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Fackelträger der Nation |Torchbearer of the Nation Multi-cache

Hidden : 8/22/2016
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


 

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Der einminütige Trailer der WDR Dokumentation "Geheimnis Burg Vogelsang" ist eine gute Einstimmung für den Rundgang über die Anlage. Die gesamte 45-minütige Doku kannst
du dir am Ende des Listings abrufen.



English Version
"Torchbearer of the Nation": "Ordensburg" Vogelsang
Aside from the "Reichsparteitagsgelände" en Nuremberg, the remains of the West Wall and the "KdF-Seebad Prora" on the island Rügen, Vogelsang is the greatest architectural legacy of the "Third Reich". This tour will lead you to the most interesting places of the "Ordensburg". You will learn what the Nazis intended to effect with these buildings and how they tried to translate it into an architectural language.


You are about to download a pdf-file that contains the English version of this geocache-listing. As the cache owner, I herewith guarantee that this file is safe to download although it has not been checked by Groundspeak or by the reviewer for possible malicious content.


 



Deutsche Version
"Fackelträger der Nation": "Ordensburg" Vogelsang
Neben dem Reichparteitagsgelände in Nürnberg, den Resten des Westwalls und dem KdF-Seebad Prora auf Rügen ist Vogelsang die größte bauliche Hinterlassenschaft des "Dritten Reiches". Dieser Rundgang führt dich zu den historisch und architektonisch interessantesten Plätzen der "Ordensburg". Du wirst erfahren, was die Nationalsozialisten mit dieser Anlage bezwecken wollten und wie sie versuchten, dies architektonisch umzusetzen.


"Ihr seid die Fackelträger der Nation. Ihr tragt das Licht des Geistes voran im Kampfe für Adolf Hitler". So lauteten die Worte neben dem "Fackelträger", der
5 Meter hohen martialischen Figur des Bildhauers Willy Meller, die den neuen "Nationalsozialistischen Herrenmenschen" darstellen sollte. Darunter war ein Hakenkreuz eingraviert.

 


Der muskulöse Hüne ist nackt, nur auf der rechten Schulter trägt er einen wehenden Umhang. In der rechten Hand hält er eine Fackel, die linke hat er kämpferisch zur Faust geballt. Sein Blick geht in die Ferne. Das Relief aus Muschelkalk ist die größte heute noch erhaltene Skulptur in Vogelsang. Die Platten mit dem Hakenkreuz und dem Namen "Adolf Hitler“ wurden von den alliierten Besatzungstruppen nach dem Krieg entfernt. Daneben zeugen zahlreiche Einschusslöcher von der Wut der Besatzungstruppen auf Nazideutschland.

Mit 3 "Ordensburgen" wollte die NS-Führung 1934 die Außengrenzen des "neuen Deutschland" markieren und gleichzeitig Schulungsbauten für die künftige Partei-Elite errichten: Crössinsee im Osten, Sonthofen im Süden und Vogelsang im Westen. Die Umsetzung dieser Pläne wurde der "Deutschen Arbeitsfront" (DAF) unter Robert Ley übertragen. Mit der Namensgebung wollte das Regime an den mittelalterlichen "Deutschen Orden" anknüpfen, dessen Ordensritter im 12. Jahrhundert die Kreuzzüge zur Befreiung des "Heiligen Landes" anführten.
Im "Dritten Reich" sollte die "NSDAP" den Orden bilden, die "Ordensjunker" als neue "Herrenmenschen" zu seinen Rittern werden, die dem "Hochmeister" des Ordens, Adolf Hitler, in seinen "heiligen Krieg" folgen sollten.


"Ordensjunker" und mittelalterlicher Ritter

1934 begann Clemens Klotz, "Architekt der Reichsleitung für die Errichtung der Schulungsbauten der NSDAP", mit dem Bau von Vogelsang.


