Kürzlich habe ich meinen Kumpel, der Untersuchungen an überirdischen Dingen oder Himmelskörper durchführt, getroffen; den hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Natürlich sind wir in alte Zeiten abgetaucht.
„Weißt Du noch“, sagte er, „als wir bei Nebel, verdecktem Himmel und während der Nebel auch noch zunahm, über die Felder gezogen sind? Blöd nur, dass da ein „schwarzer Pilz“ im Weg war; hat schön geknallt, als ich mit der Rübe dagegen geboingt bin.“„Jo, daran kann ich mich noch gut erinnern. Nach dem Besuch im Krankenhaus musste noch deine frisch genähte Platzwunde begossen werden. In der Bar schwitzten wir, als ob wir durch einen mäßig bis starken Sprühregen, ja fast Regen, gelaufen wären.“ „Au ja! Aber guck mal, die Narbe, die sieht man kaum mehr.“ „Stimmt, wie hast du denn das hinbekommen?“ „Ach, so ein altes Mütterchen sagte mir, 'geh bei leichtem, gefrierenden Sprühregen wieder an den Ort des Unfalls'. Also bin ich da hin und, du wirst es nicht glauben, plötzlich wurde es mir ganz komisch: Es kribbelte in mir wie ein Sandsturm, der bei mir Station machte. War beinahe wie so ein LSD-Trip! Am nächsten Tag war die Narbe fast weg; toll gell?!“
Einige Tage später traf ich Ihn wieder:
„Hi, du glaubst nicht, was mir passiert ist“, sagte ich. „ Was denn?“ war die Frage. „An dem Abend als wir uns das letzte Mal trafen, hab ich noch von dem Mütterchen geträumt. Sie meinte, wenn ich bei feuchtem Dunst bzw. schwachem Nebel über die Felder ginge, würde meine alte Knieverletzung sich deutlich verbessern.“ „Und, was hast gemacht? Den Rat befolgt?“ „Klar! Bin also losgezogen und, wie soll ich es sagen, hatte etwas Pech. Ich hatte mich verschätzt! Der Nebel hatte den Himmel verdeckt, war aber in seiner Dichte abnehmend. Hoffentlich hilft das jetzt auch, dachte ich.“ „Und? Hat es so gewirkt wie bei meiner Narbe?“ „Net so ganz! Irgendwie sind zwar die Beschwerden leichter geworden, aber manchmal sind sie wie ein abnehmender Nebel, der den Blick zum Himmel frei lässt. Nicht eindeutig zu lokalisieren, aber definitiv aus der Knieregion.“ „Iiih, unangenehm, oder?“ „ Manchmal! Da sehe ich dann auch alles verschwommen, vergleichbar mit dem Dunst, der den Blick auf die Berge trübt!“
Mein Freund meinte, seine Narbe sei ja auch nicht so ganz verschwunden, da könnten also auch noch ein paar Schmerzen übrig geblieben sein. Als wir an diesem Abend aus der Bar nach Hause gingen, machten wir noch aus, dass wir uns jährlich an dem „Schwarzen Pilz“ treffen sollten, evtl. verschwinden die restlichen Blessuren dann mit der Zeit.
Zwischen den Treffen soll ein Stellvertreter für uns da bleiben. Hoffentlich wird er nicht zu nass bei den Wetterkapriolen und möglichen Mikro-Stürmen. Hoffentlich haut Ihr Euch nicht auch den Kopf DA an!!