Dieser Cache ist die Neuauflage eines Traditional, welcher diesem Ort von Mai 2007 bis Juni 2012 gewidmet wurde. Die Dose wurde insgesamt 321 mal gefunden.
Aufgrund der historischen, heimatkundlichen Bedeutung, die in der vorangegangenen Cachebeschreibung nahezu unerwähnt blieb, wird die ´Bedosung´ dieses Ortes nahtlos fortgesetzt.
Bei diesem Thingplatz handelt es sich um ein Bauwerk der Nationalsozialisten, welches im Jahre 1935 erschaffen und eingeweiht wurde.
Dabei wurde ein Brauch der alten germanischen Stämme kopiert, die den Nationalsozialisten in vielen Dingen als Vorbild dienten.
Zur Durchführung von Volksversammlungen oder Gerichtsverhandlungen wählten die Germanen exponierte Orte, an welchen sie stattliche Monumente in Form von kreisförmigen "Freilicht-Bühnen" aus Stein errichteten.
Üblicherweise lagen diese Gerichtsplätze auf Berggipfeln oder unterhalb einer Linde, die bei den Germanen ebenfalls eine rituelle Bedeutung hatte. Diese dem Thing-Brauchtum gewidmeten Örtlichkeiten nannte man Thing-Plätze.
In den ersten Jahren der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden von 1933 bis 1936 insgesamt 60 von 200 - 400 geplanten Thingplätzen im Rahmen der sogenannten Thing-Bewegung errichtet. In erster Linie sollten an derartigen Örtlichkeiten die "Thing-Spiele" aufgeführt werden, bei denen es sich um politisch-idiologische Theaterdarbietungen handelt.
Diese Art von Propaganda wurde von der Bevölkerung jedoch nicht in dem erhofften Umfang angenommen und passte nach kurzer Zeit nicht mehr in die rechte Ideologie, woraufhin der Bau dieser Orte eingestellt wurde.
Die Architektur des Herchener Thingplatzes erinnert entfernt an ein halbkreisförmiges Amphitheater.
Einer auf einem Treppenabsatz befindlichen Bühne liegen die Besucherränge gegenüber, die platzmäßig die gesamte Breite des Bergspornes ausnutzen.
Auf der Präsentationsfläche findet man eine kreisförmige, in westliche Richtung geöffnete Mauer (Rotunde). Auf der Innenseite dieser Mauer befanden sich Tafeln zum Andenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Unterhalb der Bühne liegt ein Kellerraum, der heutzutage vergittert ist. Hier findet man auch den Grundstein der Anlage, versehen mit der Jahreszahl der Erbauung und jenem ´zeittypischen Symbol´.
Nach der Niederlage der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg wurden ein Teil der Treppenstufen und der südlichen Mauer abgetragen und anderweitig als Baumaterial verwendet.
Nach einigen Überlieferungen befand sich vor dem Bau des Thingplatzes ein Kriegerdenkmal an diesem Ort über den Dächern von Herchen.
Der Thingplatz von Herchen - ein steinernes Monument aus Windecks Vergangenheit
für die Watsons by S-T-K