"Erster Spatenstich von Burg Vogelsang bei Gemünd/Eifel"
 

Um die Anlage am geplanten Ort zu realisieren, waren Sprengungen nötig, die ganze Gebirgsstrukturen veränderten. Zeitweise waren 1.500 Arbeiter mit der Bewältigung des Abraums beschäftigt. 1936 war der erste Bauabschnitt mit dem Kernbereich um den "Adlerhof", "Kameradschaftshäusern" und "Thingplatz" fertig. Bis 1938 folgten die "Hundertschaftshäuser", die "Burgschänke" und die Sportanlagen.
In einem dritten Bauprojekt sollte das
"Haus des Wissens" errichtet werden, ein turmartiger Kubus mit einer Kantenlänge von 100 x 300 Metern. Wie eine Kathedrale hätte das zentrale Gebäude den gesamten Komplex überragt - unter anderem sollte hier einen Saal für 2.000 Gäste geschaffen werden.



Modell von Vogelsang mit dem „Haus des Wissens“ als zentralem Gebäude-Komplex
 


Innenhof des „Haus des Wissens“
(Zeichnung des Architekten Clemens Klotz aus dem Jahr 1939)
 
 
"Wandelhalle" im "Haus des Wissens"
(Zeichnung des Architekten Clemens Klotz aus dem Jahr 1939)


Doch nach 1938 lag die Priorität des NS-Regimes auf dem Ausbau des Westwalls und so wurden nur noch die Sockelmauern des Hauses fertiggestellt. Mit Kriegsbeginn 1939 wurden schließlich auch die letzten Bautätigkeiten eingestellt. Die belgischen Besatzungstruppen nutzten nach dem Krieg die Mauern für ihre Kaserne "Van Dooren".
Als weitere monumentale Erweiterung der Anlage wollte Robert Ley bei jeder der drei "Ordensburgen" ein "Kraft durch Freude (KdF)-Hotel" mit 2.000 Betten bauen lassen. Auch diese Pläne wurden niemals umgesetzt.

Offiziell sollte die neue Anlage der Schulung der politischen Elite der NSDAP dienen. Doch zu reinen Schulungs- und Erziehungszwecken hätten auch einfache, funktionale Gebäude ausgereicht.
Die Überfrachtung des gesamten Geländes mit NS-Symbolik deutet eher darauf hin, dass die NS-Führung mit Vogelsang vor allem eine identifikationsstiftende, machtvolle Selbstinszenierung nationalsozialistischer Weltanschauung in landschaftlich herausgehobener Position schaffen wollte - weithin sichtbar, wie eine Kirche. Im unteren Bereich des Turmes gab es den sogenannten "Kultraum":


Im Zentrum stand die ebenfalls von Willy Meller entworfene Skulptur "Der neue Mensch". Im Unterschied zum "Fackelträger" sah diese Figur den auf ihn zukommenden Besucher frontal an und begrüßte ihn mit erhobenem rechten Arm. Zu beiden Seiten waren in Bronzebuchstaben die Namen der 16 "Gefallenen der Bewegung" vom "Hitler-Putsch" am 9. November 1923 angebracht.
Vor der Figur war ein Hakenkreuz in den Boden eingelassen. Der angrenzende Schulungsraum lag tiefer und war durch drei Stufen vom
"Kultraum" getrennt. Nur ausgewählte Besucher durften durch einen abgedunkelten, mit Hakenkreuz-Fahnen geschmückten Gang zum "Allerheiligsten" vordringen.
Auch bei dieser Inszenierung drängt sich wiederum die Assoziation mit einer Kirche auf: Der
"Kultraum" nahm die Funktion des Altarbereichs ein, in der eine mittlere Führungsebene der NSDAP ihre Märtyrer und ihren "Neuen Herrenmenschen" huldigen konnte. Die "Junker" sollten nach Ihrer Ausbildung diesem Idealbild entsprechen und als "Priester" der neuen "Ersatzreligion Nationalsozialismus" den Glauben an die uneingeschränkte Führerschaft Hitlers verkünden und in die Welt hinaus tragen.

 


NSDAP-Kreisleitertagung auf Vogelsang (22.-29.04.1937)


Hier konnte man sogar heiraten: Bei den sogenannten "braunen" Hochzeiten betraten die Brautleute nach der standesamtlichen Trauung den "Kultraum", um dort ihre Ehe mit "Blut und Ehre" zu besiegeln.



