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Weißes Gold - Salzgewinnung in Bentlage EarthCache

Hidden : 5/28/2011
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
1 out of 5

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Geocache Description:

„Die älteste Industrie Westfalens ist die Salzproduktion“. Dieser Satz des Münsteraner Historikers Aloys Meister aus dem Jahre 1909 verdeutlicht die heute zumeist vergessene Bedeutung der Salzgewinnung im Raum Westfalen. Um die Mitte des 19. Jh.s wurde hierdurch der Kochsalzbedarf von ca. 3 Mio. Menschen gedeckt, die das „weiße Gold“ als Würze und vor allem zur Konservierung von Fleisch und Fisch nutzten.

Salz, das weisse Gold

 

Zunächst stellt sich die Frage nach den natürlichen Voraussetzungen einer Produktion von Salzen. In den, in der Kreidezeit (Cenoman, Turon) entstandenen, Grundwasserleitern (Aquiferen) des Münsterländer Beckens zirkuliert ein hoch versalzenes Grundwasser, dass auch als Sole bezeichnet wird. Es tritt in vielen Quellen im Norden und Süden des Beckens wieder zu Tage. Im Jahre 1855 beschrieb Huyssen noch über 130 natürliche und künstlich erschlossene, heute zumeist versiegte, Sole-Austritte, zu diesen gehört auch das Solbad Gottesgabe in Rheine.

Die geologischen Verhältnisse

Bentlage liegt an den westlichen Ausläufern des Teutoburger Waldes, der die Südflanke eines ausgedehnten Rückens mit Südost/Nordwest Ausdehnung bildet. Die Fortsetzung dieser Struktur ist im Untergrund bei Rheine zu finden. Der Waldhügel, südlich von Rheine gehört dazu. Er liegt auf dem Gipfel eines geologischen Sattels, durch eine Mulde von einem etwa 6 km nord-westlich der Stadt gelegenen Faltrücken getrennt. Die Saline Gottesqabe liegt am Südflügel des Salzbergener Sattels. Dieser gehört zu jenen Strukturen des südlichen Emslandes, die wie ein Kranz den Nordrand der Rheinischen Masse umgeben, deren Grenze etwa dem Rand der Münsterländer Kreide-Mulde entspricht. Die Region des Emslandes stellt von der Schichtenlagerung her gesehen einen Ausschnitt der Schichtenlagerung Niedersachsens dar. Diese wird im Norden durch die Pompeckj'sche Scholle und im Süden durch die Rheinische Masse begrenzt. Für diesen Raum sind Ost - West streichende Strukturen charakteristisch, die durch Nord - West gerichtete Strukturen gestört wurden.

Der Salzbergener Sattel ist Teil eines 50 km langen Sattelzuges, der sich durch ein wechselndes Auf und Ab der Sattelachse in mehrere Sättel gliedert. Dieser Sattelzug beginnt im Westen mit dem Oldenzaaler Sattel am Salzstock von Weerselo und endet im Osten am Uffelner Sattel bei Ibbenbüren.

Der Scheitel des Sattels besteht aus Buntsandstein und Muschelkalk. Den eigentlichen Sattelkern bildet das Röt-Steinsalz. Normalerweise ist in diesem Raum das Röt-Steinsalz nur etwas über 100 m mächtig. Durch den in der Schichtenlagerung bedingten Anstau erreicht das Salz hier im Kern jedoch 440 m. Der Sattel wird durch Quer- und Längsstörungen in einzelne Schollen zerlegt. Insgesamt ist der Sattel in der für das südliche Emsland typischen Form asymmetrisch gebaut. Die südliche Flanke steht steiler als die nördliche. Durch die streichenden Störungen sind Abschiebungen entstanden. Somit haben sich die unmittelbar nördlich und südlich der Bohrung Salzbergen II liegenden Störungen als Aufschiebungen entwickelt, an denen das mobile Steinsalz aufgedrungen und angestaut ist.

Abbildung 1

Es gibt geologische Einzelheiten, die in Beziehung zum Salzschacht in Bentlage stehen. Es sind eine Reihe Kreide-Jura Sedimente auf der Südflanke des Salzbergener Faltrückens festgestellt worden die nach Süden geneigt sind. Die Neigungswinkel variieren von etwa 30° bis 60° und laufen an der Erdoberfläche unter einer meist dünnen Decke quartärer Schichten aus. Jede Grabungsarbeit in der Umgebung von Gottesgabe trifft auf Gault (Stufe der unteren Kreideformation). Die ehemaligen Salzhütten standen auf Gault, der an Ort und Stelle ziemlich umfangreich entwickelt ist.

Abbildung 2

Die Solequellen in dem Schacht von Gottesgabe muß man sich nicht als fließende Ströme vorstellen. Im Klippstein von Bentlage sind viele feine Spalten und kleine Risse, aus denen das Wasser zum Vorschein kam. Die Gaultschichten sind buchstäblich imprägniert durch Salzwasser. Es triefte unaufhörlich, doch die Solequalität war sehr gering. Ein äußerst geringer hydrostatischer Überdruck hatte zur Folge, dass das Gestein fortwährend Salzwasser schwitzte. Der Salzgehalt der Sole war ziemlich konstant. Er betrug etwa 9 %, war praktisch an der unteren Grenze der Rentabilität.

