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Populus alba EarthCache

Hidden : 10/14/2012
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Populus alba




Deutsch:
Populus alba - die Silberpappel, ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Weidengewächse, ist nicht nur der Namensgeber dieses Earthcaches, sondern auch des Naturschutzgebietes, in dem er sich befindet.

Im Gegensatz zu anderen Auelandschaften, die stark an die Bedürfnisse der Menschen, durch Nutzung als Weide, Siedlungsraum, Naherholungsgebiet oder Überschwemmungsfläche, angepasst wurden, ist das Naturschutzgebiet „Bei der Silberpappel“ eine der letzten natürlichen Flussauelandschaften Deutschlands und daher von hohem ökologischem Wert.
In dem fast neun Hektar großen Schutzgebiet bilden das Korbweidengebüsch, die Silberweidenaue und die geophytenreiche (4) Hartholzaue ein Zuhause für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Die Nähe des Naturschutzgebietes zum Mannheimer Strandbad birgt ein hohes Konfliktpotential zwischen Erholungsbedarf und Naturschutz, da bei hohen Besucherzahlen oft von dort in die Schutzzone ausgewichen wird.

Deshalb bitten wir euch, die Regeln und Absperrungen des Naturschutzgebietes zu achten und zu befolgen.


Wie entsteht nun eine solche Landschaft und was sind ihre Eigenheiten?

Die Flussaue, oder auch nur Au(e), ist eine Niederung (1) eines Baches oder Flusses, die durch dessen Hoch- und Niedrigwasser geprägt wird. Ihre Strukturen und Lebensräume werden vorrangig vom Fluss bestimmt. Durch die Abwechslung von Überflutung und Niedrigwasser sind Auen sehr dynamische Lebensräume mit unterschiedlichsten Standortbedingungen. Deshalb beherbergen sie eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf engstem Raum.

Viele Flussauen der Nordhalbkugel entstanden im Holozän (2) und haben sich durch die Schmelzwasser der vergangenen Kaltzeiten des Känozoischen Eiszeitalters (3) aus der Niederterrasse (6) herausgebildet.

Flussauen bestehen aus verschiedenen Bodenschichten, die sich aus fluvialen Sedimenten, das bedeutet frei übersetzt: zum Fluß gehörender Bodensatz oder anders ausgedrückt, mitgeführtes zerkleinertes Gestein, bilden.
Diese Sedimente können aus dem gesamten Einzugsbereich des Flusses stammen. Sie erreichen, je nach Lage im Ober- oder Unterlauf des Gewässers, Korngrößen von 0,1 mm bis 20 cm, reichen also von feinem Sand bis zu Geröll. Abhängig von der Größe werden die Sedimente im Wasser schwebend oder rollend-schiebend transportiert.

Bei der Sedimentation lagern sich die im Wasser befindlichen Teile ab. Die Geschwindigkeit, mit der das vor sich geht, nennt man Sedimentationsgeschwindigkeit oder auch Absinkgeschwindigkeit. Sie ist umso höher, je größer und dichter der betreffende Stoff ist. So bilden sich Zonen von Stoffen mit gleicher Größe und Dichte, wobei sich die Bestandteile mit höherer Absinkgeschwindigkeit zuerst ablagern, sich also zu unterst befinden.

Bei einer Überschwemmung tritt das Wasser über die Ufer und breitet sich aus, allerdings verlangsamt sich die Geschwindigkeit des Wassers und die Sedimentation beginnt. Bedingt durch die unterschiedliche Sinkgeschwindigkeit der Sedimente werden die Schichten mit größerer Entfernung zum Flußbett immer feiner (Kies -> Sand -> Lehm). Bei Niedrigwasser zieht sich das Wasser Richtung Flussbett zurück und bewirkt eine weitere Verlagerung/Verformung der Bodenschichten.

Fußnote:
(1) Eine Niederung oder auch Flussniederung, im Sinne der Geomorphologie (5) ist ein durch zwei Hochufer (6) begrenzter und in sich nicht geschlossener Bereich der Erdoberfläche über dem Meeresspiegel mit Abfluss, der sich durch einen Fluss oder mehrere Flüsse in eine Niederterrasse (6) eingegraben hat bzw. weiterhin eingräbt.

(2) Das Holozän ist der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte. Er begann etwa 11.700 ± 99 Jahre b2k (= vor dem Jahr 2000) und dauert bis heute an.

(3) Das Känozoische Eiszeitalter oder das aktuelle Eiszeitalter, ist eine Phase der Erdgeschichte, die mit der Vergletscherung der Antarktis und seit etwa 2,7 Millionen Jahren auch der Arktis begann. Vor allem seit etwa einer Million Jahren wechseln sich längere, etwa 90000 Jahre dauernde, Kaltzeiten (Glaziale) mit kürzeren, etwa 15000 Jahre dauernde, Warmzeiten (Interglaziale) ab.

(4) Geophyten sind Gewächse, deren Überdauerungsorgane verborgen sind (Zwiebeln, Knollen, Rhizom). Dazu gehören die hier anzutreffenden Arten Buschwindröschen, Blaustern, Scharbockskraut und Bärlauch.

(5) Geomorphologie - Landformungskunde untersucht die Formen und formbildenden Prozesse der Oberfläche der Erde, aber auch anderer Planeten.

(6) Flüsse graben sich durch den Transport und die Ablagerung von Gesteinstrümmern in die Landschaft ein. Durch klimatische Veränderungen und der Schleifenbildung der Flüsse formen sich Flussterrassen, auch Hochufer genannt, aus. Diese werden je nach dem Zeitpunkt ihrer Erschaffung in Oberterrasse, Mittelterrasse und Niederterrasse unterteilt.

Quellen:
http://de.wikipedia.org
http://en.wikipedia.org
http://www.makumee.de/boden.htm
BUND Mannheim: Reader Stadt grün statt grau


Wer mag, kann zur Verdeutlichung der Schichtenbildung ein kleines Experiment durchführen:
- füllt ein durchsichtiges Gefäß etwa 1/4 mit einer Mischung aus Stein, Sand, Ton, Erde
- füllt den Rest mit Wasser auf, bis auf eine Luftkammer von mehreren cm
- Schütteln, hinstellen und beobachten.
- die ersten Erkenntnisse gibt es bereits nach wenigen Minuten, bis sich alles "geklärt" hat können mehrere Tage vergehen ...

Nun eure Aufgaben zum Loggen des Earthcaches:
1. Erklärt, wie sich die Zonen einer Auelandschaft, die geprägt ist durch Überschwemmung und Niedrigwasser, von den Zonen eines statischen Gewässers (euer Versuch) unterscheiden. Wem die Worte fehlen... eine Skizze ist oft hilfreich ;-)

2. Sucht nach einer Möglichkeit, die unterschiedlichen Sedimentzonen einer Auelandschaft zu identifizieren.

3. Über Bilder von euch, der Örtlichkeit oder eures Experiments freuen wir uns sehr, aber das ist keine Verpflichtung.

Nutzt die Informationen vor Ort zur Lösung und schickt uns die Antworten per Mailfunktion.
Ihr dürft gerne gleich loggen, eine Rückmeldung erhaltet ihr in jedem Fall ;-)

Falls der Pegelstand höher als etwa 350 cm ist, kann die Infotafel leider nicht mit trockenen Füßen erreicht werden. Die gestellten Fragen erschließen sich aber vor Ort auch so, da das Schild keine vorgefertigte Antwort liefert, sondern nur eine zusätzliche Erläuterung bietet.



Viel Spaß! Have fun!
Die Pädeldreter

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