s war einmal vor langer, langer Zeit da lebte eine kleine Prinzessin im Laxenburger Schloß. Die Prinzessin war ein fröhliches, liebenswertes Kind und der Sonnenschein ihrer Eltern: der Königin Liebgard und des Königs Bärbeiss. Am liebsten war Prinzessin Libia bei den Pferden ihres Vaters. Dort vebrachte sie ganze Tage. Wie es der Zufall so wollte hatte der Stallmeister des Königs einen Sohn. Philip war im selben Alter wie die Prinzessin und so verbrachten sie ihre Tage zusammen.
Die Jahre gingen ins Land und aus der kleinen Prinzessin wurde eine wunderschöne junge Frau. Der König und die Königin begannen nach einem geeigneten Ehemann für die Prinzessin Ausschau zu halten. Aber keiner der Prinzen konnte die Gunst der von Prinzessin Libia gewinnen. Der eine war zu klein, der andere zu groß. Der eine zu dick, der andere zu dünn. Einer hatte blondes Haar, der andere schwarzes und einen rothaarigen wollte die Prinzessin schon gar nicht. Nun ihr ahnt schon, daß das alles nur Vorwände waren. In Wirklichkeit liebte Prinzessin Libia Philip, ihren Freund aus Kindheitstagen, aus dem ein staatlicher junger Mann geworden war, aber natürlich hätte der König nie die Heirat der Prinzessin mit dem Stallburschen erlaubt.
Der König wurde immer wütender, da Prinzessin Libia offensichtlich keinen der angereisten Edelleute heiraten wollte und befahl, das mit dem nächsten der zum Schloss kam Hochzeit gehalten würde, egal ob er der Prinzessin gefiel oder nicht. Die Königin – die von der geheimen Liebschaft wusste – bekniete ihren Gatten, noch ein wenig zu warten, es werde sich schon noch der richtige finden. Aber König Bärbeiss blieb hart.
Da traf die Kunde im Schloss ein, das ein weiterer Edelmann auf dem Weg sei um um die Hand der Prinzessin anzuhalten und er sei nur mehr zwei Tagesmärsche entfernt. Prinzessin Libia war verzweifelt und erzählte ihrem Liebsten, dass sie nicht wisse wie sie die Hochzeit dieses Mal verhindern sollte. Da fassten die beiden einen Plan. In dieser Nacht schlich Philip sich in die Ställe seines Vaters und sattelte das schnellste und stärkste Pferd, dann trafen sie sich an ihrem geheimen Platz, dem Concordiatempel, und flohen in die Nacht.
Am nächsten Morgen war die Aufregung im Schloss groß und der König schickte seine Soldaten die beiden zu suchen und ins Schloß zurück zu bringen, wo auf Philip der sichere Tod wartete. Königin Liebgard, aber wusste das ihre Tochter nie glücklich werden würde ohne ihren Philip und bat ihren Mann König Bärbeiss die beiden zu verschonen. Da der König seine Königin liebte, aber auch sein Gesicht waren musste, willigte er ein unter der Bedingung, das Libia nie wieder den Schlossgarten betreten darf.
Königin Liebgard vermisste ihre Tochter jedoch so sehr, dass sie am äußersten Rand der Ländereien eine kleine Truhe versteckte, die sie und Libia bis an ihr Lebensende als geheimen Briefkasten benutzten.
Um die Truhe zu finden gehe zum geheimen Treffpunkt der Liebenden stelle dich in seine Mitte und gehe von dort 957 große Spannen (201 Meter) der untergehenden Sonne entgegen (211°) oder folge einfach dem Geist des Lieblingshundes der Königin, den man noch heute manchmal durch den Schlosspark, auf den Spuren seiner Herrin, laufen sieht.
Aufnahmen des Schlosshundgeistes aus dem Archiv:
