Die Opferstätten waren zugleich auch Thingstätten: Hier versammelten sich die "Freien" regelmäßig zum Volksgericht unter freiem Himmel.
Der Ort war nicht zufällig gewählt. In der Heide zwischen Wüllen und Wessum kreuzten sich die alten Heerwege Münster-Vreden und Coesfeld-Deventer. Vor fast 900 Jahren übernahmen die Dynasten das Femegericht als Lehen. Später fand hier das Herrschaftsgericht der Edelherren von Ahaus und Ottenstein statt. Seit dem 15. Jahrhundert schließlich oblag das Gogericht am Steenern Crüce den Fürstbischöfen von Münster. Zur Zeit der fürstbischöflichen Regierung sprachen von 1406 bis 1803 23 Richter Recht unter dem Steenern Crüce. Vor das Gericht, so Funke, gehörten Privatstreitigkeiten und Verbrechen. Die Richter nahmen auch Testamente und Verträge auf. Todesurteile durften nach der Gründung des Hofgerichts in Münster 1570 vom Gogericht nicht mehr stelbstständig gefällt werden.
Selbst als Ahaus 1811 unter Napoleon dem französischen Kaiserreich einverleibt wurde, blieb die Gerichtsbarkeit am Steenern Crüce bestehen.
Erst als Ahaus zu Preußen kam endete die mehr als 1000 Jahre alte Gerichtstradition - am 1. April 1815 als Richter Greving "die letzte Verhandlung leitete und dem Gerichte ton Steenern Crüce die Grabrede hielt", wie es in der Abhandlung Funkes heißt.
Original im Museum
Mit der Aufhebung des Gerichts verfiel auch das ursprünglich Sandsteinkreuz unter dem seit dem 11. Jahrhundert die Gerichtsverhandlungen stattgefunden hatten. Es handelte sich vermutlich um ein "Schwesternkreuz" des bekannten "Herrgotts von Bentheim".
Das Bentheimer Kreuz war vor 100 Jahren auch das Vorbild für das neue "Steenern Crüce", das der Stadtlohner Bildhauer Johann Brinkamp schuf. Die Reste des Ursprungskreuzes wurden 1908 in das Provinzialmuseum-Museum Münster, dem heutigen Landesmueseum, gebracht. Das neue Steernen Crüce steht seit 30 Jahren wegen der neuen Straßenführung nicht mehr genau an der alten Thingstätte.
Quelle : Alte Gerichtsstätte: 1000 Jahre Rechtsprechung am "Steenern Crüce" - Münsterland Zeitung – 17.Juli 2009
Nun zum Cache:
An diesem Ort der Ruhe müsst ihr zunächste eine Aufgabe lösen, um an die Gerichtsakte zu gelangen. Ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld ist gefragt. Geht pfleglich mit der Umgebung und der Konstruktion um. Nach dem Loggen ist ein Vertauschen gewünscht.