Ruine der Burg Taxenbach am Schlossberg
In und um Taxenbach sollen acht Ansitze und Burgen gestanden sein, und zwar am Schlossberg am Dechantsbühel (auf dem Sie sich gerade befinden), am Penningberg genannt Obkirchen, auf dem Hubertauern, beim Wangler, in Edt, in Gschwandt und am Turnbühel.
Nach dem Ankauf des Gerichtes Taxenbach im Jahre 1323 und der gleichzeitigen Zerstörung der Edtburg im Zuge des Deutschen Thronstreites benötigt der Erzbischof eine Burg zur Sicherung des neuerworbenen Gebietes. Der am besten geeignete Platz für diese Burg zum Schutze des Marktes und der Flussübergänge ist der Dechantshofbühel. In dem neu errichteten Schloss wird die Verwaltung des Pfleggerichtes Taxenbach eingerichtet.
Im Bauernkrieg von 1525 und 1526 geht die Burg in Flammen auf. Danach
müssen die Bauern das Schloss wieder aufbauen. Bis 1768 dient es in der Folge als Amtsgebäude des Pflegrichters, der dann in das neue Gerichtsgebäude mit Fronveste (aufgelassen 2003) übersiedelt.
1809 wird in der Umgebung von Taxenbach (Halbstundenbrücke) heftig gekämpft. 400 Pinzgauer Bauern hindern die bayrische Division Deroy einen Tag lang am Vormarsch in Richtung Tirol. Nach dem Friedensschluss kommt Salzburg aber trotzdem zu Bayern. Die königlich-bayerische Finanzdirektion des Salzachkreises versteigert im Jahre 1812 das Schloss Taxenbach mit Garten, Schattfeld, Schlosshalten und Schlossgraben sowie das Hoffeld mit Stadel, Stallungen Getreidekasten und Waschhütte an Johann Rathgeb.
Im Jahre 1872 wird das Schloss bis auf das Mauerwerk durch ein Feuer zerstört. Ursache ist vermutlich eine Unvorsichtigkeit der letzten Bewohnerin.
Nachdem Steine des Schlosses im Jahre 1938 für die Erweiterung der Volksschule verwendet worden sind, wird im Jahre 1962 innerhalb der Grundmauern des Schlosses mit der Errichtung eines Neubaues begonnen.
Heute erinnern daher nur mehr einige Mauerreste an die wechselvolle Geschichte dieses Schlosses. Der Schlossberg wird im Jahre 1991 von der Marktgemeinde Taxenbach erworben.
Archiv der Marktgemeinde Taxenbach, März 2004
(Quellen: Zaisberger/Schlegel, Burgen und Schlösser in Salzburg, Bd.1, 1978; Gemeindearchiv; Kanonikus Josef Lahnsteiner, Unterpinzgau, Selbstverlag, 1960)