Allen anderen wünschen wir genauso viel Spaß beim Rätseln und
wie bei Mysteries so üblich, findet ihr bei den Koordinaten zwar
auch etwas, nämlich einen vielbefahrenen Muggelkreisverkehr
irgendwo zwischen Schwenningen und Villingen, wo man sich oft die
Ruhe und den Frieden eines Wikingerdorfes im Winter wünscht. Sonst
ist da leider nichts.
Wikingernächte 1 - Myrk-nÏtt-i
Bitterkalt war es in Flake geworden, selbst der Fjord war von
einer dünnen Eisschicht bedeckt und der Tag war der endlosen und
stockfinsteren Polarnacht gewichen. Abends saßen die Wikinger in
ihrem Thinghaus am knisternden Feuer dicht beisammen, sie hatten
sich in Felldecken gehüllt und sehnten sich nach den wärmenden
Strahlen der Sonne. Nachts schienen die gespenstischen Polarlichter
durch die Ritzen der fensterlosen Häuser. Sie erhellten die Hütten
mit ihren seltsamen Farben. Die Männer waren sich sicher, dass die
Geister durch diese Lichter zu ihnen sprachen, aber sie konnten
sich keinen Reim darauf machen und sie verstanden die Nachrichten
nicht, die die Unterwelt versuchte, ihnen zu senden. Das machte sie
wütend, traurig und verzweifelt.
„Es ist wie in dem Winter, als Alfarinn plötzlich
verschwand“, sagten sie. Und insgeheim hatten alle Angst.
Eigenbrötlerisch war Alfarinn immer schon gewesen. Er hatte immer
von fremden Bräuchen, Frauen und Ländern geträumt. Besonders
Germanien faszinierte ihn. Oft sprach er von den Feldern und
Wäldern, dem lustigen Brauch, sich am Ende des Winters zu
verkleiden und von den warmen lauen Sommernächten. Einige rechneten
damit, dass er Flake verlassen würde, andere sagten, dass er seine
geliebte rote Hütte niemals aufgeben würde. Die Art und Weise, wie
er Flake verließ, war unglaublich und beschäftigte die Dorfbewohner
jeden Tag. Denn eines Morgens war er urplötzlich verschwunden,
mitsamt seines roten Hauses. Viglundnr hatte er am Abend davor noch
erzählt, dass er ein Zeitloch entdeckt habe, bei seinen geheimen
nächtlichen Studien. Doch nicht nur er war wie vom Erdboden
verschluckt - da, wo das Haus gestanden hatte, war nur noch ein
Stücklein Wiese. Die Alten sagen: „Mit dem Teufel war er im
Bund, was sonst?“. Seine Freunde mieden die Stelle, wo einst
Alfarinns Haus gestanden hatte und sie vermieden, über ihn zu
reden. Nur manchmal wisperten sie: "Ob er uns Nachrichten sendet,
aus der Unterwelt?" Das machte ihnen Angst, auch wenn ihnen die
Alten sagten, dass es die Lichter schon immer gegeben hatte und sie
schon lange vor Alfarinns Verschwinden geleuchtet hatten. Am ersten
Jahrestag lag ein Zettel auf dem Runenstein: „Macht euch
keine Sorgen“, stand darauf, „ich bin da, wo ich bin,
sehr glücklich. Wenn ihr mich besuchen wollt, löst das
Rätsel.“
Doch die Zurückgebliebenen wussten nicht, wie. Die lange
Polarnacht machte sie müde und laugte sie aus und sie fühlten sich
irgendwo zwischen nifl-hel und hel-vit-i. Der Met benebelte ihre
Sinne. Verzweifelt beteten sie zu Thor, er möge ihnen endlich ein
Zeichen geben, klären, wohin Alfarinn verschwunden war (war er
freiwillig gegangen? war er noch am Leben?) und sechs Nächte lang
geschah nichts. In der siebten Nacht, einer eiskalten, nebligen
Nacht, während eines Schneesturms, klopfte es plötzlich und
unerwartet heftig an die Tür des Thinghauses. Draußen stürmte und
schneite es, so hatten sie Viglundr früher als sonst erlaubt,
seinen eiskalten Posten auf dem Aussichtsturm aufzugeben. Niemand
hatte den Fremden kommen sehen, niemand rechnete mit seinem Besuch,
ein einsamer Wanderer; seit Wochen hatte sich niemand in der
dauernden Dunkelheit hierher getraut. „Si-ð-for-ul-l“
raunten die Männer zuerst, dann ein erschrockenes
„mar-a“. Denn es war für einen Sterblichen unmöglich,
bei solchem Wetter unbeschadet hierher zu kommen.
