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Iguanodon, weißes Gold & tropischer Riffkomplex EarthCache

Hidden : 9/7/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Im Jahre 1978 wurde von Geologen und Paläontologen der Universität Münster im Steinbruch Henke in Nehden ein bezahnter Kiefer des Iguanodon, der in der Unterkreidezeit lebte, gefunden. Neben der Saurier-Fundstelle weist die Briloner Hochfläche noch zwei weitere geologische Besonderheiten auf: Kalkspat, das jahrzehnte lang abgebaut und auch als "weißes Gold" bezeichnet wurde, und einen tropischen Riffkomplex.

Zu diesen drei geologischen Besonderheiten finden sich Informationen an der Saurier-Fundstelle in Nehden.

Die Dinosaurier-Fundstelle


Entstehung


In der unteren Kreidezeit lag die Öffnung der Karsthöhle im Einzugsbereich eines Sees. Während der Trockenzeit hatte der See einen niedrigeren Wasserpegel und die Öffnung der Höhle lag daher oberhalb des Wasserpegels. Während der Regenzeit flutete der See die Höhle und Tierkadaver und Pflanzenteile wurden mit Schlamm in die Höhle gespült. In der Trockenzeit versickerte das Wasser in der Höhle und die tierischen und pflanzlichen Überreste wurden durch die schlammige, sauerstoffarme Umgebung konserviert. Dieser Vorgang wiederholte sich durch den Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit, bis die Höhle vollständig gefüllt war.

Das Sauerland zur Unterkreidezeit


Neben den Knochen von Iguanodonten wurden auch andere Fossilien entdeckt. Durch diese lässt sich der damalige Lebensraum der Iguanodonten rekonstruieren.
Damals lag das Gebiet um Nehden in Küstennähe, die Landschaft war flachhügelig und wurde von Seen und Flüssen durchzogen. Das Klima war feucht-warm, die untersuchten Hölzer deuteten auf einen Wechsel von Trocken- und Regenzeit hin und auch Waldbrände hat es während der Trockenzeit gegeben.
Im Jahre 2000 wurden bei Balve Überreste von Flugsauriern, kleinen Raubsauriern sowie Sauropoden gefunden.

Die Ausgrabungen


Schon vor den Ausgrabungen im Steinbruch Henke war Nehden geologisch bekannt. Der Ort gab seinen Namen der sogenannten Nehden-Stufe, die einen wichtigen Zeitabschnitt im Erdzeitalter Devon (410 – 360 Millionen Jahre vor heute) darstellt. 1978 entdeckte ein Mineraliensammler ein vermeintliches Stück Holz im aufgelassenen Steinbruch Henke, das sich als Knochenrest eines großwüchsigen Wirbeltieres entpuppte. Im selben Jahr wurden Überreste des Iguanodon gefunden. Bis 1982 fanden umfangreiche wissenschaftliche Grabungen statt.

Der Iguanodon


Der Iguanodon war ein großer Pflanzenfresser, der bis zu 11 Meter lang und viereinhalb Tonnen schwer werden konnte. Zur Unterkreidezeit, vor etwa 112 – 130 Millionen Jahren, durchstreiften Iguanodontenherden das Sauerland. Überall in Europa wurden Iguanodontenskelette gefunden.

Kalkspatabbau auf der Briloner Hochfläche


Entstehung des Kalkspats


Bei den Kalkspatvorkommen handelt es sich um Ganglagerstätten im Briloner Massenkalk bis zu einer Größe von 25 Metern. Spalten im Gestein entstanden durch Bewegungen in der Erdkruste und diese füllten sich mit heißen, mineralhaltigen Wässern aus dem Erdinneren. Bei der Abkühlung kristallisierte aus diesen Lösungen der Kalkspat und füllte die Spalten aus.

Was ist Kalkspat?


