im Familienbesitz ist. Interessant ist, dass das Wasser dieses Entwässerungsstollens bis 1972 die einzige Wasserversorgung der gesamten Gaststätte darstellte! Es fließt auch heute noch konstant mit einer Schüttung von 7 – 12 Liter/Sekunde.

Der Stollen hatte keinen Nutzen mehr und geriet lange in Vergessenheit, wurde aber 1988 unter Denkmalschutz gestellt. Um den Verfall des Stollens zu stoppen, wurde 1993 der „Förderverein Friedrich-Wilhelm-Stollen e. V.“ gegründet. Eine Gruppe von heimatverbundenen Enthusiasten hat inzwischen ein Besucherbergwerk geschaffen, das auf 200m begehbar ist. Dazu war auch die Installation einer aufwendigen Bewetterung (Be- und Entlüftung) notwendig. Aktuell stoppt ein Verbruch die vollständige Begehung; an der Beseitigung wird gearbeitet. Viele weitere Details zu den Aktivitäten der letzten 25 Jahre erfahrt ihr bei einem Besuch des Bergwerks (und des Gasthofs). Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet ihr unter Friedrich-Wilhelm-Stollen .

Quelle: „Erzbergbau um Lichtenberg und der Friedrich-Wilhelm-Stollen“ - Archiv des Fördervereins  (Autor Peter Köstner).

Beantworte die folgenden Fragen an den einzelnen Stages und sende die Antworten per E-Mail an FW.Stollen@web.de oder über mein Profil per E-Mail oder via GC Messenger an mich. Danach kannst Du diesen EarthCache loggen. Falls es ein Problem mit Deiner Antwort geben sollte, so melde ich mich, um es zu lösen.

STAGE1         Woher kommt das Wasser, das hier in den Lohbach fließt (Hinweis im Listing) ?

STAGE2         Welches Gestein ist gegenüber dem Mundloch vermauert?

Welche Mineralien sind in diesem Gestein zu sehen?

Betrachte die Sinterbildungen im Stollen:
welche Farben siehst Du (nenne mindestens 3)?

Auf welche Mineralien lassen diese Farben schließen (nenne mindestens 3, Infos aus dem Listing können verwendete werden)?

Welches Edelgas tritt im Stollen aus? Welche besondere Eigenschaft hat dieses Edelgas?

Zwischen dem Querschlag und der zweiter Mauerung stehen zwei völlig unterschiedliche Gesteinsschichten an. Welche sind es? Wie sind sie entstanden?

STAGE3         Was ist hier zu sehen? Wozu dient dieses Objekt?

Optional: mache ein Bild von Dir am oder im Stollen (ohne Spoiler).

 

Additional Hints (No hints available.)