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Musikinsel Rheinau Traditional Geocache

Hidden : 9/21/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


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Von Mönchen zu Musikern

Die Geschichte der Insel Rheinau reicht bis in die Zeit Karls des Grossen zurück: Das Kloster wurde Ende des 8. Jahrhunderts gegründet. 1862 verliess der letzte Abt die Insel und machte einer psychiatrischen Klinik Platz, die der Kanton Zürich dort bis ins Jahr 2000 betrieb.
 
Der Benediktinerorden hatte eine perfekte Heimstatt gefunden: Die Klosterinsel bot den Mönchen Schutz und kontemplative Stille zugleich. Auch wenn viele alte Quellen auf das Jahr 778 als Gründungsdatum des Klosters verweisen, findet sich die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 844. Könige und Grafen bescherten dem Kloster immer wieder grosszügige Schenkungen, um sich ihren Platz im Himmelreich zu sichern, während weniger fromme Adlige gern ein Auge auf die Klosterschätze warfen. Schliesslich vereinbarten die Mönche 1455 mit der Eidgenossenschaft einen Schutzvertrag, um vor Übergriffen sicher zu sein. In den Wirren der Reformation musste das Kloster erst aufgegeben werden, bevor es sich 1532 als Hort der Gegenreformation hervortat.
 
Aufstieg eines Vorzeigebaus
Im 18. Jahrhundert erlebte das Kloster, eingebettet in die Doppelschleife des Rheins und über eine Brücke vom Klosterplatz erschlossen, seine Blütezeit. Abt Gerald II. Zurlauben hatte reichlich Schenkungsgelder einsammeln können und machte aus dem Kloster ein Schmuckstück. Klosterkirche und Konventsgebäude wurden im Barockstil prunkvoll erneuert und mit einer neuen Haupt- und Chororgel versehen. Die Bauten aus der damaligen Zeit prägen bis heute das Bild der Klosteranlage. Die barocke Struktur ist in den Konventflügeln weitgehend erhalten. Die teils stuckierten Gewölbedecken, die aufwändig gestalteten Holzdecken in den Haupträumen, die grosszügigen Treppenhäuser, die Zellen-Strukturen in den Obergeschossen und nicht zuletzt der Kreuzgang mit den Gewölben erzeugen auch heute ein eindrückliches klösterliches Ambiente. Die Fresken stammten von dem Tessiner Maler Francesco Antonio Giorgioli. Die Bibliothek des Klosters mit ihren vielen mittelalterlichen Schriften und Urkunden genoss in ganz Europa einen herausragenden Ruf. Schon damals war die Insel Rheinau also ein wichtiges kulturelles Zentrum. Es galt die Leitidee Ora et labora: konzentriertes, gottesfürchtiges Arbeiten – in malerischer Umgebung.
 
Nach dem letzten Abt eine Klinik
Erst die liberale Neuordnung des Kantons Zürich sorgte für das allmähliche Ende des Klosters: 1834 wurde es unter kantonale Aufsicht gestellt, 1836 verbot man die Aufnahme von Novizen. Der letzte Abt mit dem Schillernden Namen Leodegar Ineichen von Urswil-Hochdorf, der 1862 starb, vermachte seinen Abtsstab der Erzabtei Beuron, das Klosterarchiv fiel dem Staatsarchiv des Kantons Zürich zu. Im selben Jahr beschloss der Kantonsrat die endgültige Aufhebung des Klosters. Schon 1867 richtete der Kanton in den Konventsgebäuden eine Heil- und Pflegeanstalt ein. später wurde daraus die psychiatrische Universitätsklinik, die mit damals neuartigen Behandlungsformen und der Beschäftigung der Patienten in der Landwirtschaft Medizingeschichte schrieb. Die Klostergebäude wurden unzimperlich der neuen Nutzung angepasst und durch einen Klinikbau ergänzt. Auch im 20. Jahrhundert wurden verschiedene neue Gebäude errichtet und weilweise wieder entfernt, hinzu kamen zahlreiche Umbauten und technische Erneuerungen. Weil aber die Anlage den Wandel der Therapieformen nicht mehr entsprechen konnte, zog die kantonale psychiatrische Klinik Ende 2000 endgültig aus der Klosteranlage aus.
 
Ein Denkmal ohne Zukunft?
Seit dem Auszug der Klinik standen die Räumlichkeiten leer; die Bauten wurden nur noch rudimentär unterhalten. Ideen für die weitere Verwendung der weitläufigen, idyllisch gelegenen Anlage gab es viele. Verschiedene kulturelle Nutzungen, Schulungszentren, Internate oder auch ein Resort-Hotel waren im Gespräch. Alle Vorschläge scheiterten aber an der fehlenden Finanzierung oder am mangelnden Interesse von privaten Investoren. Welche Lösung könnte der langen Geschichte und der Würde des Ortes am besten Rechnung tragen? In der schwierigen Übergangsphase setzte sich besonders der Verein «Pro Insel Rheinau» für die Klosterinsel ein. Er sorgte dafür, dass die Insel und die leerstehenden Gebäude in der kantonalen Verwaltung und Politik nicht in Vergessenheit gerieten. Der Verein machte sich auch engagiert für ein Museum stark, aber auch hier blieb die Frage der Trägerschaft und der Finanzierung offen.
 
Wiederbelegung mit «Musikhotel»
Der Durchbruch für die Neunutzung der Klosterinsel kam mit der Gründung der Stiftung Schweizer Musikinsel Rheinau im Frühling 2009. Die Stiftung erklärte sich bereit, vom Kanton langfristig sechs der dreizehn Gebäudeteile zu mieten und ein Musik-Probezentrum einzurichten und zu betreiben. Die Musikinsel ist – kurz gesagt – ein nicht-kommerzieller Hotelbetrieb mit einer reichen Palette von Proberäumen. Das Angebot der Musikinsel richtet sich in erster Linie an Formationen und Gruppen, die im Rahmen einer Projektwoche, eines Ferienkurses oder eines Intensiv-Wochenendes ein Werk oder Programm erarbeiten, vertiefen oder auch nur auffrischen möchten. In Deutschland erfüllen die Landesmusikakademien, die meist in ehemaligen Klosteranlagen oder Schlössern untergebracht sind, eine ähnliche Funktion. Darüber hinaus bietet die Musikinsel die Möglichkeit für Aufnahmen.
 
Quelle: Broschüre Musikinsel (2013)

Additional Hints (Decrypt)

Avpug eurvasnyyra! Hagreunyo qrf Fpuvyqpuraf.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)