Es schien fast so, als sei der nächtliche Besucher dem heiligen
Hain entstiegen, denn, als die Männer im Fackellicht nachschauten,
endeten seine Fußspuren beim heiligen Runenstein. Der Fremde sagte
zunächst nichts, er ließ sich schweigend auf dem großen Bärenfell
nieder, das sie vor dem Feuer ausgebreitet hatten. Auch die Männer
schwiegen.
Dann zeigte er auf Bergthorr, der neben ihm saß und sagte:
„Erzähle“. Und Bergthorr, der den ganzen Winter
geschwiegen hatte, erzählte von dem Bären, dem riesig braunen
Bären, den er zunächst lebend gefangen hatte, er hatte versucht,
ihn zu zähmen, als best-ing-r zu halten, doch am Ende, hatte man
sich über ihn hergemacht, ihn bei der Feier zur Wintersonnwende
verspeist und nur das Fell war noch übrig geblieben. Manchmal, wenn
ihn keiner beobachtete, streichelte Bergthorr sanft über den
flauschingen Kopf, der nun beim Feuer lag
Viglundr berichtete von seinen Erlebnissen auf dem
Aussichtsturm, von dem großen, grünen, dreiköpfigen Seedrachen, den
er im Alesundfjord hatte schwimmen sehen. Von Seeschlangen, die aus
dem Meer krochen und drohten, ihn im Wachturm zu erwürgen. Der
Fremde hörte regungslos zu, keiner sagte etwas, nur Kolbjorn nahm
sich vor, Viglundrs ver-p-il-l auf Alkohol zu untersuchen, bevor er
das nächste Mal seinen Wachdienst antrat.
Hroomarr berichtete von der Jagd auf die riesigen Walfische, die
im Herbst den Fischschwärmen in den Norden folgten.
Osvaldr schwieg, denn er fürchtete sich. Er fürchtete hel-vit-i,
wenn der Fremde wirklich aus der Unterwelt kam. Denn er war mit
seinen Männern heimlich in Galicien gelandet, ihn interessierte
Hibernia nicht. Ein Land mit Wein, süßem, schweren, roten, Wein,
und wärmender Sonne. In seinen Tagträumen sah er sich mit Catarina,
als Held des Stierkampfes, beim Schwimmen mit den Delphinen in der
Bucht, in seidig warmen Meerwasser. Er seufzte, so lange hatte er
schon keine Delphine mehr gesehen und Caterina auch nicht. Er würde
bis zum nächsten Sommer warten müssen, um sich wieder heimlich
davonstehlen zu können. Ach, wenn er doch Alfarinns Geheimnis
kennen würde. Ob Catarina auf ihn wartete? Der Sommer war so fern.
Er begann zu träumen. Catarina und er hatten in einer Klosterruine
Unterschlupf gefunden, auf einem heiligen Berg, alleine, bis auf
die frechen Eidechsen, die immer, wenn er sie fangen wollte, in
einer Mauerritze verschwanden. Er hatte sich fest vorgenommen, im
Frühjahr sein verhasstes Weib Fregeror, den Fjord und Flake für
immer zu verlassen. Aber darüber sagte er zu niemandem ein Wort und
jetzt hatte er Angst, dass der unheimliche Fremde ihn durchschauen
könnte. Nie mehr Stockfisch, keine Fahrten in den Booten, bei denen
ihm immer speiübel wurde, keine sinnlosen Schlachten mehr.
Niemand kann sich erinnern, wer als erstes auf die Lösung kam.
ist. Als die Männer aus Flake am Morgen im Thinghaus an den Resten
des Feuer erwachten und schweigend in die glo- ð-fjal-g-r starrten,
war der Fremde verschwunden. Auch Osvaldr war nicht mehr
auffindbar. Die Spuren im Schnee endeten am Runenstein. Doch die
anderen waren Alfarinn und seinen Studien näher gekommen. Leider
wussten sie immer noch nicht, wie er plötzlich verschwunden
war.
N 48° 04.(A-C)B(C+F+E) E 008°30.(C+D+E)(D+G)A
Deine Lösung für die Koordinaten dieses Rätsels kannst du auf
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