Tempus Fugit – Wo einst die alten Ritter lebten
Wer den geschichtlichen Teil überspringen möchte, kann gleich unter dem Bild weiterlesen. Den Cache findet ihr trotzdem .
Wir schreiben das Jahr des Herrn 1555. Die Bauern des kleinen Dorfes Schwenningen sind erschöpft, mühsam haben sie ihre Höfe, die während des Bauernkrieges 1525 von den Villingern fast vollständig niedergebrannt wurden, wieder aufgebaut.
Dunkle Himmel, Hagelschläge, die Pest - Böse Vorahnungen machen sich breit und die bucklige Kräuterfrau Magnanimita Clawis sah in der Nacht zum Karfreitag 1554 in ihrer Kristallkugel den Dreißigjährigen Krieg mit all seinem Grauen kommen. Für mehrere Jahre nach Kriegsende würde dieser Landstrich hier unbewohnbar sein. Sie hörte einen Fluch durch die Burg wispern – sie wusste, bald würde sie, wie ihr Herr, für immer einfach spurlos verschwinden.
In der Karwoche im Jahre des Herrn 1555, kurz vor Mitternacht, tauchte im Vollmondschein urplötzlich eine tiefverschleierte Frauengestalt auf dem Türnleberg auf. Die Alten sagen, man könne sie noch heute während der Karwoche sehen. Immer gehe sie den gleichen Weg, den Burgrain entlang, an der Grenze zwischen Baden und Württemberg. Auf dem höchsten Punkt des Berges halte sie inne, hebe dort ihren Schleier. Ihr wunderschönes Gesicht wende sich sehnsüchtig in Richtung Schwenningen, sie weine herzerweichend und versuche verzweifelt ihren Geliebten zu finden. Doch Jahr um Jahr verhallen ihre Rufe ungehört, die Kirchturmuhr von Mühlhausen schlägt dumpf Mitternacht und mit dem letzten Glockenschlag muss die Verzweifelte ihre Schleier fallen lassen. Verzweifelt weint sie drei heiße Tränen, die auf dem Gestein bis zum Setzebrünnele (vgl. Cache GC2HHP8, wenn ihr den mitmachen wollt, biegt ihr, nachdem ihr den steilen Abhang hinteruntergekommen seid beim Fürstengrab links ab (ca.400m) rollen. Sie selbst kann dieses Jahr nicht weitersuchen auch darf sie ihren Weg nicht verlassen. Traurig geht sie zurück zum Burgrain und verschwindet, bis zur nächsten Karwoche, in einem geheimen Rosengarten.
Bisher (Stand der Forschung vor dem 26.09.2011) gingen die Historiker davon aus, dass, wenn eine unberührte Jungfrau ihre Tränen trinke, das Ritterfräulein erlöst werden wird, sie wird ihre Schönheit auf ihre Erlöserin übertragen (also mal los, Mädels ). Bis hierher stimmen übrigens alle historischen Fakten, nur die Kräuterfrau ist dazugeschummelt (ihre Visionen stimmen jedoch).
Am 26. September 2011 tauchten plötzlich einige verloren geglaubte und jahrhundertelang verschollene Zeugen im Wald auf, die den Fall in neuem Lichte erscheinen lassen. Sucht das Burgfräulein Waltraude nach ihrem verlorenen Verlobten Kunibert?. Das edle Fräulein kann nicht ruhen, bevor sie nicht weiß, wer ihren Geliebten Kunibert auf dem Gewissen hat und ihn in der Osternacht des Jahres 1554 kurz bevor die Sonne aufging heimtückisch und grausam meuchelte und seine sterblichen Überreste spurlos verschwinden ließ. Sie hofft auf neue Hinweise um sein Schicksal endlich zu klären und seine Gebeine zu finden, kann aber selbst nicht vor der Karwoche 2012 tätig werden und darf die Wege nicht verlassen. Kannst du ihr helfen?
Alte Ermittlungsakten tauchten auf und folgende Verdächtige kamen schon 1554 in Frage:
1 Burgpater Ambrosius Nostramus Schon lange war das Gerücht aufgetaucht, dass Pfarrer Nostramus Geld und Diamanten aus dem Burgschatz veruntreute und heimlich Richtung Rom schaffte. Schließlich will er Erzbischof werden und nicht ewig in der Burg versauern. In jener Osternacht plagte ihn der furchtbare Verdacht, da er Kuniberts treusten Diener Berwulfus Mittnachtus heimlich aus der Burg schleichen sah – etwa, um den Bischof über seine Machenschaften zu informieren? Final:
N48°03.FF(A+D) E008°33.(B-1)AE
2 Der Narr Blasius Balthasar Heimlich hat der Narr einen 450 Taler Job angenommen und arbeitet nun noch heimlich als Henker um seine fünfzehn unehelichen Töchter mit der Nonne Agnes Bingottuntreu zu unterhalten. Seither lacht Kunibert nicht mehr über seine Witze und Späße, ahnt er etwas vom dunklen Treiben seines Narren?
