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Total abgefahren #3 - Der Earthcache EarthCache

Hidden : 3/31/2016
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Die vorgegebenen, deutlich sichtbaren Wanderwege, welche oft noch zusätzlich durch Geländer und Bänke ausgestaltet wurden, müssen für den Earthcache zu keiner Zeit verlassen werden. Dies zu eurer Sicherheit.


Dies ist ein EC, der anlässlich unseres Events "Total abgefahren" am 04.09.2016 published wurde.

oder: Mit 700 km/h ins Tal gerast


Ihr begebt euch auf eine Zeitreise, weit zurück in die Vergangenheit, als dieser Teil der Erde noch nahe dem Äquator lag, von riesigen Schachtelhalmen bewachsen war und meterlange Gliederfüßer und anderes urzeitliches Getier durch das Unterholz krochen. Unser blauer Planet war wieder einmal von großen vulkanischen Aktivitäten betroffen.

Im Nordosten von Chemnitz liegt der Zeisigwald-Vulkan. Kaum zu glauben, aber auch hier an diesem heute eher ruhig und beschaulich anmutenden Ort im Zeisigwald war vor ca. 290 Mio. Jahren in der Zeit des Perm aktiver Vulkanismus zu erleben.

Noch liegt alles ruhig und verschlafen vor der aufgehenden Morgensonne. Jahrmillionen schläft er schon, der Vulkan unter dem Beutenberg und heute ist ein Tag wie jeder andere. Oder doch nicht? Langsam erwacht die Natur. Auf den Blättern der riesigen Schachtelhalme und Farne liegt der Morgentau, welchen die Sonne langsam aufsaugt und im Unterholz des Urwaldes kreucht und fleucht allerlei Getier.

Plötzlich fängt die Erde an zu zittern. Es wird stärker und stärker. Das Zentrum liegt ganz in der Nähe und die Tiere der Wildnis spüren es, nichts wird am Abend mehr so sein wie es am frühen Morgen war. Mit jeder Erschütterung flüchten immer mehr der urzeitlichen Geschöpfe, weg - nur weit weg von hier.

Tatsächlich geschieht das Unfassbare: Der Vulkan unter dem Beuthenberg erwacht. Kilometer hoch schießt eine Wolke aus dem Schlot des Berges und nur Sekunden später rast ein pyroklastischer Strom mit 700km/Stunde den Hang hinab und füllt eine Caldera mit einem glühend heißen Gemisch aus feinster Asche und kleinen Gesteinstrümmern. Wieder und wieder kämpft der Vulkan in dieser Art gegen seinen Untergang. Als er vielleicht nach Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden verstummt, erinnert nur noch eine mit feinster Asche gefüllte Caldera an sein Bestehen. Unter der Asche ist alles Lebende begraben, für Jahrmillionen verborgen.


Als Ablagerungen dieses Vulkanausbruches finden wir heute hauptsächlich Lapilli-führende Aschentuffe, die sich aus dichten Glutwolken absetzten. Während es sich bei Asche um Korngrößen kleiner als 2 mm handelt spricht man bei Korngrößen von 2 bis ca. 64 mm von Lapilli und dieses unabhängig von der Gesteinsart. Zusammen bilden sie den Zeisigwald-Tuff, ein attraktives und leicht zu bearbeitendes Gestein, das seit dem frühen Mittelalter vielfach als Werk- und Dekorstein Verwendung fand.

Vulkanische Aschen sind Bestandteile pyroklastischer Sedimentabfolgen. Die lockeren pyroklastischen Sedimente werden auch als Tephra bezeichnet. Wenn diese verfestigt sind, spricht man von pyroklastischen Gesteinen. Der Anteil vulkanischer Asche innerhalb einer pyroklastischen Abfolge wächst mit zunehmendem Abstand zum Herkunftsort, d. h. zum entsprechenden Vulkan. Ab einer bestimmten Entfernung zum Vulkan bestehen die pyroklastischen Sedimente eines Ausbruches ausschließlich aus Asche.

