Wedeler AUTAL
Nordwestlich von Wedel fließt die Wedeler Au durch ein breites Wiesental. Wo Rinder maßvoll weiden und man erst ab Juni mäht, sind die Wiesen artenreich. Unterhalb des Stauwehrs verläuft der unter Tideeinfluss stehende Bach in weiten Kurven durch die Marsch. Der schleswig-holsteinische Abschnitt der Wedeler Au gehört mit seinen angrenzenden Wiesen, Weiden und Bruchwäldern seit 2007 zum FFH-Schutzgebiets Elbästuar.
ERLEBBARER TALRAUM
Trotz geringer Höhenunterschiede von 4 m ist der Talcharakter deutlich erkennbar. Nordwestlich von Wedel prägen Sandböden und Niedermoortorfe die Bachniederung. In den Senken der im Nordwesten angrenzenden Binnendünen entwickelten sich kleine Moore mit Birkenbruchwäldern. Im tidebeeinflussten Unterlauf überlagert Schlick die Sandböden. Das Autal wird seit langer Zeit als Grünland genutzt. Die Begradigung der Wedeler Au und Entwässerung veränderten das Landschaftsbild.
ORCHIDEEN SCHÜTZEN
Trotz der Eingriffe wachsen auf einigen Niedermoorwiesen noch Bestände des Breitblättrigen Knabenkrauts. Die heimische Orchidee ist im Kreis Pinneberg in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Mit einer extensiven Bewirtschaftung möchte die Stadt Wedel die gefährdete Pflanzenart schützen. Dabei darf die Beweidungsdichte 2- 3 Rinder pro Hektar nicht überschritten werden. Auch andere seltene Pflanzenarten wie Sumpfblutauge oder Klappertopf profitieren von einer extensiven Bewirtschaftung.
RÜCKBAU DER AU
Mitte der 1980er Jahre begann der naturnahe Rückbau der Wedeler Au. Zwischen Mühlenteich und der Straße Autal legten Bagger Mäander an. Die Altarme blieben erhalten. Entlang der Wedeler Au kaufte die Stadt Wedel Uferrandstreifen auf und nahm sie aus der Nutzung. Röhrichte und Seggenrieder prägen heute die Ufer und schirmen das Gewässer von Nährstoffeinträgen ab. Größere Wiesenflächen verpachtete die Stadt an die Stiftung Naturschutz, die dort Galloway-Rindern weiden lässt.