Die Solegewinnung

Über die Anfänge der Solegewinnung in Bentlage ist wenig überliefert, so dass keine gültigen Schlüsse über die erste Technik der Salzgewinnung aus dem 11. Jahrhundert und der Zeit vorher gezogen werden können. Man wird die Sole ohne technische Hilfsmittel aus Quellen und Brunnen geschöpft haben, um sie dann in Pfannen zu verkochen. Bestimmte Nachrichten von Siedehütten und Kothen beweisen, dass in Bentlage schon in der Frühperiode aus der Sole Salz in Gestalt von weißen Kristallen gewonnen wurde. Die Kothen waren kegelförmige Bauwerke, die oben in der Spitze eine Öffnung für den Abzug des Rauches und des Wasserdampfes hatten. Zur Befeuerung der Pfannen benutzte man Holz.

Die Soleförderung in Bentlage musste 1959 eingestellt werden, seit diesem Jahre wurde die Sole aus dem etwa 5 km entfernten Hummeldorf bezogen, da man dort aber mit Bergsenkungen rechnete, wurde die Förderung 1974 wieder eingestellt. Gleichzeitig hat man den Plan einer Solebohrung auf dem Salinengelände wieder aufgegriffen, um den Badebetrieb aufrechterhalten zu können. Im Auftrage der Stadt Rheine wurde im Salinengelände, südlich von der Gaststätte Gottesgabe, eine 400 m tiefe Bohrung mit Erfolg niedergebracht. Die Bohrung hat eine Leistung von 4,8 cbm/h. Diese Sole wird zur Zeit nur in geringem Maße genutzt. Da der Badebetrieb noch ruht, können nur die Gradierwerke beschickt werden. Nach der Heilwasseranalyse, die unter den "Begriffsbestimmungen für Kurorte, Erholungs- orte und Heilbrunnen" des Deutschen Bäderverbandes erstellt wurde, ist die Sole der Bohrung Gottesgabe in Rheine als "5 % ige eisen- und jodhaltige Sole" zu bezeichnen.

(Quelle: Alle Texte und Bilder kommen aus "Rheine - Gestern Heute Morgen" 1/85 - 13. Ausgabe Hg.: Stadt Rheine S.32 ff. und C&A Stockmann "Die Geschichte der Saline 'Gottesgabe'" Rheine: 1995)

Folgende Fragen sind zu beantworten:

1.) In welchem Jahr wurde die Salzgewinnung und somit auch die Solevorkommen zum ersten Mal urkundlich erwähnt?

2.) Mit welcher aussergewöhnlichen Methode (für Solefunde) gelangte man in Bentlage an die Solevorkommen Anfang des 17. Jahrhundert? (Leider ist heute nichts mehr davon erhalten) der Hint hilft ein wenig, oder auch nicht.

3.) Was war der maßgebliche Unterschied der Sole (des Salzwassers) aus Bentlage und der aus Hummeldorf?

4.) An welchen Koordinaten liegt die sogenannte "Neue Bohrung" von 1974?

5.) In der Nähe des Gradierwerkes findet man die Reste einer Salzwiese (Punkt SW), was könnte der Grund für das Vorkommen solcher sogenannter Halophyten speziell in Bentlage sein (früher und heute)?

6.) Warum sind heute nur noch Reste dieser Salzwiesen erhalten? (Mögliche Erklärung)

 

Die Antworten findet ihr alle im Salinenpark und mit ein bisschen Logik!

Optional: Hängt an Euer Log bitte ein Foto aus dem Salinenpark an, sucht Euch was hübsches zum fotografieren aus.

Dieser Cache lässt sich prima mit den anderen Caches vor Ort kombinieren.

Wir wünschen Euch recht viel Spass bei der Lösung der gestellten Aufgaben!

 

English version:

Salt, the white Gold



What are the natural requirements to produce salt. In the Cretaceous (Cenoman, Turon) orginated aquifers of the Münsterländer basin circulates a very salty ground water, also known as brine. This brine comes to light in many springs in the northern and southern parts of this basin. In 1855 Huyssen discribed more than 130, today most of them had run dry, brine-springs. One of them is the Saline Gottesgabe in Rheine.

The geological conditions

Bentlage is located at the west of the foothill from the Teutoburger Wald, which is the southern slope of a wide stretched rise with southeast/northwest extension. The continuation of this topologie could be found in the bedrock of Rheine. The Waldhügel in the southern part of Rheine is one of them. It is situated on top of a geological saddle seperated through a vale from foldridge which is approximately 6 km from the city. The Saline Gottesgabe is situated at the southern wing of the Salzbergen saddle. This is one of those structures of the southern Emsland, like a ring around the northern rim of the Rheinische Masse, the border around corresponds to the Münsterland cretaceous basin. This Emsland region is seen by the stratified deposit, a cut of the stratified deposit of whole Lower Saxony. This is bounded on the north by the Pompeckj'sche massif and the south by the Rheinische Masse. Typical for this region are the east-west trending structures which are disturbed through north-south orientated structures.

