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Braunkohleletten Märkische Schweiz EarthCache

Hidden : 6/16/2014
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Das Gebiet der Märkischen Schweiz war im 18. Jahrhundert Abbaugebiet von Braunkohle. Insbesondere in der Grube in Bollersdorf "Max und Willenbücher" wurde von 1847 bis 1905 Kohle in nennenswerten Umfang  abgebaut. Insgesamt gab es in der Region zu Beginn der Industrialisierung mehrere hundert Grubenfelder. Braunkohle war gefragt, importierte Steinkohle war zu teuer und Holz oder Torf hatten keinen guten Heizwert. (Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 9 Oderbruch - Märkische Schweiz - Östlicher Barnim, Hrsg. von J.H. Schroeder & F. Brose, Berlin 2003)

Doch wie entstand die Braunkohle in der Märkischen Schweiz und kann man heute noch Braunkohleflöze sehen? Aufschlüsse gibt es kaum, für den Earthcache habe ich zwei kleine Aufschlüsse angelegt.

Wie entstand die Braunkohle?

Die Hauptentstehungszeit der Braunkohle war Mitte des Tertiärs, benannt als Miozän (vor 15 Millionen Jahren bis vor rund 20 Millionen Jahren) in der modernen Forschung als Neogen benannt. Beim Absterben versanken Pflanzen im Sumpf. Mit Hilfe von Mikroorganismen und unter Luftabschluss bildete sich zuerst Torf, der bei den immer wieder vorkommenden Überflutungen mit Meerwasser mit Sedimenten überlagert wurde. Das Meer zog sich zurück, es entstanden wieder Moore, neue Torfschichten, die wiederum durch gewaltige Mengen aus Sand, Kies und Ton abgedeckt wurden, welche durch weitere Überflutungen angespült wurde. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals, so dass letztendlich mehrere Braunkohleschichten, sogenannte Braunkohleflöze übereinander liegen, die von dicken Abraumschichten getrennt sind. Durch den entstehenden Druck und steigende Temperatur begann die Inkohlung. Der Torf wurde wie ein Schwamm ausgepresst und zu Braunkohle verdichtet. (vgl. u.a. Dr. F. Wahnschaffe, Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Gegend von Buckow , Berlin 1894)

Die Ursache dafür, dass bei Buckow die Braunkole und die Braunkohleletten oberflächennah anliegen, liegt in den folgenden Eiszeiten. Während der Inlandvereisungen im Pleistozän (Elster,  Saale, Weichseleiszeit) wurden die Kohleflöze in dieser Region bis unmittelbar unter die Erdoberfläche bewegt. Verursacht wurde dies durch den hohen Druck der von Norden eindringenden mehrere hundert Meter dicken Eisschichten. Die Braunkohleflöze wurden aus ihrer ursprünglichen Lage herausgelöst, oftmals steilgestellt, zerrissen, gefaltet und überformt. (vgl Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 9 Oderbruch - Märkische Schweiz - Östlicher Barnim, Hrsg. von J.H. Schroeder & F. Brose, Berlin 2003, S 111ff.

Kartenausschnitt Grenzgrund und Langer Grund "m" = Braunkohlebildung im Miozän (Dr. F. Wahnschaffe, Die Lagerungsverhältnisse des Tertiärs und Quartärs der Gegend von Buckow , Berlin 1894)

Die Grenzkehle entstand zum Ende der letzten Eiszeit mit dem Abtauen des Toteisblocks Schermützelsee. Das dadurch entstehende Gefälle begünstigte die Entstehung von Erosionsrinnen, in denen die Schmelzwasser von der Höhe zum See hinunter liefen.
Die heutigen Kehlen, die sich tief ins Gelände einschnitten, entstanden jedoch erst ab dem Mittelalter. Die Rodungen der Höhe führten zu verstärkter Erosion - die Hanglage führte dazu, dass die sogenannten nach der Eiszeit entstandenen (periglazialen) Einschnitte sich immer tiefer ins Gelände spülten.(S.87 H. Menzel, Geologisches Wanderbuch für die Umgegend von Berlin, Stuttgart 1912)Dadurch sind wir heute in der Lage, in diesen Kehlen hervorragend den Aufbau der verschiedenen Sedimentschichten bis ins Tertiär zurück zu verfolgen.

 

 

Die Grenzkehle in einzelnen Abschnitten

 

 

Aufschluss 1: Dort finde wir Kohleletten, die im Tertiär gebildet wurden und später im Zuge  der Inlandvereisungen bis in unmittelbare Nähe der Erdoberfläche bewegt wurden..
Die Grenzkehle hat sich hier in den letzten Jahrhunderten tief in den Hang eingegraben und diese Formationen freigelegt. Am Aufschluss sieht man deutlich, wie häufig die Letten durch zwischengelagerte Sandsedimente unterbrochen wurden. Braunkohleflöze sind heute kaum noch zu entdecken. Schon die Geologen Ende des 19. ­Jh. hatten Mühe, die früheren Braunkohleflöze zu finden. Heute dürften sie komplett verschüttet sein.

Aufgaben:
1. Beschreibe die Farbe und Festigkeit der Kohleletten und die Sedimentablagerungen zwischen den Kohleletten in Farbe und Material?

2. Warum befinden sich zwischen den Kohlehorizonten zahlreiche Sedimentablagerungen?

3. Schätzt von dem kleinen Aufschluss die Höhe der darüberliegenden Sedimente bis zum Erreichen der Hochfläche

4. Was ist geologisch betrachtet eher entstanden: Die Kohleletten oder die Grenzkehle?

5. Warum stehen hier die Braunkohleletten oberflächennah an?

 

 

Aufschluss 2:

Achtung: Der Aufschluss ist schwer zu erreichen. Er befindet sich am Nordhang der Kehle, nach sehr steilem Anstieg. Der Untergrund ist rutschig, Trittsicherheit und festes Schuhwerk Voraussetzung. Wer sich das nicht zutraut: Der Besuch des Aufschluss 2 ist keine Logbedingung.

An diesem Aufschluss findet ihr von oben betrachtet gelblich grauen Lehm mit einzelnen Geschieben, weißen nordischen Sand, darunter folgend der aufgelagerte Torf- und Braunkohlelettenbereich.

Der Aufschluss ist wesentlich höher, als Aufschluss 1 - das Material ist jedoch ähnlich.

Aufgabe:

Was unterscheidet das Material bei diesem Aufschluss vom Aufschluss 1, insbesondere die Festigkeit der Letten und die Struktur der Verbindung mit dem Sand. Was lässt das in Zusammenhang mit dem Höhenunterschied zu Aufschluss 1 für Erkenntnisse zu?

Wenn ihr die Fragen beantwortet habt schickt die Antworten an meine Profiladresse. Dann könnt ihr loggen. Bei Korrekturen zu den Antworten melde ich mich.

Zum Schluss:
Optional würde ich mich natürlich über ein Foto von euch oder dem gps am Aufschluss 1 oder 2 freuen.

Achtung: Der EC ist nichts für Punktesammler. Durch den Grenzgrund führt kein Weg. Der Aufschluss ist über umgestürzte Bäume zu erreichen. Im Winter und nach Regen schwer bzw. nicht begehbar. Die Oberfläche ist dann matschig, die Baumstämme sind rutschig. Der Aufschluss 2 an der Nordseite ist sehr steil und nur mit Mühe zu erreichen.

Additional Hints (No hints available.)