Final: N 48°02.(B+C+2)(F)(C+D) E 008°33.EAA
3 Ritter Adalbert Anonymus Schon als kleiner Knabe verliebte sich Adalbert unsterblich in das Burgfräulein Waltraude. Bereits im Sandkasten entwarf er Burgen, die er für seine geliebteste Geliebte bauen wollte. Niemals konnte er verkraften, dass das Burgfräulein seinen älteren Bruder Kunibert entschied, liebte er sie doch mehr als sein Leben. Hat er in dieser dunklen Nacht das Unglaubliche getan und einen Brudermord begangen?
Final: N48° 02.(A+D)D(A+D) E08° 33.(B+D)A(B-D)
4 Die Köchin Brunhild Alles-brennt-mir-immer-an Schon lange waren Kunibert die Kochkünste von Brunhild ein Dorn im Auge, oft beschwerte er sich oder warf das Essen wortlos aus dem Fenster. Am Karsamstag wurde Brunhild beim Fliegenpilzsammeln im Wald beobachtet. Rächte sie sich an ihrem Herrn und Meister und wurde zur Giftmörderin?
N48° 02.(A+C)(C+D)(D+D) E08° 34.CDF
5 Kräuterfrau Magnanimita Clawis Heidnische Praktiken sind Kunibert ein Dorn im Auge. Am Karfreitag hatte er im Burgverlies ein großes Pentagramm entdeckt. Die Farbe war noch frisch. Sah Magnaimita Kuniberts Versuch, die schwarze Magie auszurotten, in ihrer Kristallkugel und kam ihrem Widersacher zuvor, indem sie ihn in eine schwarze Katze verwandelte, die am Ostermontag urplötzlich auftauchte?
Final: N48° 02.E(B+C+1)F E08° 33.B8D
6 Burgfräulein Kunigunde Willunbedingtheirat Ist die potthässliche, niederträchtige Schwester der liebreizenden Waltraude. Niemals hat ein Mann sie angesehen und sie hat Angst, dass Kunibert sie ins Kloster schicken wird. Sie hat ein dunkles Geheimnis ... und Angst, entdeckt zu werden. Brachte sie deshalb den Verlobten ihrer Schwester um?
Final: N48° 02.(B+3)(E-2)(A+D) E008° 33.(E+1)B(C+F)
7 Berwelfus Mittnachtus Ein treuer Ergebener Kuniberts – mit einem schrecklichen Geheimnis. Hat er sich in jener Nacht in einen Werwolf verwandelt und seinen Herrn und Gebieter aufgefressen?
Final: N48° 02.9(C+D)(E-C) E08° 33.AE2
8 Die teuflische Schlange Serpiana, die immer wieder neue Tiergestalten annimmt und die sich meist in den Tiefen der Burg versteckt und Unheil bringt
Final: N48° 02.(A+C)(E:4)4 E008° 34.F0A
Du kannst helfen, Licht ins Dunkel zu bringen? Was geschah in der unsäglichen Osternacht, als Kunibert sein junges Leben aushauchte und spurlos verschwand. Wer war sein Mörder? Wo ist seine Leiche?
Um das Rätsel zu lösen brauchst du:
- die Liste der Verdächtigen mit Nummern (Beschreibung nicht unbedigt notwendig, aber mögliche Finalkoordianten, diese werden im Laufe der Runde dezimiert
- das Listing (acht Stages, es ist kein Fehler, dass Stage 7 und 8 am gleichen Platz sind!)
- einen Stift
- ein GPS
- ein Cachermobil um bei N 48°02.887 E 008°33.887 zu parken oder viel Puste, um die Steige hochzuradeln
- viel Mut
- Leider ist die Grillhütte inzwischen abgerissen. Aber wer weiß - halte hier nicht zu lange inne ... man weiß nie.
Komme nicht in der Karwoche, da wimmelt der Wald vor Verdammten. Auch nachts ist es hier viel zu gefährlich, da sich hier viele Jagdmuggel herumtreiben. Es handelt sich um einen Rundweg, der mit dem Cache Tempus-Fugit - keltische Spuren kombinierbar ist. Auf dem Weg könnt ihr auch noch den Mystery "Was is denn das für ne Type" loggen. Es gibt eine extreme Steigung, diese kann bei Regen rutschig sein. Man läuft immer auf Wegen oder Pfaden, nur die Stages sind z.T. etwas Abseits versteckt. Um kein Waldmassaker anzurichten, ggf. die Spoilerbilder beachten. Ganz lieben Dank an Eitschdabbelju für den Betatest!