The Salzbergen saddle is part of a 50 km-long saddle range, which is divided by several ups and downs along the Saddleaxis. This saddle starts in the west with the Oldenzaal saddle at the salt dome of Weerselo and ends at the Uffeln saddle near Ibbenbüren.

The saddle crest is of red sandstone and shell limestone. The real core of the saddle is of Röt-rock-salt. Normaly the Röt-rock-salt layer is only just over 100 m thick in this region. Caused by the stratified deposit, the core of the salt layer here is about 400 m thick. The Saddle is divided by transverse and longitudinal disturbances in individual blocks. In the whole southern Emsland, the saddle typicaly is built asymmetrically. The southern slope is steeper than the northern. By trending faults, normal faults are formed. Thus, the directly north and south of the drilling Salzbergen II locating faults are developed as reverse faults, where the mobile rock salt is forced upon and dammed.

Abbildung 1

There are geological details that are related to the salt pit in Bentlage. They have been identified as a number of Cretaceous-Jurassic sediments on the southern flank of the Salzbergen saddle are inclined to the south. The tilt angle varies from about 30° to 60° and run at the surface of the earth under a thin cover of Quaternary layers generally. Each excavation work near the Gottesgabe hits Gault (level of the lower Cretaceous formation). The former Salthuts stood on Gault, which is localy developed rather extensive.

Abbildung 2

The salt springs in the mine shaft of Gottesgabe must not be imagined as flowing streams. In Klippstein from Bentlage are many fine and small cracks from which the water came to light. The Gault layers are literally impregnated by salt water. It dripped incessantly, but the brine quality was very low. Due an extremely low hydrostatic pressure the rock is sweating salt water constantly. The salinity of the brine was fairly constant. He was about 9%, was virtually at the lower limit of Profitability.

The brine production

About the beginnings of brine production in Bentlage only less is known, so that no valid conclusions about the first technique to produce salt from the 11th Century and the first time can be drawn. They will have drawn the brine without technical assistance of springs and wells in order to boil it in pans. Certain in the early years Siedehütten and Kothen demonstrate that salt was won in Bentlage of the salt brine in the form of white crystals. Kothen were cone-shaped buildings that have an opening in the top for the withdrawal of smoke and water vapor. To fire their pots they used wood.

They had to stop the brineproduction in 1959 in Bentlage. From this year on, the brine was related from about 5 km off Hummeldorf. Cause they were afraid of subsidence caused by mining, the brine production was reinstated in 1974. At the same time, a plan of a brine well on the saline ground has come up again, in order to maintain the spa. On behalf of the city of Rheine a 400 m deep drilling was brought down with success in the south of the restaurant Gottesgabe. The well has a capacity of 4.8 cubicmeters/h. This brine is currently only slightly used. As the bathing activities suspended yet, only the graduation houses will be charged. Designate according to the healing water analysis, which is under the "Definitions for spas, resorts and healing fountain" of the German Spa Association drawn "Iron 5% and iodine brine", the brine of the drilling Gottesgabe in Rheine.

(Source: All Texts and Pictures are taken from "Rheine - Gestern Heute Morgen" 1/85 - 13. Ausgabe Hg.: Stadt Rheine p.32 ff. and from C&A Stockmann "Die Geschichte der Saline 'Gottesgabe'" Rheine: 1995)

The questions to answer:

1.) In which year was the salt production mentioned the first time in records?

2.) With which special Method brine was brought to light in the early 17th century? (Today, there is nothing left of this method)

3.) What was the important difference between the brine from bentlage and from Hummeldorf?

4.) Tell us the coordinates of the borehole "Neue Bohrung" from 1974!

5.) Near the graduation work you will find a small rest of a salt meadow (Point SW).what could be the reason for the presence of such species called halophytes especially in Bentlage (in the past and today)?

6.) What could be the reason for the decrease of the salt-flora?

 

You can find the answers in Salinenpark and with a little bit logic.

Optional: Take a picture in the Salinenpark. look for a nice motif.

You could combine this cache with many others on this nice location.

Have much fun with the resolution of the questions asked!

Änderungen:

11.06.2011

- D Wertung auf 4 gesetzt

-Fragen etwas eindeutiger formuliert

24.07.2012

-Logbedingungen entfernt

06.08.2012

-Hinweise ergänzt/Frage mit zusätzlichem Hinweis versehen

Additional Hints (Decrypt)

Oragyntre Qervxynat; Trarengbeunhf (vaara haq nhßra); Fnymfvrqrunhf (vaara haq nhßra). Chzcra haq Qbeatenqvrehat fvaq avpug trzrvag, qraa qvr tvog'f vzzre abpu qbeg ibe Beg mh frura... Trzrvag vfg rgjnf tnam naqrerf. Rvar xyrvar Fnpxtnffr va qre Aäur qrf Tryäaqrf süueg Rhpu nhs qra evpugvtra Jrt.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)