Steine am Weg
Anders als es ihr Name vermuten lässt, vermitteln sie nicht in erster Linie eine Zeitinformation, sondern eine Distanzangabe. Eine Wegstunde war ein genau definiertes Längenmass.
Bis 1837 betrug der Abstand zwischen zwei Stundensteinen 18'000 Berner Schuh (5'279m). Nach der Revision der Masse und Gewichte im Jahre 1838 wurde die "Stunde" neu definiert; sie entsprach fortan 16'000 Schweizer Fuss (4'800m).
Ausgangspunkt der Stundenzählung war der Zeitglockenturm in der Berner Altstadt, in dessen Durchgang finden sich auch historische Längenmasse ausgestellt.
Gemäss einer alten Kantonskarte aus dem Jahre 1850 wurden über 120 Steine gesetzt. Rund drei Viertel davon sind immer noch erhalten, dies obwohl 1875 das metrische System eingeführt wurde und sie somit ausgedient hatten.
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Die Stundensteine säumten nicht nur alle wichtigen Verkehrsachsen im bernischen Territorium, sondern auch die Hauptstrassen die nach Genf, Zürich und Zurzach führten.
Es sind verschiedene Modelle bekannt, heute findet man vornehmlich das Model "1825". Dieses kann wie folgt beschrieben werden: aufrechtstehender Quader mit aufgesetztem Walm. Die Inschrift ist vierzeilig, in römischen Zahlen geschrieben. Die Tafel hat die Form eines Rechtecks mit eingerundeten Ecken (Auszug aus dem Heft: "Historische Verkehrswege im Kanton Bern").