Heute sind nur noch die drei Holzstützen vorhanden, auf denen der "Neue Mensch" einmal gestanden hat.

Die Bewerbungsvoraussetzungen für die
"Ausbildung" in der "Erziehungsburg" Vogelsang waren: 25-30 Jahre alt, Mitglied in der NSDAP, arische Abstammung und körperliche Fitness. Auf dem Schulungsprogramm standen neben der körperlichen Ausbildung drei Hauptgebiete: Rassenpolitische, geopolitische und geschichtspolitische Schulung. Damit bewegte man sich lediglich im Bereich der Propaganda. Doch das passte in Hitlers Konzept der Jugenderziehung im "Dritten Reich":

"Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend. Ich werde sie in allen Leibesübungen ausbilden lassen. Ich will eine athletische Jugend. Das ist das Erste und Wichtigste. So merze ich die Tausende von Jahren der menschlichen Domestikation aus. So habe ich das reine, edle Material der Natur vor mir. So kann ich das Neue schaffen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend. Am liebsten ließe ich sie nur das lernen, was sie ihrem Spieltriebe folgend sich freiwillig aneignen. Aber Beherrschung müssen sie lernen. Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die Todesfurcht besiegen lernen. Das ist die Stufe der heroischen Jugend".
[aus: Hermann Rauschning, Gespräche mit Hitler, Zürich, New York 1940, S. 23]

De facto sollten hier verwendungsfähige Werkzeuge für den Willen des
"Führers" geschaffen werden. Das "Primat der Tat" stand im Vordergrund: Militärisch-sportlich körperlicher Drill auf den umfangreichen Sportanlagen in Vogelsang.



Hitler besucht Vogelsang (1937)


Ein ehemaliger "Junker" beschreibt den Tagesablauf: "6 Uhr Wecken und Frühsport, Morgentoilette, Stubendienst. 7 Uhr: Flaggenparade. 7.15 Uhr: Frühstück im Speisesaal. Ab 8 Uhr wurde die Tagespresse zusammengefasst und über das Weltgeschehen diskutiert. 10 Uhr: Vorlesung im Hörsaal. 12.15 Uhr Tagesbefehlsausgabe. 13 Uhr: Mittagessen. 14.30 bis 17 Uhr: Sport. 17.30 Uhr: Arbeitszeit im Kameradenkreis. Nacharbeiten und Pflege der Uniform. 22 Uhr: Nachtruhe. Das Taschengeld betrug eine Mark täglich, es wurde alle zehn Tage ausgezahlt."
Zwischen 1936 und 1938 besuchten lediglich 800 Auszubildende in 3 Jahrgängen Vogelsang. Mit Kriegsausbruch wurde die Anlage der Wehrmacht übergeben und die Auszubildenden entweder an die Front oder zur Verwaltung der besetzten Gebiete in den Osten geschickt. Über 400 "Junker" wurden im "Reichskommissariat" Ukraine und „Ostland“ (Lettland Litauen, Teile Weißrusslands) eingesetzt. 80 "Junker" waren als "Gebietskommissare" für den Einsatz von Zwangsarbeitern, die Ausbeutung der besetzten Gebiete sowie "Umsiedlungsmaßnahmen" für die jüdische Bevölkerung mitverantwortlich. Ehemalige "Ordensjunker" waren auch an Massakern an der Zivilbevölkerung beteiligt. Die neue Dauerausstellung in Vogelsang, "Bestimmung: Herrenmensch", deren Besuch wir unbedingt empfehlen möchten, geht genauer auf diese Fälle ein.



Vogelsang mit Bombenschäden im Februar 1945


Nach dem Krieg nutzten zunächst britische und ab 1950 belgische Besatzungstruppen Vogelsang und das umgebende Gelände als Truppenübungsplatz. Seit 2006 ist das Gelände im Herzen des "Nationalpark Eifel" wieder der Öffentlichkeit zugänglich. 2013 wurde die gesamte 140 Hektar große Anlage unter Denkmalschutz gestellt.

