Diese Serie soll Grundlagen erklären, die im Cacher-Alltag immer mal wieder vorkommen.
Einen Überblick aller Caches dieser Reihe findet ihr hier.
Fortsetzungen dieser Serie sind ausdrücklich erwünscht!
Hierbei bitte immer das Logo, diesen Einführungstext und das Namensschema "Käsching-Gundlagen - [...]" verwenden. Viel Spaß!

Das Gradnetz der Erde
Das Gradnetz der Erde ist ein gedachtes, über die Erdkugel gezogenes, Liniennetz. Mit den geographischen Koordinaten (geographische Breite und geographische Länge) lässt sich ein Punkt auf der Erde ganz genau beschreiben. Die Erde wird dabei in 360 Längengrade und 180 Breitengrade aufgeteilt. Längengrade verlaufen durch Nord- und Südpol; Breitengrade parallel zum Äquator.
Breitenkreise (Parallelkreise)
Der Äquator (übersetzt "Gleichmacher") teilt die Erde in die Nord- und die Südhalbkugel. Parallel zum Äquator verlaufen je 90 Breitenkreise in Richtung der Pole. Der Abstand zwischen 2 Breitenkreisen beträgt immer 111 km. Zwischen der Äquatorebene und den Breitenkreisen werden die Abstände als Winkel im Erdmittelpunkt gemessen und als Breitengrade angegeben. Somit wird vom Äquator aus zum Nordpol von 0° bis 90° N (nördliche Breite) und vom Äquator aus zum Südpol von 0° bis 90° S (südliche Breite) gezählt.
Der Äquator ist mit einem Umfang von rund 40.000 km der längste Breitenkreis. Er wird auch "Groίkreis" genannt. Zu den Polen hin nimmt der Umfang der Breitenkreise ab. Nord- und Südpol (90° N bzw. 90° S) sind nur noch Punkte.
Längenkreise
Die Längenkreise verlaufen senkrecht zu den Breitenkreisen und kreuzen sich alle im Nord- und Südpol. Es gibt insgesamt 180 Längenkreise. Sie werden vom Nullmeridian (0°) aus gezählt. Ein Meridian ist ein halber Längenkreis der von Pol zu Pol verläuft. Der Nullmeridian verläuft, seit einer internationalen Festlegung von 1911, durch die alte Sternwarte von Greenwich, einem kleinen Vorort von London, England. Vom Nullmeridian aus zählt man je 180° nach Osten (0° bis 180° östliche Länge) und nach Westen (0° bis 180° westliche Länge). Auf der gegenüberliegenden Erdkugel, mitten im pazifischen Ozean, bei 180° O/W befindet sich die Datumsgrenze.
Alle Meridiane sind rund 20.000 km lang. Der Name bedeutet "Mittagslinie" und beruht auf der Tatsache, dass alle Orte, die auf demselben Meridian liegen, zur gleichen Zeit Mittag haben.
Da die Längenkreise am Pol zusammenlaufen (konvergieren), nimmt der Abstand zwischen 2 Längenkreisen mit wachsender Breite ab. Am Äquator ist der Abstand mit 111 km am größten. Polwärts geht er gegen Null.
Verwendung
Das Gradnetz der Erde dient als Grundlage für kartographische Abbildungen, als Orientierungshilfe und zur Bestimmung der geographischen Lage eines jeden Ortes auf der Erde. Die Bezeichnungen der geographischen Koordinaten stammen aus der antiken Seefahrt. Sie bezogen sich damals auf die Nord-Süd- und Ost-West-Ausdehnung des Mittelmeers.
Heute verwendet man die geographischen Koordinaten (Breite und Länge) in der Langstrecken-Navigation auf Schiffen und in Flugzeugen, sowie beim Geocachen. Davor erfolgte die Navigation auf Schiffen z. B. durch die Beobachtung der Küste (terrestrische Navigation) oder durch die Beobachtung der Gestirne (astronomische Navigation).
Ortsangabe
Bei der Positionsangabe eines Ortes, also der Angabe der geographischen Koordinaten, nennt man zuerst die Breite und dann die Länge. So liegt z. B. Kiel bei 54° N (nördliche Breite) und 10° O (östliche Länge).
Für die exaktere Angabe der Koordinaten verwendet man die Angabe in Grad, Minuten und Sekunden. Dabei entsprechen 60 Minuten 1° und 1 Minute wiederum 60 Sekunden.
Beim Geocachen werden die Koordinaten meistens wie folgt angegeben: N 51° 58.269' E 007° 35.436
( Grad, Dezimalminuten ), so wie sie auch oben im Listing angegeben sind.
Manchmal wird aber eine andere Angabe von Koordinaten gefordert: Sie wird dann in Grad, Minuten und Sekunden angegeben. Bsp.: N51° 58' 16.1" E7° 35' 26.2"
Es gibt aber noch eine dritte Variante, die Angabe in Dezimalgrad: 51.971138889 und 7.5906111111.
Alle 3 Varianten werden auch von Google Maps genutzt.
Umrechnung Grad/Minuten/Sekunden in Dezimalgrad
Für die Umrechnung von Grad/Minuten/Sekunden in Dezimalgrad benötigen wir die Nord- oder Ostkoordinate unseres Geocaches. Wir nehmen für dieses Beispiel die Nordkoordinate: N 51° 58' 16.1".
Wir dividieren die Sekunden " 16.1" durch 60 und erhalten "0,2683333333". Hierzu addieren wir unsere Minuten "58" und kommen dabei auf "58,2683333333". Das Ergebis wird durch 60 dividiert und anschließend mit der Gradzahl "51" addiert.

Ergebnis: N 51° 58' 16.1 = 51.9711388889°
Man kann die Berechnung natürlich genauso mit der Ostkoordinate durchführen.
Umrechung Dezimalgrad in Grad/Minuten/Sekunden
Für die Umrechnung der Dezimalgradzahl in Grad/ Minuten/ Sekunden sieht die Rechnung folgender Maßen aus:
Wir nehmen wieder unsere Nordkoordinate, jetzt natürlich als Dezimalgradzahl: 51.9711388889
Unsere Gradzahl ist die "51", die können wir einfach stehen lassen. Nun knöpfen wir uns die Nachkommastelle unserer Nordkoordinate vor: "0,9711388889"
Diese Nachkommastelle multiplizieren wir mit 60, das daraus resultierende Ergebnis ist "58,268333334". Die "58" sind unsere Minuten. Jetzt müssen wir nur noch die Nachkommastelle "0,268333334" mit 60 multiplizieren. Das Ergebnis sind unsere Sekunden: "16.1"



Ergebnis: 51.9711388889° = N 51° 58' 16,1"