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Bombenstimmung - Reloaded in memory of D. Boelck Traditional Geocache

Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Nachdem am alten Standort der Cache dauernd verloren ging, ist er nun umgezogen und als ANGELCACHE in 7-8 m Höhe zu finden. Der Cache ist in einem Gebiet versteckt, in welchem weitere elf Blindgänger aus dem II. Weltkrieg vermutet werden, daher der Name.


Zum Umzug nutze ich die Gelegenheit, auf ein Schicksal im 2. Weltkrieg aufmerksam zu machen, dass mich schon 2014 bei der Erst-Recherche berührte: Damals war Detlef Boelck in luftiger Höhe auf dem Turm des Kieler Rathauses als Alarmposten abgestellt, er beobachtete und meldete den Anflug der allierten Bomeberverbände und notierte die Bombenangriffe, deren Dauer und die Zerstörungen.  Am 4. Mai 1945 notierte Detlef Boelck in seinem Tagebuch den letzten Alarm, den 633. Für Geschichtsinteressierte ein erster Einstieg: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/zeitreise/Zeitreise-Der-Mann-im-Feuersturm,zeitreise2528.html

Nun aber zu Anlass und Ort dieses Cacheshier in Meimersdorf:

Alles hat eine Geschichte oder es gibt zumindest Geschichten darüber. Besonders interessant sind die seltenen Momente, in denen Vergangenheit und Gegenwart einander begegnen. Aufhänger für diesen Cache sind die zahlreichen Bombenentschärfungen rund um Meimersdorf. Die Vorbereitungen für die letzte Entschärfung konnten wir vom Fenster unseres Abstellraums verfolgen. In dem Abschnitt, in welchem ich diesen Cache versteckt habe, werden mindestens 11 weitere Blindgänger erwartet.

Wieso sind in der Umgebung von Meimersdorf auf den Feldern so viele Blindgänger?

Ich fing an mich über die Zeit 1939 bis 45 in Kiel mit dem Schwerpunkt Bomberangriffe zu informieren. Die Quellen sind äußerst spärlich, ergreifende Zeitzeugenberichte schildern das Leid und das Grauen oder Bücher behandeln bestimmte militärische Aspekte, die das Leben der Verfasser prägten.  Speziell zu Meimersdorf gibt es keine Berichte und auch keine Dorfchronik. Trotzdem ist der Ausflug in diese dunkle Zeit der Stadtgeschichte und die Antwort auf die aufgeworfene Frage möglich:

Die Vorbereitungen für die Verteidigung begannen in Kiel bereits vor dem Beginn des 2. Weltkrieges, da davon ausgegangen wurde, dass Kiel als Reichsmarinehafen eines der ersten Ziele bei Angriffen sein würde.

Diese Einschätzung erwies sich leider als zutreffend. Hinsichtlich der Bomberangriffe rangierte Kiel mit 90 Luftangriffen, 633 Alarmen und 29.946 Tonnen abgeworfenen Bomben auf Platz 6 direkt hinter Duisburg. Am Ende des 2. Weltkrieges waren in Kiel 35% aller Wohngebäude zerstört, 40% beschädigt und vielfach nicht wieder aufzubauen. Ferner waren große Teile der Infrastruktur und der öffentlichen Gebäude zerstört. Im Verhältnis zu anderen Städten sind 2.900 Bombenopfer dagegen traurig genug, aber statistisch sehr gering. 167.000 Menschen wurden obdachlos.

Der Grund für die eher geringen Opferzahlen und auch die zahlreichen heutigen Blindgänger im Umland werden auf die oben bereits erwähnten Vorbereitungen zum Schutz des Reichsmarinehafen zurückgeführt.

Zum passiven Schutz der Zivilbevölkerung, Schiffen und Anlagen wurden eine ganze Reihe von Bunkern, Luftschutzstollen, Deckungsgräben und Feuerlöschteichen angelegt, so dass Kiel deutlich besser als andere Großstädte vorbereitet war. Zudem wurden im Kriegsverlauf große Teile der Zivilbevölkerung in das sichere Umland evakuiert.

 Zur aktiven Abwehr von Luftangriffen wurde ein Luftmeldesystem eingerichtet und es wurden drei tief in das Umland gestaffelte Verteidigungsringe von Flakbatterien gebildet (siehe Karte). In einigen dieser alten Stellungen sind ebenfalls Caches versteckt (bspw. GC106XR).

Anfliegende Bomberverbände wurden bereits 10 km vor den Abwurfgebieten erfasst und angegriffen. Anders als zu heutigen Zeiten waren die Treffer- und Abschussquoten mit unter 5% allerdings sehr gering, so dass die Strategie war, die Bomber durch massiven Flakbeschuss entweder räumlich oder in größere Höhen abzudrängen bzw. das Erreichen der Abwurfstelle zu verhindern. Durch diese Strategie gingen große Teile der Bombenlast durch vorzeitigen Abwurf bzw. größere Streuung im Umland nieder oder es wurden die umgebenden Flakstellungen direkt angegriffen.

Die Reste werden seit dem Jahr 2010 vermehrt unschädlich gemacht, da seitdem Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes bei der Erschließung neuer Gebiete verbindlich vorgeschrieben sind. Die Karten der USAF als wichtigste Quelle zur Identifikation von Blindgängern wurden erst in den letzten Jahren freigegeben.

Additional Hints (Decrypt)

sryqfrvgvt, 7-8 z Uöur, teüa, RPN resbeqreyvpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)