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Die alte Weiße Elster in Wesenitz Traditional Geocache

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Anhalto: Leider wurde der Cache bis heute nicht wieder aktiviert oder kein konkretes Aktivierungsdatum angegeben. Deshalb erfolgte heute die endgültige Archivierung dieses Caches.
Wenn du an dieser Stelle wieder einen Cache platzieren möchtest, kannst du selbstverständlich gern ein neues Listing zum Review einreichen.

Viele Grüße,
Anhalto - Volunteer Reviewer in Deutschland

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Hidden : 9/11/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


Wesenitz - am wilden Fluss
(Cache Nr. 1 von Wildnetwork)

Willkommen zum Geocache "Wesenitz - am wilden Fluss". Wesenitz ist übrigens eine ehemals eigenstände Gemeinde und wurde noch vor dem 1. Weltkrieg nach Lochau eingemeindet.

1. Der Ort:
Die Gewässer in der Aue entwickelten sich mit dem Abtauen der saalekaltzeitlichen Gletscher vor ca. 100.000 Jahren. Das Mitteldeutsche Trockengebiet, an dessen Rand die Aue liegt, zählt zu den niederschlagsärmsten Regionen in ganz Deutschland. Insbesondere im Frühjahr nach der Schneeschmelze bahnen sich größere Wassermengen den Weg durch die Auenlandschaften. Die ersten Siedler im Bereich der Auen nutzen deren Gewässer vor allen als Nahrungsquelle. Im 18. Jahrhundert gehörte die Aue verschiedenen Landsherren. Flussregulierungen wurden dabei nicht grenzüberschreitend durchgeführt. So wurde in Leipzig im Jahre 1831/32 die erste Elsterflutrinne gebaut. Der preußische Teil (in dem Ihr hier steht), blieb von Begradigungen weitestgehend verschont. Der Fluss querte in vielen Schlingen die Aue. Doch der Bergbau veränderte auch diese Region sehr stark. Auch die Wasserqualität verschlechterte sich durch die stärker werdende Industrialisierung erheblich.

Bereits 1914 wurden Überlegungen zum großflächigen Abbau von Braunkohle vorgelegt und durch den Regierungspräsidenten in Merseburg genehmigt. Durch den 1. Weltkrieg kamen diese Pläne jedoch zum erliegen. Eine Hochflutrinne durch die Aue wurde am 1934 begonnen zu bauen. Die Hochflutrinne führte quer durch den heutigen Wallendorfer und Raßnitzer See. Das Wildbett der Weißen Elster wurde ab Schkeuditz keiner Regulierung unterworfen, auch um die vielen Mühlen und Grundwassernutzer nicht vom Flusssystem abzuschneiden. Den heutigen Zusammenfluss von Neuer Luppe und Weißer Elster bei Schkeuditz gab es damals noch nicht. Vielmehr floss die Weiße Elster von Leipzig durchgehend, ohne Zusammenfluss mit der Luppe, bis nach Halle. Die Neue Luppe, welche ebenfalls von Leipzig aus in die Aue floss, nutze ab Schkeuditz ebenfalls ihr Wildbett (heute durch das Luppeverschlussbauwerk versperrt). Dort schloss sich oben genannnte Hochflutrinne an, welches im Normalfall allerdings kein Wasser führte. Bis in die 1950er Jahre wurde am Wildbett der Weißen Elster, an welchen Ihr hier steht, keine weiteren Eingriffe vorgenommen.

