Das weiße Kreuz geht in die Zeit des Kulturkampfs zwischen dem Königreich Preußen mit Reichskanzler Otto von Bismarck und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX zurück.
Im Jahr 1875 wurden durch ein Gesetz alle geistlichen Orden verboten.
Höhepunkt war der Abbruch der diplomatischen Beziehung zum Vatikan, die Inhaftierung von Pfarrern und Bischöfen, sowie die Ausweisung von Geistlichen.
In der Zeit des Kulturkampfs macht der tief im Glauben verwurzelte Waldbreitbacher Schreinermeister Stefan Becker ein Gelöbnis:
"Wenn wir in der nächsten Zeit einen neuen Pastor nach Waldbreitbach bekommen
und die Glaubensangelegenheiten zu Gunsten der Katholiken ausgehen,
dann setze ich auf den Felsen hoch über dem Hahnenstein ein Gedenkkreuz."
Mit Papst Leo XIII. kam ein neuer Papst, mit dem Bismarck eine neue Politik der Annäherung an die katholische Kirche begann.
Der Kulturkampf fand 1887 ein Ende.
1891 machte Becker sein Versprechen wahr und installierte mit seinem 9 Jahre altem Sohn Peter ein Kreuz aus Eichenholz.
Der Felsen war damals nicht begehbar. Daher war es ein gefährliches und kraftraubendes Vorhaben, das Kreuz mit Seilen von der Wiedtalstraße auf die steile Felskuppe zu ziehen.
Der Aussichtspunkt "Weißes Kreuz" liegt auf einer Höhe von etwa 170m. Von hier aus bietet sich eine tolle Sicht auf die Wied mit Waldbreitbach im Hintergrund.
Familie Becker pflegt das Kreuz seit 1891.
Der Multi.
Los gehts bei N50° 33.140 E007° 25.537,
hier kann auch geparkt werden.
Von hier aus folgt ihr dem Wanderweg "Bärenkopp".
An Stage 1 , dem Alten Jüdischen Friedhof befindet sich eine Infotafel:
Daniel Jonas wurde 18AB geboren,
Isaak Levy verstarb im Jahre 19CD
Stage 2 , am weißen Kreuz findet man eine Messingplakette:
Willi Boden spendierte 19EF das Holz zur Erneuerung.
Hans Becker und Toni Linzenbach stellten 19GH den Betonsockel.
Das Finale findet Ihr bei:
N 50° 33. CH (B+C)
E 007° 26. FAE
Wichtiger Hinweis:
Hier handelt es sich um ein Naturschutzgebiet/Biotop/FFH-Gebiet, die offiziellen Wege müssen zu keiner Zeit verlassen werden.
Aus diesem Grund habe ich auch auf jegliche Gimmicks verzichtet.
Wer also eine "Technik-die-begeistert-blinkiblinki-ramalamadingdong-Dose" erwartet, sollte sich den 1,7 km Anstieg ersparen
Festes Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit sind absolut von Vorteil.
Viel Spaß und eine schöne Aussicht (Bilder vom Kreuz sind natürlich gerne gesehen)