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Vulkan Straufhain EarthCache

Hidden : 11/5/2012
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Am Vulkanberg Straufhain kann man in zwei Geotopen interessante geologische Entdeckungen machen. Fünf Fragen sind vor Ort zu beantworten.



Die weithin sichtbare Burgruine Straufhain und ihre Geschichte lenken viele Besucher davon ab, dass es sich bei diesem markanten Bergkegel um einen Vulkan handelt.

Dieser EarthCache besteht aus den zwei Stationen bzw. Geotopen „Steinbruch am südlichen Straufhain“ (Station 1) und „Kleiner Steinbruch an der Ruine Strauf“ (Koordinaten des Caches).
Sie wurden im Herbst 2012 vom Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen und dem Umweltamt des Kreises Hildburghausen freigelegt und mit sehr informativen und bebilderten Erklärungstafeln für die Öffentlichkeit hergerichtet.

Das Besondere an diesem EarthCache ist (denn EarthCaches an Vulkanen gibt es sicherlich viele), dass hier einige seltene Phänomene des Vulkanismus im Gestein betrachtet werden können.
Dazu zählen:
  • Schlotbrekzie mit Fremdgesteineinschlüssen aus heute nicht mehr vorhandenen Gesteinsschichten, die der Vulkan bei seinem Ausbruch vor 14 Millionen Jahren durchstoßen hat
  • Basaltfächer und ihre Entstehung
  • Gesteine aus den Tiefen des Erdmantels

Am besten erklärt bekommt ihr die Phänomene natürlich vor Ort, aber auch unten im Listing.

Neugierig geworden? Na dann los!

Aber bitte beachtet:

Bei diesem Gebiet handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Die Landschaft mit ihren Pflanzen, Tieren und dem Kulturdenkmal der Burgruine Strauf ist äußerst empfindlich. Bitte verlasst nicht die öffentlichen Wege! Die geraden Schneisen, die durch den Wald auf den Gipfel führen, sind keine öffentlichen Wege.

Die zwei Geotope gehören zum Naturschutzgebiet. Bitte klettert nicht darin herum und brecht bzw. klopft keine Steine ab!

Achtung! Die Entnahme von Gesteinsproben ist verboten und für die Beantwortung der Fragen zu diesem EarthCache überhaupt nicht notwendig! Die Fremdgesteineinschlüsse beider Geotope sind stark verwittert und zerkrümeln nur. Du hast nichts davon, wenn du sie mitnimmst.


Um den EarthCache zu loggen, beantwortet bitte folgende fünf Fragen:

An Station 1 (unterer „Steinbruch am südlichen Straufhain“):
Frage 1: Welche Gesteinsschichten wurden beim Vulkanausbruch durchstoßen, die heute hier nicht mehr vorhanden sind?
Frage 2: Wieviel Meter über dem Meeresspiegel lag hier die Landoberfläche zur Zeit des Vulkanausbruches?
Frage 3: Durch welchen natürlichen Vorgang gingen die nicht mehr vorhanden Gesteinsschichten verloren?

An den Koordinaten des Caches (oberer „Kleiner Steinbruch an der Ruine Strauf“) seht ihr rechter Hand (NO) hellgrün-gelbe Mineraleinschlüsse in der Felswand.
Frage 4: Wie heißt das Mineral, das für die Färbung verantwortlich ist?
Frage 5: Aus welcher Tiefe der Erde kommt dieses Gestein?

Schreibt mir eure Antworten als Nachricht über mein Ownerprofil oder direkt per E-Mail an tanaka7 [at] gmx.de

Viel Spaß wünscht euch der CacheGeyer!

P.S. Falls ihr Schäden oder Verunreinigungen an den Erklärungstafeln oder in den Geotopen feststellt, dann bitte melden! Ich leite es weiter. Danke!
Die Wege zum oberen Steinbruch bzw. der zweiten Tafel können von Frühjahr bis Herbst mit Brennnesseln zugewachsen sein. Weitergeleitete Beschwerden liefen ins Leere. Die Pflege erfolgt nur sehr unregelmäßig. Deshalb empfehle ich entsprechende Ausrüstung (festes Schuhwerk und lange Kleidung) und setzte das Attribut "Dornen"!