Bei Kalkspat handelt es sich um fast reines Calciumkarbonat. Daher wurde es in der Pharmazie und chemischen Industrie verwendet. Die Bauindustrie war aber das hauptsächliche Verwendungsgebiet. Besondere Eigenschaften des Kalkspats sind die besonders hohe Doppelbrechung des Lichts und hohe Anfälligkeit für Verwitterung.

Wirtschaftliche Bedeutung für Brilon


90 % des im damaligen Westdeutschland geförderten Kalkspats stammte aus Gruben auf der Briloner Hochfläche. Daher stammt auch die Bezeichnung "weißes Gold Brilons". Zunächst fand der Abbau über Tage, später vorwiegend unter Tage statt.
Im Steinbruch Henke wurde Kalkspat über Tage abgebaut. Am Nehdener Ortsausgang Richtung Alme lag auf der linken Seite die Grube Nehden. Hier wurde unterirdisch Kalkspat von 1956 bis 1960 gefördert.

Die Briloner Hochfläche – ein tropischer Riffkomplex


Die Briloner Hochfläche liegt am Nordostrand des Rheinischen Schiefergebirges. Die hier anzutreffenden Gesteine entstanden während der Devon- und Karbon-Zeit vor 416 – 299 Millionen Jahren. Das am häufigsten vorkommende Gestein ist der Briloner Massenkalk.

Ein Meer am Äquator


Zur Devon- und Karbon-Zeit lag das Sauerland in der Nähe des Äquators war von einem tropischen Meer bedeckt, welches zwischen den damaligen Großkontinenten Laurussia und Gondwana lag.

Korallen- und Stromatoporen-Riffe


Das nördliche Sauerland lag auf dem Kontinent Laurussia, etwa 120 Kilometer von der Küste entfernt am Südrand des Kontinentes. Zur Devon-Zeit entwickelten sich hier Korallen- und Stromatoporen-Riffe, die mit dem Great Barrier Reef vor der australischen Küste verglichen werden können. Im Briloner Massenkalk, auch als Riffkalk bezeichnet, sind deutlich Lagune, Riff und Brandungsbereich zu erkennen.

Leben im Devon


Anhand der damals wie heute anspruchsvollen Korallen lassen sich die damals herrschenden Umweltbedingungen rekonstruieren. Die Wassertemperatur muss zwischen 25 und 30 Grad Celsius betragen haben. Das Wasser muss bis auf eine Tiefe von 30 Metern lichtdurchflutet und insgesamt ungetrübt gewesen sein durch die Tatsache, dass Korallen am Meeresboden festgewachsen sind und ihre Nahrung aus dem Wasser filtern.


Eure Aufgaben


1 Wieviele Knochen wurden im Steinbruch Henke gefunden und wievielen Tieren konnten diese zugeordnet werden?
2 Auf wievielen Sohlen und bis zu welcher Tiefe wurde der Kalkspat in der Grube Nehden gefördert?
3 Was entstand im Winter in den unterirdischen Fördergruben?
4 Welche heutigen Kontinente / Länder umfasste Gondwana?
5 Woraus besteht der Riffschutt im Brandungsbereich?
6 Begebe dich in die Saurierfundstelle. Links von den Infotafeln führt ein Weg hinunter. Auf dem Weg hinab und in der Fundstelle selbst findest du einige Gesteinformationen. Erkläre, wieso es sich um Kalkspat handelt, und versuche zu deuten, ob es sich bei den Gesteinsformationen wohl um Lagune, Riff oder Brandungsbereich des tropischen Riffkomplexes handelt.

optional Mache ein Foto von dir und/oder deinem GPS in der Saurier-Fundstelle. Bitte keine Fotos mit oder vor der Infotafel!


Bitte schickt mir die Antworten über mein Profil zu. Ihr könnt sofort loggen. Falls irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich bei euch. Logs ohne gleichzeitig per Mail gesendete Lösungen werden kommentarlos gelöscht!

Nun wünsche ich euch viel Spaß mit diesem Earthcache!

Quellen:
Infotafeln, Mineralienlexikon

Additional Hints (No hints available.)