Ursprünglich gehörte das „Blitzdorf“ oder „Flüsseviertel“ genannte Gebiet zwischen Schiffahrter Damm und Kanal zur 1930 gegründeten Erphogemeinde. Als diese nach dem 2. Weltkrieg durch zahlreiche Zuzüge bis auf 11.000 Katholiken anwuchs, wurde „auf der grünen Wiese“ eine neue Kirche gebaut.
Das mit der „grünen Wiese“ ist übrigens nicht nur bildhaft gemeint: bis zum Bau der Kirche befand sich hier eine Senke, in der sich im Winter Wasser sammelte und Schlittschuh gelaufen wurde!
Nun wurde geplant und vor allem erst einmal Geld gesammelt: rund die Hälfte der Bausumme wurde damals durch Spenden und Sammlungen aufgebracht. Die Grundsteinlegung für die Kirche erfolgte im Juli 1962, die Einweihung im Advent 1963.
Namenspatron ist Papst Pius X. (+1914).
Das Kirchengebäude entstand zur Zeit des 2. Vatikanischen Konzils und verwirklicht in seinem sechseckigen Grundriss ideal dessen damals sehr neue Idee von „Kirche als Versammlungsraum der Gemeinde“.
Im Frühjahr 1964 wurde dann auch der Turm neben der Kirche fertig. Erst 1988 - also fast 25 Jahre später - wurden darin auch die vier Glocken aufgehängt, und der „längste Arbeitslose von Münster“ kam endlich an die Arbeit! Ein Jahr später wurde das viergliedrige Pfarrheim eingeweiht.
Seit 2003 gibt es zwar noch eine Piuskirche, aber keine Piusgemeinde mehr: aus der Fusion der beiden vorher eigenständigen Gemeinden St. Pius und Christus König (im Volksmund „Erpho“) ist damals die neue Gemeinde Heilige Edith Stein hervorgegangen.
Seit 2005 feiert die afrikanischen Gemeinde Münster ihre Gottesdienste in der Piuskirche. Die weitere Zukunft dieses Kirchengebäudes ist zur Zeit allerdings ungewiss. Im Zuge der anstehenden Fusion der vier Gemeinden St. Mauritz, Herz-Jesu und St. Elisabeth, Hl. Edith Stein und St. Benedikt zur neuen Gemeinde Groß-Mauritz wird das Bistum kaum um die Aufgabe wenigstens einiger Kirchen herumkommen; zur Zeit sieht es so aus, als würde es ausgerechnet die beiden moderneren, konzilliarischen treffen - St. Margareta und eben St. Pius.
Vielleicht noch ein paar abschließende Worte zu Blitzdorf:
Ein großer Teil dieses Stadtviertels wurde auf der ehemaligen Radsportbahn Emsstraße errichtet, die von 1898 bis 1936 in Betrieb war. Der Name Blitzdorf wird auf die ursprünglich dort angesiedelten Straßenbahner zurückgeführt, die am Dienst-Revers einen Blitz als Abzeichen trugen. Verfestigt hat sich diese Bezeichnung vielleicht auch durch die Explosion der nahegelegenen Munitionsanstalt Mauritzheide 1915, die auch im Flüsseviertel erhebliche Schäden verursachte. An die Munitionsanstalt erinnert heute noch der Straßename „Am Pulverschuppen“ auf der anderen Kanalseite.
Quellen:
http://wiki.muenster.org/index.php/St.-Pius-Kirche
http://www.edithstein-gemeinde.de/dokumente/geschichte.pdf
http://wiki.muenster.org/index.php/Blitzdorf
Zum Schluss noch zwei wichtige Hinweise:
Bitte geht den Cache aus Rücksicht auf den benachbarten Kindergarten nicht wochentags in der Zeit von 7.00-16.30 Uhr an und achtet beim Zurück"legen" der Dose darauf, dass sie wieder richtig fest sitzt!