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Fehmarns Steine EarthCache

Hidden : 7/29/2013
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Fehmarns Steine

Die als „Insel der Steine“ bekannte Insel Fehmarn ist die drittgrößte Insel in Deutschland. Wie entstand die Insel?

Im jüngsten geologischen Zeitabschnitt, dem Quartär, gab es vier große Eiszeiten. Von den Polregionen und den hohen Gebirgen breiteten sich die Gletscher großflächig in alle Richtungen aus. Die Eiszeiten wechselten mit wärmeren Perioden, die das vorgerückte Eis wieder schmelzen ließ.

Für die Entstehung der Insel Fehmarn sind die letzten drei Eiszeiten ausschlaggebend, da die erste Eiszeit das heutige Mitteleuropa nicht erreichte. Die letzten drei Eiszeiten, die Elster, Saale und Weichsel Eiszeit genannt werden, breiteten sich auf das mitteleuropäische Festland aus. Die Namen entstanden aus den Flüssen, die heute im Bereich des ehemaligen Eisrandes fließen.

Die Weichsel-Eiszeit begann vor etwa 100.000 Jahren und endete vor etwa 10.000 Jahren und stieß bis zur Mitte Schleswig Holsteins vor, die Elster und Saale Eiszeit reichte zeitweise bis an die deutschen Mittelgebirge.

Mit dem Eis gelangte auch eine große Menge von Gesteinen aus Skandinavien nach Norddeutschland. Wie kam es dazu? Ein Gletscher befindet sich ständig in Bewegung, in seinem Nährgebiet entsteht der Gletscher durch einen hohen Niederschlag in Form von Schnee, der sich durch sein eigenes Gewicht verdichtet und an seinen Rändern - dem Zehrgebiet - schmilzt das Eis wieder ab. Ähnlich wie Förderband fließt vom Eis eingeschlossenes Gestein von Nähr- zum Zehrgebiet und als Folge bleibt die Gesteinsfracht zurück.

 

Abbildung 1: Gesteinstransport vom Nähr- zum Zehrgebiet

Nicht nur am Gletscherrand schmilzt das Eis bei Umgebungstemperaturen über 0°C. Die an der Oberfläche eingeschlossenen Gesteine lagern sich ab. Aber auch am Gletschergrund, der Grundsohle, wird das Eis durch den hohen Druck des darüber liegenden  Eises wieder flüssig und auch hier lagern sich die vorher eingeschlossenen Gesteine ab. Die Gesteine haben verschiedene Größen, von Durchmessern kleiner als 0,002mm bis Durchmessern größer als 20cm werden als Geschiebemergel bezeichnet.

Im Verlauf des Gletschers entstehen verschiedene Geländeformen, die „glaziale Serie“ genannt werden. Die verschiedenen Geländeformen können aus der folgenden Abbildung entnommen werden.

 

Abbildung 2: Schematische Darstellung der glazialen Serie

Für die Entstehung Fehmarns interessiert uns im Besonderen die Grundmoräne. Diese Geländeform wird unter dem Gletschereis gebildet und stellt sich nach Abschmelzen des Eises als kuppige Hügel und relativ flache Erhebungen dar. Wenn sich der Gletscher während des Abschmelzens nicht stark bewegt, dann bilden sich flache Grundmoränen. Bei stärkeren Bewegungen des Gletschereises wird das unter dem Eis liegende Gestein hin und her bewegt und als Folge bleiben kleinere Hügel zurück.

Typisch für die Insel Fehmarn ist die hügelige Moränenlandschaft, gespickt mit unterschiedlichsten Gesteinen und Mineralien. Vor Ort könnt ihr auf der Info-Tafel erfahren welche Gesteinsarten und auch versteinerte Fossilien aus den Nährgebieten des Gletschers zu uns transportiert wurden. Der Geschiebemergel kam aus verschiedenen Gebieten Skandinaviens und ließ eine große Vielfalt an Steine auf der Insel zurück.

Doch woher weiß man, woher die abgelagerten Steine stammen? Geologen nutzen zur Identifizierung der Ursprungsorte des Geschiebes sogenannte Leitgeschiebe. Die Leitgeschiebe stammen aus einen eng begrenztem Ursprungsgebiet, dem sie direkt zugeordnet werden können. In Falle der Insel Fehmarn liegen die Ursprungsorte in Skandinavien. Gesteine werden bereits im Nährgebiet der Gletscher aufgenommen und weitere Gesteine kommen durch das „Fließen“ des Eises in Richtung des Zehrgebiets hinzu. Untersucht man nun die Gesamtheit des Geschiebebestands können daraus dann die Fließwege der Eiszeitgletscher zurückverfolgt werden. Wie ist es möglich diese speziellen Gesteine zu unterscheiden? In Folge der Petrografie, also der Felsenkunde oder auch Gesteinskunde genannt, werden die chemische und physikalische Beschaffenheit der Gesteine untersucht. So entsteht ein genaues Bild der enthaltenen Mineralien und den spezifischen Eigenschaften, wie Festigkeit und Elastizität, Härte, bergfeuchte und trockene Dichte, Schichtung, etc., der einzelnen Gesteine. Während der mehr als 2 Milliarden Jahre umfassenden Entstehungsgeschichte der Landmassen rund um und unter der Ostsee ist eine petrographisch höchst vielfältige und große Zahl von kristallinen und sedimentären Gesteinsarten entstanden und lässt es zu präzise Informationen zu deren Herkunft zu gewinnen. Bekannte Leitschiebe sind beispielsweise die Rhomben-Porphyre aus dem Raum Oslo oder auch der Åland-Rapakiwi von den Ålandinseln. Auch Feuersteine, auch Flintstein genannt, kamen im Geschiebe der Gletscher nach Norddeutschland. Am nahegelegenen Strand könnt ihr einige Exemplare finden.

Nun zu den Logbedingungen:

Begebt euch vom Parkplatz in Richtung Strand, früher war hier eine Info-Tafel zu finden. Beantwortet bitte folgende Fragen, die u.a. vor Ort gelöst werden können und während der Recherche zuhause:

  1. Warum findet man aus dem Perm nur sehr wenige versteinerte Fossilien??
  2. Aus welchem Zeitalter stammen die versteinerten Austern?
  3. Zu welcher Gesteinsgruppe gehören die Gneise?
  4. Nennt bitte jeweils ein Porphyr- und Granitgestein.
  5. Ihr könnt vor Ort den oben genannten einige Überreste aus der Eiszeit finden, beschreibt bitte deren Aussehen.
  6.  Freiwillige Aufgabe: Macht ein Foto von euch und euerm GPS am Strand während eurer Gesteinskunde

Sendet die Antworten der Mail über mein Profil an mich und ihr könnt den Cache sofort loggen. Sollten die Antworten nicht korrekt beantwortet sein, melde ich mich bei euch.

Viel Spaß auf der Insel Fehmarn und bei euren geologischen Erkundungen!

Quellen:
Wikipedia
Voß, Bürkner, Geldmacher: So entstand Schleswig-Holstein
Die schönsten Strände auf Fehmarn

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