Ihr steht hier nahe einer historischen Stelle: Gahlener Strasse Ecke Alter Postweg.
Die "Gahlener Strasse" war früher ein Kohlenweg von Hattingen über Bochum bis zum Dorf Gahlen, einem ehemaligen Hafen an der Lippe nahe Dorsten.
Als Knüppeldamm mit 8,60 m Breite angelegt war er in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts eine der ersten befestigten Straßen des mittleren Ruhrgebiets.
Die Ruhr war zu dieser Zeit noch nicht schiffbar. Alternativ stand nur der wesentlich längere Hellweg zur Verfügung. Hier mussten außerdem auch Zölle gezahlt werden.
Also wurde die Steinkohle, die im Ruhrgebiet gefördert wurde, über den Kohlenweg zur Lippe und von hier über die Lippe zum Rhein transportiert.
Die Strecke von Bochum bis Gahlen war knapp 40 km lang und führte durch teils sehr dünn besiedeltes Gebiet, hier in Dorsten war wieder die erste größere Ortschaft.
Der Gahlener Kohlenweg verlor nach und nach an Bedeutung durch die Ruhrschifffahrt und die Eisenbahn.
Die ehemalige Streckenführung entspricht teils den heutigen Bundesstrassen 224 und 226 und heißen vielerorts noch heute Kohlenstraße, Gahlensche, Dorstener oder (wie hier in Dorsten) Gahlener Str.
Der "Alter Postweg" wurde schon 1225 als Altstraße erwähnt und führte von Bremen ins Rheinland. Er diente damals der Gründung des Klosters Delfth, als Reiseweg sowie den Heeren im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) sowie später den Truppen Napoleons auf seinem Russland-Feldzug 1812 zum Aufmarsch.
Die erste Erwähnung als Postweg erfolgte zur Zeit des Friedenskongresses in Münster. Später (1648) reiste hier auch Nuntius, der spätere Papst Alexander VII.
Der Weg führte von Münster über Dülmen, Haltern, Dorsten, Kirchhellen nach Sterkrade.
Sogar Goethe soll 1792 den "Alter Postweg" auf seiner Reise von Düsseldorf nach Münster genutzt haben.
Die Reisegeschwindigkeit betrug damals sagenhafte 5,5 km/h.
Heute erinnert ein Haus an dieser Straßenecke mit der Aufschrift "Postkutsche" und an der Seite auch mit der Abbildung einer Postkutsche an die seinerzeit vermutliche Nutzung als Poststation.
Allerdings kann man heute hier keine Pferde mehr tauschen, aber in unmittelbarer Nähe bei den sehr netten Gastgebern Angelos und Lisa lecker griechisch essen.
Achtet bitte beim Heben des Caches auf die netten, doch schon sehr betagten Muggels aus dem Altersheim (der riesige modernere Gebäudekomplex gegenüber der Postkutsche). Und bitte auch die Rückseiten im Logbuch verwenden. Danke.