Ausführliche Erklärung zu den hier beobachtbaren Phänomenen:

Der Vulkan Straufhain gehört zu einem System von Gängen im Untergrund, in denen vulkanische Gesteine bis zur Erdoberfläche empor gedrungen sind. Auch der Berg mit der Heldburg und die Gleichberge gehören zu diesen – als „Heldburger Gangschar“ bezeichneten – Zeugen vulkanischer Ereignisse im Jung-Tertiär vor ca. 14 Millionen Jahren. Ein solcher Gang ist z.B. auch am Parkplatz des Baumarktes in Heldrungen gut zu erkennen (siehe Erläuterungstafel an dieser Stelle).

Der untere geologische Aufschluss auf dem Straufhain zeigt eindrucksvoll, dass bei den vulkanischen Eruptionen andere, ehemals aufliegende Gesteine mit empor gerissen wurden. Sie fielen wieder zurück in den Eruptionsschlot und wurden in der Schlotbrekzie eingeschlossen. Die Schlotbrekzie entsteht, wenn es (noch) im Vulkanschlot zu Ablagerungen der Eruptionsbrekzien durch Erstarrung oder Sedimentierung kommt. Sie besteht meist nur aus wenig Lava, größtenteils aus vulkanischen Brekzien, also zahlreichen Nebengesteinsfragmenten (Xenolithe), die durch die explosiven Eruptionsprozesse von den Schlotwänden mitgerissen wurden. Durch Vergleich mit andernorts erhaltenen Schichtprofilen beweisen die zurückgefallenen Fremdgesteineinschlüsse, dass die Landoberfläche in jener Zeit wesentlich höher lag und seither vollständig abgetragen wurde.

Im oberen Aufschluss sind auf der rechten Seite die Basalte des zentralen Förderschlotes und die am Rand des Schlotes erhalten gebliebene Schlotbrekzien (Basalttuffe) sichtbar. Im Basaltgestein ist hier eine besondere Häufung von sogenannten Peridotit-Knollen vorhanden. Es handelt sich vermutlich um ein großes, beim Aufstieg mit dem Magma zerbrochenes Nebengesteinsfragment, das aus dem Mantel des Vulkanschlotes (Mantel-Xenolith) und dem Bereich des oberen Erdmantels (Tiefe von 40 bis 900 km) stammt.

Auf der linken Seite sieht man den Basaltfächer eines jüngeren sich weitenden Basaltganges, der erst in einer späteren Phase der Ausbruchstätigkeit in die Kraterfüllung eingedrungen ist. An Hand der liegenden Basaltsäulen ist sehr eindrucksvoll der Unterschied ihrer Ausrichtung in Abhängigkeit von ihrer Entstehung zu erkennen. Beim Erstarren eines in einem Gang vertikal nach oben vordringenden Basalt-Magmas (Abkühlung von außen nach innen) entstehen horizontal liegende, säulenförmige Absonderungen. Dagegen erstarrt eine horizontal ausfließende Basalt-Lava (Abkühlung von oben nach unten) zu senkrecht stehenden Säulen, die sehr häufig in geologischen Aufschlüssen und Steinbrüchen zu sehen sind. Die einzelnen polygonalen (meist hexagonalen/sechseckigen) Säulen entstehen durch Schrumpfungsrisse bei der langsamen Abkühlung.


Quellen

Fotos: Cache-Owner

Texte:
  • Erklärungstafeln des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen an den Geotopen „Steinbruch am südlichen Straufhain“ und „Kleiner Steinbruch an der Ruine Strauf“, Stand Oktober 2012;
  • Hinweistafel des Freundeskreises Straufhain
  • Wikipedia, Schlot (Geologie), Brekzie, abgerufen am 12.11.2012, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanschlot, http://de.wikipedia.org/wiki/Brekzie
  • Roland Geyer, Eisenach
  • und Cache-Owner


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