Übrig geblieben sind architektonische Relikte, deren Symbolik vom Sendungsbewusstsein eines NS-Staates zeugen, der sich selbst und das deutsche Volk auserwählt sah, die übrige Menschheit zu unterwerfen oder zu vernichten. Der "Junker" als gezüchteter Prototyp des neuen "Herrenmenschen" sollte die Fackel in Hitlers Feldzügen vorantragen. Dabei haben die leuchtenden "Fackelträger" Deutschland in die dunkelste Epoche seiner Geschichte geführt.

Niemand hat diesen "Fackelzug in die Katastrophe" so treffend dargestellt wie A. Paul Weber, der bereits 1931/32 mit der Lithografie "Deutsches Verhängnis" die Katastrophe vorhersah:


Zum Cache

Der Multi führt dich über rund 5 km an 19 Stationen zu allen architektonisch und historisch interessanten Orten der Anlage. An 16 Stationen musst du Bilder aus der Fotocollage erkennen und dem Stationsbuchstaben zuordnen. An den meisten Stationen stehen Tafeln mit ausführlichen, mehrsprachigen Infos und Fotos zum historischen Ort. Am Eingangsbereich, der Burgschänke und den Sportanlagen befinden sich die Infotafeln etwas weiter entfernt von den Stationen, deshalb haben wir sie als Referenzpunkte 1-3 angelegt.


Alle Informationen zu Vogelsang (Geländeplan, Infobroschüre etc.) findest du hier:


 



Die Fotocollage gibt es hier in guter Qualität
[20 Bilder für 16 Stationen: 4 falsche Bilder bleiben am Ende übrig]:


 


Wenn du alle Zahlen zusammen hast, empfehlen wir dir eine Pause im Besucher-Café. Hier kannst du in aller Ruhe die Finalkoordinaten errechnen. Anschließend empfiehlt sich der Besuch der neuen Dauerausstellung "Bestimmung: Herrenmensch" (Eintritt: 8 €). Hier werden viele Aspekte des Multis wieder aufgenommen und vertieft.

Final: Den Cache findest du bei:

N50° 3 (M - I). (B - K - L) (D - H) (N + F - G)
E006° 2 (J - E). (P + O - A) (C - F) (M + E - J)


Infos zum Bonus (GC6VYBV) im Logbuch...


Wer sich intensiver mit Vogelsang beschäftigen möchte kann, dem haben wir hier die ganze 45-minütige WDR-Doku von 2015 bereitgestellt:



Free counters!
 


Quellen und Bildnachweise:
Dauerausstellung in Vogelsang: "Bestimmung Herrenmensch: NS- Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen"
Monika Herzog: Architekturführer Vogelsang, 2006
Harald Scholtz: Die "NS-Ordensburgen", in: VfZ 15 (1967) Heft 3, S. 269 - 298
Christian Gödecke: NS-Ordensburgen. Relikte des Wahns, 2011
Franz Albert Heinen; Christina Threuter: Vogelsang - Im Herzen des Nationalparks Eifel. Ein Begleitheft durch die ehemalige "NS-Ordensburg", 2012
Franz Albert Heinen: Ordensburg Vogelsang: die Geschichte der NS-Kaderschmiede in der Eifel, 2014
Franz Albert Heinen: NS-Ordensburgen: Vogelsang, Sonthofen, Krössinsee, 2011
Geoff Walden: Third Reich in Ruins
Bundesarchiv Koblenz
VG Bild-Kunst, Bonn
Wikipedia


 

Additional Hints (Decrypt)

Fgntr T (Ohetfpuäaxr/Pnfgyr-gnirea): Nz Raqr qre hzynhsraqra Grenffr/Ng gur raq bs gur fheebhaqvat greenpr
Xbagebyyfhzzr/Purpxfhz: N-C = 148
Svanyr: Qvr Nynez-Nhsxyrore qvrara ahe qre Nofpuerpxhat iba Zhttrya
Fpuybff/Xrl-Pbqr = P X Y A

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)