Bei dem Anwesen Ziegelmühle handelt es sich um ein Denkmal, das unter Ensembleschutz steht und in dieser Form einzigartig in Bayern ist. Die Mühle liegt am westlichen Ufer der Wörnitz auf dem Weg von Oettingen nach Munningen im Landkreis Donau-Ries in Bayern.
Die Anlage ist in sich geschlossen, begehbar durch zwei barocke Torbögen im Westen und Süden. Sie gliedert sich in ein Hauptgebäude, das umgeben wird durch Stallungen und Scheunenanlage, zugänglich durch zwei Toranlagen im Westen und Süden. In der Mitte der Anlage befindet sich das zweigeschossige Hauptgebäude mit geschweiftem Westgiebel.
Chronik:
Die Ziegelmühle wurde 1242 erstmals urkundlich erwähnt, die Entstehungszeit war jedoch bereits im 8. Jahrhundert. Ab ca. 1200 wurde die Ziegelmühle die Hausmühle des "Deutschen Orden Oettingen" bis zur Auflösung des Ordens im Jahre 1809.
Im Jahre 1410 ist der „freie Bauer“ Wiedemann als Besitzer verzeichnet.
1495 unterstehen die Ziegelmüller dem Oettinger Grafen und stehen dem Wassergrafengericht im Ries vor. Unter Caspar Ziegelmüller hat die Mühle im Jahr 1668 vier Mahlgänge, einen Gerbgang und eine Ölmühle.
Nach Kauf des wohlhabenden Oettingen-Spielbergschen Oberamtmanns Sand wurde die Mühle 1686 teilweise abgerissen und neu aufgebaut. In dieser Bauphase entstanden die Barockgiebel, die beiden Torbögen und die aufwendig gestalteten Stuckdecken der Gebrüder Schmuzer (Wessobrunner Stukkateure)
Auszug aus dem Archiv eines Schreibens vom Fürsten Albrecht Ernst I. an den Amtmann:: Er soll „… seine neuerbaute Mühl, die Ziegelmühl genannt, die er mit einer Mauer gegen altes Herkommen umgeben hat, so öffnen, dass die Weidegerechtigkeit Munningens nicht gestört wird.“ Er soll das Tor „wegtun“.
Ab 1701 ist für über 150 Jahre die Müllerfamilie Hopfenzitz als Besitzer genannt und hat 1703 die Kapelle errichtet.
Letzter Müller war Friedrich Messerer, der aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen in den 1960er Jahren den Mahlbetrieb einstellte, aber noch bis zu seinem Tod in den inzwischen renovierungsbedürftigen Gebäuden "hauste".
1989 erwarb der Oettinger Fischereiverein den südlichen Trakt, ehemals Scheune und baute ihn zu ihrem Vereinsgebäude um.
Der große Rest wurde im Jahre 1998 von der Gastwirtsfamilie gekauft und seitdem wurde mit großer Mühe und viel Geduld, Liebe und Ehrgeiz das Anwesen wieder instand gesetzt. (Quelle: www.ziegelmuehle.de)