Der Turmbau(m) zu Lübeck
An den angegebenen Koordinaten findet ihr keinen Cache, aber einen Turm. Es ist der Wasser-, Glocken- und Uhrenturm der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz und gehörte ab 1945 zunächst zum städtischen Krankenhaus Ost, seit 1964 dann zum Campus der Universität zu Lübeck. Heute das gemeinsame Mahnmal und Wahrzeichen unter Studenten besser bekannt als Turmgebäude mit dem Hörsaal H1.
Die wöchentliche Unterhaltungsbeilage des Lübecker General-Anzeigers, "Von Lübeck's Türmen", berichtete am 5. Oktober 1912 vom damaligen "Tag der offenen Tür", als die Lübeckerinnen und Lübecker das neue Gelände zum ersten Mal besichtigen konnten. Der Autor Hans Arendt schilderte die Eindrücke in seinem Beitrag "Das neue Irrenkrankenhaus des lübeckischen Staates: Die Heilanstalt Strecknitz":
[...]
"Der Häuserkomplex liegt auf einer leicht ansteigenden Anhöhe. Einfach in der Linienführung sind die einzelnen Häuser gebaut, aber doch sehen sie schmuck aus, und in den Zügen der meisten von ihnen glaubt man so etwas wie eine Mischung von vornehmem Empfinden und ernstem Wohlwollen zu lesen. (…) Aus der Mitte der Häusergemeinschaft heraus ragt mit elegantem Aufschwung ein Turm, dessen Uhr mit klarem Zifferblatt weithin sichtbar und mit klangvollem Glockenschlag weithin hörbar die Tagesstunde verkündet."
Quelle: www.uni-luebeck.de
Im Turmgebäude saß einmal ein Student in einer Vorlesung über
Rekursion und langweilte sich, was natürlich nur die Ausnahme und nicht die Regel darstellte. Um der Langeweile etwas zu entgehen, hatte er sich ein kleines Geduldsspiel mitgenommen. Es bestand aus einem Brett mit drei Stäben und drei unterschiedlich großen, gelochten Scheiben. Sie waren der Größe nach sortiert auf einem Stab zu einem Turm gestapelt, die größte unten und die kleinste oben.
Ziel seines kleinen Spieles bestand darin, den kompletten Turm von einem Stab auf einen anderen zu versetzen. Bei jedem Zug darf er die oberste Scheibe eines Turmes von einem Stab zu einem anderen versetzen, vorausgesetzt dort liegt noch keine kleinere Scheibe. Der dritte Stab dient bei dem Spiel also als Hilfsstab.
Während er vor sich hin grübelte und versuchte, das Spiel zu lösen, bemerkte er nicht, wie sich der Dozent näherte.
"Es ist schön, dass Sie sich anscheinend auch in Ihrer Freizeit und vor allem in meiner Vorlesung mit Problemen beschäftigen, die mit rekursiven Ansätzen leicht lösbar sind."
Der Student fühlte sich ertappt und errötete.
"Wenn Ihnen meine Vorlesung so langweilig vorkommt, können Sie ja mal über Folgendes nachdenken", fuhr er fort, "Angenommen, Sie haben nicht drei sondern
42 Scheiben. Wie viele Züge bräuchten Sie mindestens, also im optimalen Fall, um den Turm von einen auf den anderen Stab zu versetzen?"
Nach einigem Grübeln hatte der Student die Lösung. Ihr auch? Gut. Die ersten 6 Stellen der Anzahl der Züge, beginnend mit der höchsten Stelle, sei bezeichnet als A B C D E F. Die Koordinaten des Finals findet ihr dann bei
N 53°( A * B * F ) . ( ( (B + C) * (D + F) * D) - 200 )'
E 10°( (C - A - E) * C) . ( ( C + D + E) * C)'
Der Final dieses Caches befindet sich an einem Baum im Wald. Verhaltet euch entsprechend, geht sorgsam mit der Natur um und geht diesen Cache nur tagsüber und nicht in der Nacht an. Die Dose ist eine Bluebox und hängt in ca. 7 Metern Höhe.
Jeder, der diesen Cache angeht, verantwortet sein Handeln selbst. Um an den Cache zu gelangen, benötigt man die entsprechende Ausrüstung und die Fähigkeit, diese auch richtig bedienen zu können. Denkt daran: Kein Cache der Welt ist es wert, sein Leben zu riskieren!