Wird vulkanische Asche zu einem pyroklastischen Gestein verfestigt (lithifiziert), wird dieses als Tuff oder genauer Aschentuff bezeichnet, sofern es mehr als 75 % Aschepartikel enthält.

Nach der Ablagerung können die enthaltenen Komponenten zum Teil aufgeschmolzen und bei der Abkühlung regelrecht miteinander "verschweißt" werden. Verschweißte Tuffe aus pyroklastischen Fließablagerungen werden auch Schmelztuffe oder Ignimbrite (von lat. ignis "Feuer", imber "Regen") genannt. Ignimbrite sind daher nur eine spezielle Ausbildung eines Tuffs und bestehen meist aus sehr kompakten, oft recht dicken Lagen, die einem oder auch mehreren, schnell hintereinander folgenden Stromereignissen entsprechen. Mit dem bloßen Auge sind Schmelztuffe bzw. Ignimbrite von Lava oft nur schwer zu unterscheiden.

Der EC führt Euch in den ehemaligen Findewirthschen Steinbruch. Johann Michael Findewirth (1750 -1822) war Hilbersdorfer Ortsrichter, Gutsbesitzer und Steinmetzmeister und gilt als einer der Begründer des traditionsreichen Hilbersdorfer Naturstein-Gewerbes.

Das Objekt ist jederzeit öffentlich zugänglich. Benutzt dabei bitte den Zugang über die angegebenen WP's und verlasst die offiziellen Wege nicht. Trotzdem Achtung: Nicht alle Kanten sind mit Geländern gesichert und es kann an einigen Stellen immer wieder zu unkontrollierten Gesteinsabgängen kommen.


Quellen:
Wikipedia,
Der Zeisigwald, Hrsg. Museum für Naturkunde Chemnitz, ISBN 978-3-00-030039

Die Antworten zu den Fragen können nur aus den Vor-Ort Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Listing abgeleitet werden. Es gibt an den WP's und am EC keine Schilder, aus denen die Antworten abgeleitet werden können. Beantworte bitte folgende Fragen:

1. Ihr steht am WP1: Beschreibt das direkt vor Euch anstehende Tuffgestein bezüglich seiner Schichtung, Färbung und Schichtenhöhe.

2. An den Koordinaten des Caches (WP2) steht Ihr an der ehemaligen unteren Kante des Ratssteinbruchs und blickt auf die gegenüberliegende Bruchkante.

2.1. In welcher Himmelsrichtung verläuft sie und wie ist - ebenfalls in dieser Richtung und horizontal betrachtet - der für den Zeisigwaldtuff typische Farbverlauf.

2.2.Schätze die Maße des Abbauraumes vor dir: Länge, Breite und Höhe! Bei einem spezifischen Gewicht von 1,8 t/m³ wurden ca. wie viel Tonnen Gestein abgebaut?

3. Ihr steht am WP3 und damit am Ende des erlaubten Weges: Hier findet Ihr direkt am Wegrand Bruchstücke des Zeisigwaldtuffs. Beschreibe dessen Beschaffenheit: Körnung, Färbung, Homogenität des Gesteins. Befindest du dich innerhalb der pyroklastischen Abfolge eher näher oder weiter entfernt vom Herkunftsort, also dem Ausbruchsort des Vulkans?

Sendet uns die Antworten vor oder gleichzeitig mit dem Log per Email und über ein Bild im Log mit Euch und dem GPS, auf welchem im Hintergrund ein Geländeteil zu sehen ist, würden wir uns sehr freuen. Ebenso sind Bilder zur Natur im Steinbruch aus allen vier Jahreszeiten gern gesehen. Selbstverständlich ist dies keine Logbedingung. Bitte keine Bilder und Logs, die die Antworten verraten. Ihr könnt natürlich sofort loggen. Wenn etwas nicht stimmen sollte, melden wir uns.

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