Danach begann die Zerstörung des Flusssystems, wie man es seit Jahrtausenden kannte. Die DDR hatte einen enormen Bedarf an Kohle. Schnell reichten die Vorräte im Geiseltal nicht mehr aus. Trotz des Wissens, dass die circa 40 qm große Lagerstätte in der Elster-Luppe-Aue nur minderwertige "Salzkohle" enthielt, entschloss man sich die Kohleförderung aufzunehmen. Um dies zu ermöglichen, musste der gesamte Bereich von den Gewässern befreit und hochwassersicher gemacht werden. So wurde zwischen 1959 und 1971 das 11,5 km lange Elsterhochflutbett in seiner heutigen Form gebaut. Das Wasser wird dabei in einem Doppeltrapezprofil geführt. Die "alte" Hochflutrinne durch die Aue, welches 1934 angelegt wurde, wurde im gleichen Atemzug beseitigt. Im Damm wurden verschiedene Pumpstationen angelegt, um einen Rückstau aus den verbliebenen Resten der "alten" Elster zu umgehen. Mit Bau des neuen Flutbetts wurden die Weiße Elster und die Neue Luppe bei Schkeuditz zusammengeführt. Das Luppewildbett wurde nur noch mit einer geringen Wassermenge gespeist, damit wurde auch dort die Verlandung des Gewässers eingeleitet (könnt Ihr Euch in Luppenau und Umgebung selbst ansehen).

Ihr steht nun hier direkt am Rest der einstigen Weißen Elster. Diese Reste sind in vielen Dörfern vom Damm zu sehen. Ab Döllnitz wurde die Weiße Elster in Ihrem Wildbett belassen. Das Hubschütz im Damm bei Döllnitz regelt den Zulauf ins Wildbett und in das weiterführende Elsterhochflutbett . Durch die Verlegung der Weißen Elster und der Dammbauten sind viele kleinere Gewässer abgeschnitten und die Aue wurde "trockengelegt". Die vormals in die Elster mündenden Bäche müssen nun via Schöpfwerken in das Elsterhochflutbett "gehoben" werden.

Auch für die Wirtschaften hatte die Flussregulierung große Bedeutung. Die Mühlen in  Ermlitz, Raßnitz und Wesenitz wurden von der Wasserzufuhr abgeschnitten und mussten ihre Betriebe umgestalten. Durch die Regulierungsmaßnahmen konnte die Natur nun weiter vernichtet werden. Da das "schäumende" Wasser der Weißen Elster nun nicht mehr in die umliegende Aue strömen konnte, war dem Abbau der Salzkohle nichts mehr im Wege. Die Region war für viele Jahre nur noch als "Mondlandschaft" erkennbar. Mittlerweile sind hier die beiden großen Seen angelegt wurden welche als Naherholungsgebiet dienen.

Quelle: Au(g)enblicke, Band 1 - Steifzüge durch die Elster-Luppe und Saale-Elster-Aue


 

2. Der Cache:
Der Cache soll mit seiner Nähe zum alten Flusslauf an diesen Erinnern und zu einer möglichen Renaturierung Anstoß geben.

Er ist an einer Stelle versteckt, an dem früher viele Menschen aus Wesenitz in die Aue liefen, da hier  eine Brücke die Elster überspannte. Die Fundamentreste werdet Ihr sicherlich finden.

Hinweise:

  • Ihr dürft/müsst keine Pferdekoppel betreten.
  • Füttert die Pferde bitte nicht.
  • Achtet auf Reiter-, Hunde- und Anwohnermuggel.
  • Der Cache könnt Ihr entweder vom Elsterdamm aus angehen oder Ihr parkt an den angegeben Koordinaten.


3. Die Zukunft:

Die Zerstörung des Flusslaufes scheint durch die gewaltigen Dammbauten und den begradigten Flusslauf endgültig zu sein. Doch dies muss nicht für immer sein. Im Zuge des vorbeugenden Hochwasserschutzes und die Renaturierung bestehen seit längeren Ideen zu einer (teilweisen) Rückverlegung der Weißen Elster hinaus aus dem Doppeltrapezprofil hinein ins Wildbett. Natürlich ist der Schutz der anliegenden Ortschaften nicht zu vernachlässigen. Besonders ab Wesenitz bis nach Ermlitz ist das Wildbett in großen Teilen noch erhalten und könnte auch wieder genutzt werden. Hoffen wir das beste damit dieser Cache vielleicht irgendwann wieder am "wilden" Fluss liegt.

Additional Hints (Decrypt)

Nz Shaqnzrag - Ibefvpug ibe Uhaqrunhsra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)